Bombathazz - EP I

Bombathazz - EP I

B

https://bombathazz.bandcamp.com/album/ep-i

Ja, auch im Jazz gibt es Underground. Jedenfalls würde ich das vorliegende Projekt so bezeichnen, an dem Vitja Pauwels (gitarski, synthski, vocoderski), Ruben De Maesschalk (baski) und Casper Van De Velde (drumski) beteiligt sind. In Zeiten, in denen eine CD-Produktion Geld verschlingt sowie der Verkauf und die Einnahmen ungewiss sind, scheint die digitalisierte Verbreitung von „Jazz der Jungen Wilden“ am ehesten über Netzkanäle möglich.

Aufgenommen wurden bisher die nachstehenden Songs, die über Bandcamp abrufbar sind: „Bombathazz Theme Song“, „Sigaret“, „Jij Komen Hier“ und „Zakje Zoek“.


Tiefe Basstöne und ein Schlagwerk-Klick-Klick eröffnen den Themensong, ehe dann Vitja Pauwels seine Gitarre durchaus mit Rock- und Popattitüde spielt. Das Meckern einer Ziege ist eingeblendet, ein virtuelles Orchester ertönt im Hintergrund, dank sei dem „Synthski“. Ja, ein wenig bombastisch mutet schon an, was das belgische Dreigestirn da als musikalisches Menü serviert. Nahezu nahtlos geht das erste Stück in „Sigaret“ über. Jedoch bei diesem Stück ist das Tempo viel flotter. Der rauschende Hintergrundschwall des Synthesizers ist nicht zu überhören. Dabei ist der Synthesizer gleichsam in einen Wechselgesang mit Gitarrenriffs eingebunden. In einer Art Collage wurde ins Stück auch eine Kinderstimme eingebunden, die in Französisch vor sich hinplappert. Beim Zuhören hat man obendrein den Eindruck, Dancefloor ist mal angesagt. Pop und Funk scheinen bei „Jij Komen Hier“ präsent. Gewürzt wird der Song mit R&B, Rap und Anmutungen an die Filmmusik von „Shaft“ (Isaac Hayes).

Mit „Zakje Zoek“ wird das musikalische Projekt Bombathazz abgerundet. Als Fusion kann man nicht nur diesen Song definieren, sondern auch die anderen Songs. Diese haben durch und durch eine „schwarze Seele“. Das bedeutet, dass das belgische Trio junger Musiker in die Fußstapfen der Väter von Blues und Soul stapft, dabei auch stets eigene Fußnoten setzend. Beim Hören des letzten Stücks der EP kam dem Rezensenten außerdem die Band Booker T & the MG in den Sinn. Überaus lebendig wimmert die Gitarre in den Händen von Vitja Pauwels, ohne dass dieser „Mister Slowhand“ Eric Clapton oder Jeff Beck dabei Konkurrenz macht. Doch für diejenigen, die R&B, Soul und Funk mögen, sind die vorgelegten Einspielungen ein wahrer Leckerbissen. Bitte mehr davon, gerne auch auf dem weiter im Kommen befindlichen Vinyl!

© ferdinand dupuis-panther

Informationen

Caspar van de Velde
https://www.facebook.com/casper.vandevelde

Ruben De Maesschalk
https://www.facebook.com/ruben.demaesschalck

Vitja Pauwels
https://www.facebook.com/vitjaa

Bandcamp
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