Dedicated to Rafael - Zweites Würzburger Jazzgespräch

Beim Jazzfestival im Herbst 2015 hatte ich die Gelegenheit, mit Thomas Hähnlein (Saxophon, Klarinette), Philipp Schiepek (Gitarre) und Clemens Lotz (Schlagzeug) zu sprechen, die zurzeit an der Hochschule für Musik in Würzburg ihren Bachelor-Abschluss anstreben.

Zunächst bin ich über den Bandnamen des Trios ein wenig irritiert. Ich fragte mich die ganze Zeit, wer denn eigentlich Rafael ist.

CL: Ich antworte mal, obwohl ich damit am wenigsten zu tun habe. Thomas und Philipp hatten Lehrproben mit Schülern für das Fach Pädagogik durchführen müssen. Der imaginäre Schüler, der unterrichtet wurde, hieß Rafael. So hat sich etabliert, dass Rafael das fehlende Glied ist, unser fehlender vierter Mann. Der konnte irgendwann alles. Rafael war die treibende Kraft. Rafael hat uns motiviert, immer besser zu werden, weil er immer besser als wir war. Rafael ist Chuck Norris der Musik, aber eine imaginäre Figur.

Wie seid ihr als Trio zusammengekommen?

TH: Eigentlich über einen Hochschulwettbewerb. Bei uns findet jedes Jahr im Dezember ein entsprechender Wettbewerb statt. Wir spielen als Quartett schon lange. Unser Bassist ist aber nun nicht mehr da. So haben wir uns überlegt, ohne Bassisten weiterzumachen und am Wettbewerb teilzunehmen, genau vor einem Jahr. Dazu haben wir dann auch ein neues Programm erarbeitet.

Programm heißt, ihr spielt nur eigene Kompositionen?

PS: Wir spielen Kompositionen von allen Bandmitgliedern, teilweise Stücke, die komplett mitgebracht werden. Manchmal bringt einer von uns auch nur ein Fragment mit, und wir arbeiten daran gemeinsam.

CL: Wir spielen aber auch ein Stück, das allerdings nur arrangiert ist. Das ist von dem Pop-Sänger und Gitarristen Scott Matthews. Das ist ein sehr ruhiges Stück, das wir sehr getreu spielen. Die Melodie spielen wir genauso, wie er sie singt, und die Gitarre und das Schlagzeug begleiten nur minimal.

Könnt ihr die Wurzeln und die Inspirationen beschreiben, die für eure Musik wichtig sind, ohne tief in die Schubladen der Subgenres zu gehen?

PS: Das ist nicht ganz einfach zu sagen, weil jeder von uns eigene Idole hat und sich in allen Jazzstilistiken wohlfühlt. An der Hochschule lernt man halt auch gut Bebop zu spielen. Das machen wir auch gerne, aber auch mal etwas Progressiveres und Freieres. Das kommt bei dem Projekt und auch bei der Bandzusammensetzung, die ja nicht so Standard ist, gut zur Geltung. Das hört man im Programm. Jedes Stück ist verschieden. Wir fangen mit Rockigem an und es geht dann in einen Swingteil über.

CL: Das Thema von dem Wettbewerb lautete „odd meter“. Es ging also um „krumme Taktarten“. Daher war für uns ein eher technischer Ansatz im Wettbewerb gegeben. Wir haben 25 Minuten im Stück gespielt, und da kamen dann sechs oder sieben Taktarten vor. Das war sehr komplex. So war von Anfang an auch so ein „Kopfding“ dabei. Wir haben alle sehr verschiedene Vorlieben. Thomas kommt von der Klassik und dem Klezmer. Das hört man vor allem in den Klarinettensoli. Ich komme aus dem Fusion, was mein Lehrer, der Gitarrist ist, sehr liebte. So mischt sich das irgendwie in der Band.

Fotos/Interview: Ferdinand Dupuis-Panther

Informationen

Dedicated to Rafael
http://www.thomashaehnlein.com/



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