Victoria Jordanova Jérôme Descamps - A Second Orb

Victoria Jordanova Jérôme Descamps - A Second Orb

V

AUT Records

„Blending improvisation with composition, Jérôme Descamps and Victoria Jordanova explore two seemingly incongruous sound worlds: free jazz improvisation and 21st-century classical music. Their musical dialogue spans a wide emotional range – bizarre, humorous, exotic, and profoundly moving.“ So liest man es im Text zum Album in Citizen Jazz, France.

Harfe im Jazz ist außergewöhnlich und dazu Posaune sowie Cello, kein klassisches Harmonieinstrument und auch keine klassische Rhythmusgruppe. Da sollten die Hörer gewiss die Ohren spitzen, um das Klangerlebnis in sich aufzunehmen. In der Einführung füllt der tiefe Klang der Posaune den Klangraum. Harfensaiten werden zum Flirren gebracht und klingen wie gedämpfte Gitarrenklänge. Aufbrausend zieht der Posaunist seine melodischen Linien, überzieht hier und da, ehe er wieder die melodische Fassung gewinnt. Teilweise hat man den Eindruck, der Posaunist sei an die Stelle eines Bassisten gerückt. Nach „Introduction“ folgt „Summer“. Dabei meint man, man höre Gamelan bzw. ein Windspiel aus Klangröhren. Die Harfenistin ist es, die uns dieses Hörerlebnis ermöglicht. Dabei lässt sie die klingenden Saiten ihres Instruments gleichsam tanzen. Und in ihrer Begleitung vernehmen wir ab und an den Cellisten, der kurze Bogenstriche ausführt und wohl auch den Korpus des Cellos als Perkussionsinstrument nutzt. Die Harfenklänge sind in sich wiederholend angelegt. Aus der Tiefe des Raumes setzt der Posaunist dann seine Zeichen, tiefgründig und als „Kontrapunkt“ zu den fragil erscheinenden Harfenklängen. Dabei webt der Posaunist gleichsam ein tief gefärbtes Gewebe.

Nach einem Zwischenspiel folgt „From Nowhere“. Hörspiel im Sinne einer musikalischen Erzählung oder was? Helles Glockengeläut ist ebenso auszumachen wie eine gedämpfte Posaune. Bildlich gesprochen scheint die Harfenistin, uns ein rauschendes bzw. kaskadierendes Klangbächlein zu präsentieren. Derweil lässt sich der Posaunist mit Bwah-Bwah aus. Im weiteren Verlauf vernimmt man auch nachhallende Klangtropfen und Klangreihen, die auslaufen. Es gibt auf dem Album noch weitere Zwischenspiele, aber eben auch den namensgebenden Titel des Albums: „A second orb“: Ein Pling-Pling und ein Wuah-Wuaaaha nebst trockenen anmutenden Klängen sowie das Gebläse eines Bleckbläser, wohl lediglich mit dem Mundstück gespielt, dringen an unsere Ohren. Das Kaskadierende der Harfenistin wird vom Posaunisten nicht aufgenommen, sondern in lang anhaltende Klangwellen umgesetzt. Auch ein Uaha-Uaha können wir ausmachen. Zudem scheint die Harfenistin einzelne Saiten, die gedämpft oder präpariert sind, zu zupfen. Posaunenschwall ist zu vernehmen. Und immer wieder ist ein trockener, gedämpfter Saitenklang Teil der Inszenierung. Für einen Posaunisten fast weiche Klanglinien werden erzeugt. Doch das eher Kehlige und der eine oder andere Klangschrei sind auch zu hören. Rinnende Klangbilder schafft unterdessen die Harfenistin. Und dann gibt es wieder einen Klangschrei des Posaunisten … Schließlich heißt es „Final“. Das Ende des Klangerlebnisses ist erreicht. Und nochmals ist es der Posaunist, der die Klangtiefen erforscht und uns daran teilhaben lässt.

© fdp 2025


Info
Aut Records

Musicians
Victoria Jordanova: harp
Jérôme Descamps: trombone/cello

Tracks
01. Introduction 2:38
02. Summer 5:48
03. Interlude I 1:48
04. From Nowhere 4:42
05. Interlude II 2:02
06. Wired Lullaby 8:06
07. Interlude III 1:19
08. A second orb 6:08
09. Final 2:11


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