31. Jazzfestival der Jazzinitiative Würzburg – ein Rückblick #1

Ausgesprochen farbig und abwechslungsreich begann das Programm im gut besuchten Felix-Fechenbach-Haus - in den 1980er Jahren von einer Maschinenfabrik in ein Kultur- und Stadtteilzentrum umgewandelt. Variationen von zeitgenössischem Jazz wurden einem sachkundigen Publikum präsentiert, das mit Applaus, auch mit Zwischenapplaus, ganz und gar nicht geizte.

Tag 1 Jazzfestival Würzburg

24 und kein bisschen leise


Den Auftakt des Abends machte das 24-köpfige BamesreiterSchwartzOrchestra, das mit sechs Holzbläsern, vier Trompetern und ebenso vielen Posaunisten, darunter ein Bassposaunist, mit einem vollen Klangkörper ausgestattet war. Im wahrsten Sinne des Wortes war es eine Big Band, die allerdings immer aufs Neue gängige Erwartungen durchbrach. Das war auch der Tatsache geschuldet, dass zum Beispiel Bassklarinette und Baritonsaxofone mit dem Kontrabass um die Tonhoheit stritten. Unter den Bläsern gab es eine Reihe von Multiinstrumentalisten, die nicht nur Klarinette und Altsaxofon spielten, sondern auch Querflöte und Altsaxofon. Einer der Baritonsaxofonisten ließ seiner Vorliebe für Tieftöniges freien Lauf, denn er spielte wechselnd neben dem Saxofon auch Kontrabassklarinette.


Vor zwei Jahren initiierte Jazzini-Mitglied und Gitarrist Richard Schwartz das Ensemble mit dem Posaunisten und Bandleader Lukas Bamesreiter. Beide waren Studienkollegen an der Musikhochschule München. Neue Wege des orchestralen Jazz – das hatten sie im Sinn. Zu diesem Zweck stockten sie die Holzbläser auf sechs auf, nahmen ein Horn und vier Sängerinnen dazu. Bamesreiter charakterisiert das Ergebnis mit folgenden Worten: "Ausufernd psychoaktive, schnörkellos direkte wortlose Geschichten tanzen zusammen mit metaphorischer Poesie ein Kopfkino."

Zu hören waren ausschließlich Kompositionen des „Duos“ Bamesreiter-Schwartz, so zu Beginn „Suun“, gefolgt von „High Noon“ – ein Schelm, der da an Gary Cooper und den Westernklassiker gleichen Namens denkt –. Weiter ging es mit einem Tänzchen im Garten und einer Verwandlung, ehe dann ein weißer Käfer seine Flügel ausbreitete und umherschwirrte: „Des Scarabées blancs et de la terre dans le cendrier“. Was es mit dieser Komposition auf sich hat, erklärte Lukas Bamesreiter nur sehr knapp: ein Käfer, Erde, ein Aschenbecher und Frankreich. Doch hat der Skarabäus nicht eine wesentliche Bedeutung in der altägyptischen Kultur? Galt er nicht als Symbol der Schöpferkraft? Nun ja, in Bamesreiters Kopf konnten wir als Zuhörer nicht blicken und beim Prozess des Komponierens des Stücks waren wir auch nicht zugegen, sodass wir uns mit dem zufriedengeben müssen, was uns der Tonmeister und „Kapellmeister“ vermitteln möchte.
Bis auf die letzte Komposition, die sich gegenüber den anderen deutlich durch eine Pause und die Vorstellung der Musiker absetzte, gingen die übrigen Stücke beinahe nahtlos ineinander über. Man musste also sehr aufmerksam Tempi, Harmonien und auch die jeweilige Instrumentierung sowie die vermittelte Stimmung des Klangkörpers verfolgen, um „Garden Dance“ und „High Noon“ zu differenzieren und wertzuschätzen.

