Vincent Meissner – Eigengrau

Vincent Meissner – Eigengrau

V

ACT

„Man kommt immer wieder an den Anfang zurück, je mehr man Neues entdeckt“, sagt Pianist Vincent Meissner. Die Musik seines dritten Albums „Eigengrau“ ist geprägt von einem sehr reflektierten Blick nach innen. Und von sehr persönlichen Erlebnissen und Begegnungen.

Gemeinsam mit seinem Working- Trio mit Bassist Josef Zeimetz und Schlagzeuger Henri Reichmann hat Vincent Meissner eine eigene Sprache entwickelt – inspiriert von Künstlern wie The Bad Plus, Esbjörn Svensson, Vijay Iyer oder seinem Mentor Michael Wollny. Das sind Zeilen, die man im Zusammenhang mit dem Erscheinen des Albums lesen konnte.

Die Musik des Trios ist  durchaus mit dem Sinn von Wiedererkennbarem konzipiert. Ein wenig strahlt sie auch die „Neue Deutsche Welle der Gegenwartsmusik“ zwischen Clueso, Oerding, Giesinger und … aus. Das ist nun nicht als abfälliges Urteil zu begreifen, sondern soll deutlich machen, dass junge Musiker von heute eher grenzüberschreitend unterwegs sind und nicht einem wie auch immer gearteten Genremuster folgen. Gleich zu Beginn des Albums werden wir gepackt und mitgerissen, wenn „Supernumb“ erklingt. „Gemeinsam Erkunden“ ist gleichfalls ein Hinhörer, vor allem wegen der eigenwilligen Rhythmik und dem „sprudelnden“ Klangfluss, den der Pianist inszeniert. Da gibt es kein Halten, kein Zaudern, kein sentimentales lyrisches Spiel, sondern nur ein vor Energie sprühendes Vorwärts. Und wir werden dabei mitgenommen.

Es überrascht auch nicht, dass mit „Nothing Compares 2 U“ eine Komposition von Prince auf dem Album verewigt wurde – Stichwort „Überschreiten von Genregrenzen“. Wenn es denn zudem noch Kompositionen von Radiohead und Björk zu hören gäbe, wäre das ebenso wenig verwunderlich. So aber lauschen wir einem Popsong mit Anlehnungen an Gospel, Soul und Blues, ohne das es „8 to the bars“ heißt. Eingestreut in die Adaptation des Popsongs vernehmen wir auch Passagen, die an klassische Musik denken lassen. Da rinnen die Klangtropfen dahin, da scheint Klangregen zu fallen und auch ein wenig romantische Attitüde ist spürbar, oder?

Neben „Be Yellow“ und „Oknok“ wurde auch „Palma Amore“ auf dem Album verewigt. Es ist ein Song, dem die nächsten Zeilen gelten. Sprunghaft ist vielleicht die richtige Charakterisierung für das Gehörte. Zugleich könnte man ein Bild von hopsenden und von Treppenstufe zu Treppenstufe springenden Kindern heranziehen, um die Musik zu beschreiben. Und auch in diesem Stück gibt es keine banale Aquarellierung, sondern stete Bewegung, man möchte fast Bewegungsdrang sagen. Wie in anderen Stücken des Albums zeigt das Trio auch in „Anthem“ eine gewisse Vorliebe für Transparentes und Kristallines, folgt man den Melodielinien des Stücks.  Abschließend hören wir „Separator“, die zweite Fremdkomposition auf dem Album. Fazit: ein Album, das mitreißt und Jazz-Musik präsentiert, die tanzbar scheint und keinem strengen Purismus frönt!

© fdp 2025


Musicians
Vincent Meissner piano
Josef Zeimetz bass
Henri Reichmann drums

Tracks
01 Supernumb
02 Gemeinsam Erkunden
03 Nothing Compares 2 U
04 Manja
05 Be Yellow
06 Oknok
07 Palma Amore
08 Anthem
09 Separator
Music composed by Vincent Meissner – except #3 (Prince) and #9
(T. Yorke, J. Greenwood, C. Greenwood, E. O'Brien, P. Selway)


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