Paul Heller: Good Times

Paul Heller: Good Times

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Mons Records MR 874602

Es groovt, und bisweilen hat man auch das Gefühl von Funky, Funky, von Jive und einem Hauch von Rock 'n' Roll – in diesem Kontext sollte man mal „Driving“ auswählen und auf laut stellen! „Gute Zeiten“ verspricht uns der Saxofonist Paul Heller, der zehn aktuelle Eigenkompositionen vorstellt, angefangen bei „Felicidado“ über "Wings“ und „Moon Song“ bis hin zu „Daybreak“ und zum Schluss „Miniature No 7“.

Paul Heller, WDR Big Band Saxofonist und künstlerischer Leiter der eigenen Kölner Konzertreihe „Next Level Jazz“ hat für diese mit Energie aufgeladene und von Spielfreude überschäumende Aufnahme-Session eine echte All-Star-Besetzung eingeladen, für Drive, Groove und gute Laune zu sorgen: Der Grazer Jazz-Piano-Professor Olaf Polziehn sorgt neben dem Metropole-Orchestra-Gitarristen Peter Tiehuis, dem NDR-Big-Band-Bassisten Ingmar Heller und dem bekannten Schlagzeuger Wolfgang Haffner für ein einmaliges Klangerlebnis und lässt trübe Zeiten schlicht und einfach vergessen.

Der Song „Felicidado“ ist Wachmacher und Seelenstreichler zugleich. Paul Heller schöpft dabei in seiner solistischen Einlage aus dem Vollen und heizt die Stimmung an. Salopp könnte man formulieren: „Die Hütte brennt!“ In die Fußstapfen von Heller tritt der Gitarrist Peter Tiehuis mit seinem Saitenwerk. Im Hintergrund agiert mit Bedacht der Schlagzeuger Wolfgang Haffner, der dazu beiträgt, dass das temporeiche Spiel nicht nachlässt. Derweil tanzen die Finger von Olaf Polziehn über die Tasten. Der Mann für die tiefen Schwingungen, Ingmar Heller, zeigt sich solistisch und sorgt dabei für einen Moment des Innehaltens. Immer wieder kehren die Musiker gemeinsam zum Grundthema zurück, haben aber genug Freiraum für die eigene Entwicklung, den Jazzer nun mal als Lebenselixier brauchen.

Eher balladenhaft ist „Wings“ angelegt. Ohne Frage, auch in diesem Song ist die Handschrift des Saxofonisten Paul Heller nicht zu überhören. Eine schillernde Farbe wird der Klangpalette durch die solistische Einlage des Gitarristen Peter Tiehuis beigegeben. Beschwingt und schwungvoll ist das, was wir zu Gehör bekommen, denn uns sollen ja wohl „Flügel“ wachsen. Eher dem Gleiten und riskanten Aufschwüngen hat sich anschließend Paul Heller in der Fortsetzung des Songs verschrieben. Lauschen wir den dahingleitenden Sequenzen, die uns Olaf Polziehn darbietet, dann meinen wir, wir würden in der Thermik in die Unendlichkeit entschweben.

„Good Times“ dürfen wir als Zuhörer auch erleben, geprägt vom satten Klang des Tenorsaxofons. Dabei spürt man den Sinn Hellers für das Orchestrale, um nicht vom bombastisch Orchestralen zu reden, wie es zu einer Big Band gehört. Doch löst der Bandleader Paul Heller diesen Höreindruck durch seine ausgeprägten Phrasierungen auch stets auf. Bildhaft gesprochen sieht man beim Hören Verwirbelungen, die sich zu einer Windhose entwickeln. Lässt man das Gitarrensolo auf sich wirken, dann ist durchaus eine Anleihe an gängigem Pop und Rock zu verspüren. Keine Frage, Peter Tiehuis versteht auch etwas von „when my guitar gently sweeps“.

Wer die etwas ruhigeren, lyrisch ausgerichteten Facetten des Jazz bevorzugt, der sollte sich „Finding You“ anhören. Dabei genieße man das frühlingshafte Jazzlüftlein, das einem dabei um die Nase weht. Bei diesem Song sollte das Solo von Peter Tiehuis hervorgehoben werden, der den Zuhörer mit seinen ausgezirkelten Umspielungen für sich einzunehmen weiß.

Im Klang- und Kompositionsschema bleibend, das Paul Heller augenscheinlich bevorzugt, kommt auch „Daybreak“ daher. Dass dabei der Saxofonist Heller das Zepter in der Hand hält und die Richtung vorgibt, scheint durchaus naheliegend. Dabei erweckt er den Eindruck, er wolle die wie im Fluge vergehende Zeit musikalisch einfangen.

Zum Schluss hören wir „Miniature No 7“. In diesem Song tritt zusätzlich Fay Claassen als Vokalistin auf, und Paul Heller ist auch an der Klarinette und Bassklarinette zu hören. Damit enden die „Guten Zeiten“, leider.

Text © ferdinand dupuis-panther



English press release by Mons records

Paul Heller has proved that he can serve up classic and modern across a number of albums. And on the album Good Times, Paul Heller displays a new aspect; Good Times grooves like hell. The 10 original compositions really make you want to dance! Paul Heller is a WDR Big Band saxophonist and the artistic director of his own concert series "Next Level Jazz" in Cologne. A true all-star line-up was invited into the Hansahaus Studio in Bonn for this energetic three and a half hour recording session that bubbles over with exuberant playing. He tailor-made nine compositions for the group as well as a bonus track recorded during an overdub session: Jazz piano professor Olaf Polziehn from Graz, Metropole Orchestra guitarist Peter Thiehuis, NDR Big Band bassist Ingmar Heller, and world-class drummer Wolfgang Haffner.


Informationen

Label
http://www.monsrecords.de

Musiker
Paul Heller
http://www.paul-heller.com/
http://www.jazzhalo.be/reviews/cd-reviews/p/paul-heller-trio-trio/
http://www.jazzhalo.be/reviews/cd-reviews/p/paul-heller-ack-van-rooyen-live-in-studio/


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