Wie gesagt, bei dem Begriff Big Band fallen Namen wie Basie, Ellington, Dorsey, Goodman und andere Giganten des Jazz. Big Band heute heißt aber auch, dem Experimentellen Raum zu geben, auf typische Big-Band-Schemata zu verzichten. Dazu gehört auch das Aufstehen und Setzen der jeweils dominanten Bläser. Bereits zu Beginn zeigten die Musiker ihr Verständnis von kraftvollem und energiegeladenem Spiel. Es brummte und vibrierte, es bebte und zitterte, als sich die Posaunen und Trompeten zu Wort meldeten. Kaum denkbar, aber wahr: Der Schlagzeuger spielte keine treibende Rolle; die gehörte den Hörnern. Dass auch ein wenig Broadway nach Würzburg kam, war den vier Vokalistinnen zu verdanken. Doch dies war nur ein gewisser Anflug, da anschließend zwei Saxofone und die Gitarre ein solides Dreigestirn formten. Hörte man mit offenen Ohren zu, dann schienen die beiden Saxofonisten wie Rufer in der Wüste, während der Gitarrist im moderaten Gleichklang die Ruhe selber war. Zeitweilig hatte man außerdem den Eindruck, zwei Neinsager und ein Jasager ständen auf der Bühne. Auf der einen Seite war eine gewisse Einsilbigkeit zu vernehmen, auf der anderen Erregtheit, Aufgeregtheit und Debatte. Im Fortgang waren sich die Saxofonisten stets einig und vereinten sich daher zu einer Klangfarbe. Hier und da schien es auch, dass sie sich die Bälle zuwarfen. Derartige „Eskapaden“ wechselten immer wieder mit dem Tutti und den mächtigen Posaunen, die sich mit den Trompeten verbündeten. Rasant ging die musikalische Fahrt voran, in die sich warnender „Sirenengesang“ mischte.
Nach einer sehr kurzen Zäsur erhob sich die Klarinette nicht etwa zum Klagegesang und auch nicht zu feurigem Klezmer, sondern in sehr dezenter Weise. Nach der musikalischen Berg- und Talfahrt im vorherigen Stück trat so eine gewissen Entspannung ein. Auch die Posaunen verzichteten auf ihre teils tieftonige Übermacht, dank der Spielweise mit Dämpfern im Trichter. Zarte Zwischentöne machten also den Anfang des Stücks. Dazu gehörte auch die Querflöte, die mal nicht im Unisono von Trompeten und Saxofonen unterging, sondern ihre Stimme erheben durfte. Getragen, beinahe an einen Trauermarsch erinnerten nachfolgende Passagen. Nur wenige Verszeilen der Vokalistinnen ließen sich in jeweiligen Momenten aufnehmen: „If you find there’s nothing right or wrong …“. Gefühlsausbruch pur strahlte besonders das Saxofonsolo aus, ehe dann wieder den Vokalistinnen die Bühne gehörte. Doch Moment, eine Posaune ließ es sich nicht nehmen, sich auch noch kurz einzumischen. Für „12 Uhr mittags“, so die Übersetzung von „High Noon“, klang es aufgeweckt, aufgeräumt und nicht auf ein verdientes Nickerchen oder die Siesta hoffend. Dramatik schien sich im Spiel zu bündeln.

Das Spiel des Orchesters ließ keine Zeit zur Kontemplation, zum Zurücklehnen und tagträumerischen Nachsinnen. Schlag auf Schlag folgte eine Komposition der anderen, wurden die Klangwolken von Klarinette und Querflöte von einem dichten „Nebel“ überdeckt, der den Trompeten und Posaunen zu verdanken war. Untergründig meldeten sich dann und wann vier weibliche Gesangsstimmen zu Wort: lautmalerisch zwischen Sopran und Alt. Schwirrend folgte der gestrichene Bass dem Gesangsintermezzo. Ein wenig „Fjord-Sound“ lag zudem in der Luft, als einer der vier Trompeter zu hören war. Samtig und ein bisschen „stumpf“ klang hingegen die Kontraaltklarinette, als sie solistisch zum Einsatz kam und sich nicht im ewigen Widerstreit mit den anderen Bläsern vergeblich bemühte.

