Bamesreiter Schwartz Orchestra: Metamorphosis

Bamesreiter Schwartz Orchestra: Metamorphosis

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Okeh

Wollte man das Orchester unter der Leitung von Lukas Bamesreiter und Richard Schwartz im Detail namentlich vorstellen, würde das Zeile um Zeile füllen. Aus diesem Grunde beschränke ich mich auf die Vorstellung einiger zufällig herausgegriffener Musiker: Stephan Plecher (Piano), der Gitarrist und Bandleader Richard Schwartz, der auch für einige der Kompositionen Verantwortung trägt, der Bassist Anselm Legl und der Drummer Marco Dufner. Neben dieser „Rhythmusgruppe“ und neben dem Dirigenten Lukas Bamesreiter besteht das Ensemble aus Johannes Schneider (1st Trumpet), Matthias Schwengler (2nd Trumpet), Julian Hesse (3rd Trumpet) und Andreas Schnell (4th Trumpet), hinzukommen mehrfach besetzte Posaunen, mehrere Singstimmen von Alt und Mezzosopran (Patricia Römer, Antonia Dering, Lydia Schiller und Svenja Hartwig). Altsaxofon, zwei Tenorsaxofone und zwei Baritonsaxofone runden musikalisch die Hörfarben des Orchesters ab.

„Suun“ und „High Noon“ entstammen der Feder von Lukas Bamesreiter. Dabei sind als Solisten Moritz Stahl, Konstantin Herleinsberger und Jakob Grim im erst genannten Stück zu hören, im zuletzt genannten Moritz Stahl. Richard Schwartz steuerte die Komposition „Garden Dance“ bei, während „Halber Schädel“ ein Werk von Lukas Bamesreiter ist. Schließlich sei noch auf den Titel „Des scarabées blancs et de la terre dans le cendrier“ hingewiesen. Damit endet dann auch die musikalische Metamorphose.

Zu Beginn von „Suun“ fühlt man sich an klassische Filmmusiken erinnert, ehe dann ein Vokalpart auf die Allgewalt der Bläser trifft. So wandelt sich der Charakter der Komposition eher in Richtung Broadway Show und Musical. Eingewoben sind im Weiteren solistische Saxofonpassagen über einer ostinaten Klangebene. Das klingt dann schon gar nicht mehr nach Filmmusik oder klassischem Big-Band-Sound, sondern eher nach frei schwebender Improvisation und Free Jazz. Doch irgendwann werden die offenen, ungebundenen Formen dann wieder eingebunden. Gedämpfte Trompeten treffen in der Folge auf Posaunenmacht und Saxofonmächtigkeit. Dann allerdings hat man schon den Eindruck, Count Basie, Stan Kenton, Duke Ellington, Jimmy Dorsey oder auch andere haben bei dem Arrangement durchaus Pate gestanden. Doch derartige Eindrücke werden stets auch wieder gebrochen, wenn lautmalerischer Gesang zu hören ist, bei der die Stimme eher Instrument ist. „High Noon“ ohne Gary Cooper steht auch auf dem Programm des Orchesters. Es ist eine anfänglich eher verhalten dargebrachte Komposition mit starken lyrischen Linien. Streckenweise hat man den Eindruck, man lausche einem Requiem oder Lamento. Dieser Eindruck wird dank des Saxofonsolos aufgelöst, das sich wohl eher in den Fahrwassern von Cool Jazz bewegt.

„The Voice“ wurde von Richard Schwartz komponiert. Die Lyrik stammt von der Vokalistin Lydia Schiller, die auch den Text vorträgt. So hören wir Verszeilen wie „the silence that was chasing me / wearing me out / a reflection of myself / coming closer still / and marvellously soft / the fog was holding us / a constant whisper in our ears …“. Dass die vier Vokalistinnen auch Scat Vocals beherrschen, unterstreichen sie obendrein.

In „Halber Schädel“ (comp L. Bamesreiter) öffnet sich der Raum für die n nachstehend genannten Solisten, den Saxofonisten Florian Leuschner, den Saxofonisten Jonas Brinckmann und die Klarinettistin Bettina Maier. Mit leichter Blues-Note und Bebop-Würze kommt das Stück daher, getragen, beinahe zu erwarten, von den Saxofonisten der Band, die sich in einer Art Wechselgesang zu hören sind. Nach und nach gehen diese Solostimmen dann im Tutti unter. Doch nachfolgend treten sie wieder hervor. Mit flottem Tempo geht es dann zur Sache, von Tenor bis Bariton. Dabei swingt es ganz gewaltig, im Sinne von „It swings“ und nicht im Sinne von Benny Goodman!

Noch ein Wort zu „Metamorphosis“, einem Song mit folgender Lyrik, die im Rahmen der Besprechung nur als kurzes Zitat und nicht in Gänze eingefügt sei: „ ... he recalls their good times / how she smelled / how she spelled their love / their dreams / he cant explain how they could drift apart so easily / she is standing next to him/ silent tears / desperate fears / we should have worked better ...“. Patricia Römer ist der Text zu verdanken. Sie wie auch Lydia Schiller interpretieren den Song, bei dem Michael Binder als Solist auftritt.


text: © ferdinand dupuis-panther

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