Der stete Wechsel von Soli und Tutti wühlte auf. Die Vokalistinnen forderten die volle Aufmerksamkeit, ein intensives Zuhören und Wahrnehmen auch der Lyrik: Ein Zeilenfragment wie „Life is in the past“ machte stutzig. „How she smelled and how she spelled“ flog am Ohr des Zuhörers vorbei. Immer dann, wenn man den Sound eines Tanzorchesters – das waren nämlich Big Bands ursprünglich – vergessen hatte, genau dann, „verfiel“ die Band in das aus den 1940er und 1950er Jahren bekannte Harmonieschema einer Big Band. Provokation und Absicht? Wohl beides muss man unterstellen.
Ohne Zugabe ging es nicht von der Bühne. Die Zuhörer forderten mehr und das bekamen sie auch.

Sieben Grenzgänger


Aus 24 Musikern wurden beim zweiten Akt sieben, als Gerhard Schäfer mit seinen Mitmusikern die Bühne betrat. Ungewöhnlich war die Besetzung, eher der klassischen Musik als dem Jazz verwandt: eine arabische Laute, auch Beduinen-Banjo genannt, so Gerhard Schäfer, traf auf ein Cembalo.

Gerhard Schäfer, aus dem Ländle stammend und nun in Würzburg daheim, lässt sich vielleicht am ehesten als Grenzgänger bezeichnen, der zwischen Genres und Stilen wandert. Schäfer sieht genug fruchtbare Gemeinsamkeiten zwischen dem Jazz und beispielsweise der Musik von Händel. Das Septett trat zwar schon vor zwei Uhr morgens auf, auch wenn der Programmtitel "Early Music 2.00 a. m." lautete. Nachts sei halt die beste Zeit, um sich Musik auszudenken, meinte Gerhard Schäfer, als ich kurz mit ihm sprechen konnte. Übrigens, in seinem Septett trat mit Felix Wiegand, der Mann mit dem großen Herzen für viele Musik, der letzte Bassist des diesjährigen Festivals auf. Alle weiteren Formationen kamen ohne die vier dicken Saiten aus.
Kurz die Vorstellung der Band: Gerhard Schäfer war an Flöten, darunter eine selbst gebaute PVC-„Bassflöte“ und Saxofon zu hören, Marco Netzbandt an Cembalo und Melodica, Harald Neudert, von dem einige Kompositionen an diesem Abend aufgeführt wurden, an der Oud, der arabischen Laute, Karin Amrhein an Klarinetten, Nico Lang am Violoncello, Felix Wiegand am Kontrabass und schließlich Tobias Schirmer am Schlagwerk

Wie stark dann doch Gerhard Schäfer in einer Tradition eingebunden ist, unterstrich er mit dem ersten Stück, das sein Septett – es war eigens für das Festival zusammengestellt worden – spielte: Präludium. Wenn das mal kein Fingerzeig war! Schäfer zupfte ein Lamellophon, auch Daumenklavier und in der Kolonialzeit Kaffernklavier genannt. Je nach Region, ob Uganda, Malawi oder Zimbabwe, gibt es fachspezifische Bezeichnungen wie Kalimba oder Kadongo.
So wurden die Zuhörer gleich zu Beginn nicht etwa in alte Musik eingeführt, was der Projekttitel nahelegte, sondern in ostafrikanische Klangwelten. Zu dem etwas metallisch anmutenden Klang des „Daumenklaviers“ gesellte sich Tobias Schirmer mit bemerkenswerten perkussiven Akzenten. Nicht Rods oder Sticks traktierten Felle und Blech, sondern die Handflächen des Schlagzeugers. Neben dem klassischen Schlagwerk mit Tomtom, Bassdrums, Snare und Hi-Hat hatte Schirmer seiner Schlagwerkeinheit eine arabische Trommel, die Daburka, hinzugefügt. In das leicht redundante Spiel von Schlagwerk und Lamellophon fiel dann der Oud-Spieler Harald Neudert melodiös ein. Tieftöniges war dann der Bassklarinette und nicht dem Mann an den vier Saiten vorbehalten. Irgendwie hatte man den Eindruck von „East meets West“, auch wenn keine nordafrikanischen oder arabischen Musiker auf der Bühne standen. Allein die Instrumentierung schien diesen Eindruck zu unterstreichen.

Nach dieser musikalischen Einführung in Grenzgänge setzten die sieben Musiker ihr Programm mit einem Stück fort, in dem diverse Soli und gemeinsames Spiel charakteristisch waren. Das bedeutete auch, dass Instrumentalisten in den Vordergrund rückten, die eigentlich das Hintergründige schätze, wie der Bassist. Er ließ die Saiten seines Tieftöner derart schwirren, dass man meinte, man höre, dicke Regentropfen fallen. Schlägel trafen auf Felle und irgendwie hieß es auch ein wenig „Sesam öffne dich!“ Schäfer selbst wechselte zwischen „Daumenklavier“, Querflöre und Saxofon. So bestimmte er ganz wesentlich die Hörfarben der Komposition von Felix Wiegand, dem Mann am Bass.

In die europäische Folklore tauchten wir ein, als das Septett ihre Sichtweise einer Tarantella zum Besten gab. Einführend erklärte Gerhard Schäfer, dass dieser aus Süditalien stammende flotte Volkstanz mit einem Volksglauben in Verbindung steht. Danach solle derjenige, der von einer giftigen Spinne, der Tarantel gebissen worden ist, sich schnell tanzend bewegen, um das Gift aus dem Körper zu spülen, nein tanzen. Bei diesem Stück erwies es sich, dass Musik nicht nur Musik ist, sondern durchaus theatralisch-zirzensische Komponenten in sich birgt. Gerhard Schäfer eröffnete seinen Tanz mit einer selbstgebauten PVC-Bassflöte, die ihm auch als Atemwindmaschine diente. Er schnalzte und sprach in sein gebogenes und mit Klappen versehenes PVC-Rohr. Erstmals an diesem Abend war das Cembalo, dessen Klänge nur kurz klingen und weitgehend wie verloren anmuten, deutlicher zu vernehmen. Gemeinsam mit Oud, Klarinette und Flöte vereinte sich das Cembalo zu einem flotten Tänzchen, auch wenn nicht zu einem Menuett oder Schreittanz, was beim Cembalo ja näherläge. Während des gesamten Spiels lehrte uns Gerhard Schäfer die Flötentöne und ließ auch Jethro Tull vergessen, der zwar „Bourée“, aber eben nicht eine Tarantella spielt. Klassisch ging es dann weiter. Motive nach Händel erfüllten den Saal des Felix-Fechenbach-Hauses. Anmutig war das Spiel der Klarinette, die sich mit dem Cello zu einem gemeinsamen Stelldichein einfand. Akzente setzte dazu das Cembalo, das so klang, als würden Eiszapfen zerspringen. Während der nachfolgenden Saxofonsequenz musste man an eine laue Nacht und einen schwankenden Heimweg denken.

Was es mit der Komposition von Marco Netzbandt „3/4 6“ auf sich hat, konnte Gerhard Schäfer nicht entschlüsseln. Irgendetwas mit Taktarten habe es wohl zu tun, aber richtig verstanden habe er es nicht, so Schäfer in seiner Zwischenkommentierung. Passend zum Nebel und zur Jahreszeit konfrontierte das Septett die Zuhörer mit „The art of surviving November“. Regen schien auf uns niederzuprasseln, so klang das Schlagwerk in meinen Ohren. Tanzende Lichter spiegelten sich im Spiel des Cembalos. Dicke Tropfen fing der Bass für uns ein. Für das Melancholische sorgte das Cello, und einen trauernden Nachgesang auf den Sommer und goldenen Herbst stimmten Saxofon und Klarinette an. Abschließend erklangen „River“ von Harald Neudert und zum Schluss „Strange but straight“. Wegen der fortgeschrittenen Zeit gab es keine Zugabe, denn, so Gerhard Schäfer, man wolle ja auch der letzten Band des Abends genug Spielzeit ermöglichen. Zu hoffen ist, dass diese für das Festival gegründete Formation zukünftig noch an anderen Veranstaltungsorten zu hören sein wird, denn wann hat man schon mal die Chance, ein derart ungewöhnlich besetztes Septett zu hören, zumal wenn es sich auch der europäischen Klassik, der Musik des Orients und der Volksmusik wie aber auch des Jazz in gleicher Weise verbunden fühlt.

Dedicated to Rafael



Das Trio gewann schon als Quartett Dispact den Jazzwettbewerb der Musikhochschule Würzburg. In verschlankter Fassung sahnte es dann gleich noch einmal ab. Das musikalische Geschehen Ohne Bassisten konzentrierte sich auf die beiden Soloinstrumente Saxophon und E-Gitarre. Der einstige Bassist der Band ist nur imaginär zugegen, in der fiktiven Person von Rafael. Die aktuelle Band, nunmehr nur ein Trio, besteht aus Thomas Hähnlein am Saxophon, Philipp Schiepek an der Gitarre und Clemens Lotz am Schlagzeug.

Erst einmal sahen, nein hörten, wir „Veilchenblau“. So absurd es auf den ersten Blick klingen mag, es gibt einen Zusammenhang von Tönen und Farben. Manche Musiker sind gar in der Lage diesen Kontext genau zu determinieren. Das Bühnenlicht blieb unverändert und wechselte nicht etwa ins Veilchenblaue. Post Modern schien auf der Bühne präsent zu sein, gemischt mit ein wenig Fusion und auch Jazz Rock, wie er in den 1980er Jahren durchaus häufiger als heute vertreten war. Sehr rockig und teilweise bassgestimmt kam die Gitarre daher, die sich mit dem Saxofon „duellierte“, während Clemens Lotz die Beats hintergründig vorgab. Wiederum erlebte man an diesem Abend eine andere Hörfarbe. Der Klangteppich wurde weitgehend vom Saxofon gewebt, wenn auch Philipp Schiepek immer wieder einmal einen Gitarrenklang-Schussfaden einflocht. Betrachtete man das Gesamtkonzept dieser wie auch der weiteren Kompositionen des Trios, so lag der Begriff Rahmenhandlung auf der Hand. Die thematischen Strukturen waren einsichtig, klar und deutlich. Dennoch gab es alles, was man im Jazz erwartet: Zipp und eben auch Zapp. Teilweise lag das Thema ausschließlich in der Hand von Thomas Hähnlein, der auch an der Bassklarinette zu überzeugen wusste. Bei „Veilchenblau“ gab es schlussendlich auch ein sehr schön abgerundetes Duett von Gitarre und Saxofon zu erleben.



Clemens Lotz war die balladenhafte Komposition „Even if not“ zu verdanken. Nochmals ein kurzes Stimmen und dann ging wahrhaftig die Post ab. Passend zum Nebel, der über Würzburg lag und dem verschleierten Mond, war eine getragene Weise in der ehemaligen Maschinenproduktionshalle zu hören. Irgendwie schien auch „Der Mond ist aufgegangen“ eine Rolle zu spielen. Mit Bassklarinette, Schlagzeug und Gitarre wandte man sich Rafael zu. Schnell wurde klar, Rafael wird nicht unbedingt vermisst. Der vierte Mann schien entbehrlich. Folgte man Thomas Hähnlein, der zwischenzeitlich die Klarinette gegen das Saxofon getauscht hatte, so war die Herbststimmung allgegenwärtig: raschelndes Laub unter den Füßen, verwelkte Blätter an den Bäumen im Wind schwankend und die am Himmel steigenden Drachen. Nachfolgend kümmerte sich das Trio dann um den „imaginären Freund“, einem „Auftragswerk“, bei dem es um die Integration diverser rhythmischer Parameter ging, so Philipp Schiepek. Den Auftakt machte ein Saxofonsolo mit viel Rabatz. Lange erwartet und nun auch geboten wurde ein Schlagzeugsolo als integraler Teil des Stücks. Klickklickklickklackklack und Klockklockdumdumdum . so äußerte sich das Schlagzeug. Danach folgte ein sprunghaftes Spiel auf dem Sopransaxofon, das scheinbar von der Gitarre einige Kommentare zu hören bekam.
Ein Titel von Scott Matthews, nämlich „Jagged Melody“, hatte das Trio ebenso im Programm wie das Lied vom „Klabautermann“. Und der tanzte und wirbelte mit ganzem Einsatz durch die Maschinenhalle, als das Trio aufspielte. Mit „Abstract #1“ schloss das Konzert eigentlich. Doch als Zugabe hatte das Dreigespann noch „Solar“ von Miles Davis im Köcher. Damit klang dann ein langer Jazzabend aus. Fortsetzung folgt!

Text und Fotos: © ferdinand dupuis-panther

Informationen

BamesreiterSchwartzOrchestra BSO

https://www.facebook.com/BamesreiterSchwartzOrchestra
Videos
https://vimeo.com/88688244
https://vimeo.com/111973644
https://vimeo.com/119321841
Besetzung beim Jazzfestival Würzburg 2015
Richard Schwartz /comp., arr., guitar / Lukas Bamesreiter /comp., arr., cond. /Patricia Römer, Antonia Dering, Rebekka Ziegler, vocals / Svenja Hartwig, /vocals, french horn, Bettina Maier, Michael Binder, Moritz Stahl, Konstantin Herleinsberger, Jakob Lakner, Florian Leuschner, reeds / Johannes Schneider, Jan Kaiser, Heidi Bayer, Andreas Schnell, trumpets / Jürgen Neudert, Chris Landsiedel, Paul Kunzmann, Jakob Grimm, /trombones / Stephan Plecher, piano / Maxi Hirning, bass / Marco Dufner, drums
Solisten waren:
1. Suun - Konstantin Herleinsberger (tenor) & Moritz Stahl (tenor), Antonia Dering (voc) & Jakob Grimm (BTrb)
2. High Noon - Moritz Stahl (tenor), Jürgen Neudert (Trb)
3. Garden Dance - Florian Leuschner (Kontra-Altklarinette), Jan Kaiser (Tp)
4. Metamorphosis - Patricia Römer (voc) & Rebekka Ziegler (voc), Bettina Maier (Cl), Michael Binder (alt)
5. Des Scarabee... - Stephan Plecher (Piano), Jan Kaiser (Tp), Rebekka Ziegler (voc)
6. Zugabe "Für eine Halbe" - Jan Kaiser (Tp), Konstantin Herleinsberger (tenor)

Gerhard Schäfer Septett

Besetzung beim Jazzfestival Würzburg 2015
Gerhard Schäfer (Flöten, Saxophone) / Marco Netzbandt (Cembalo, Melodica) / Harald Neudert (Oud) / Karin Amrhein (Klarinetten, Flöte) / Nico Lang (Violoncello) / Felix Wiegand (Kontrabass) /Tobias Schirmer (Percussion)
Videos
https://www.youtube.com/watch?v=QDP4824w0-I
https://www.youtube.com/watch?v=qcNjSNy_lFI
https://www.youtube.com/watch?v=Tt84BL4TJ9Q

Dedicated to Rafael

http://www.thomashaehnlein.com/#
Videos
https://www.youtube.com/watch?v=KxUektC0NM0

Besetzung beim Jazzfestival Würzburg 2015
Thomas Hähnlein (Saxophon), Philipp Schiepek (Gitarre), Clemens Lotz (Schlagzeug)

 

 

 

 


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