Tony Monaco – the Definition of Insanity

Tony Monaco – the Definition of Insanity

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Chicken Coup Records

Tony Monaco wird in einem Atemzug mit Jimmy Smith, Jack McDuff und Shirley Scott genannt. Er gilt als einer der Hammond B3-Orgelspieler, der durch sein Gefühl für Blues, Swing und Soul zu überzeugen versteht. Davon kann man sich beim Hören der jüngsten CD ganz und gar überzeugen. Es ist sein elftes veröffentlichtes Album als Bandleader, der den „Himmel der Hammond B3 wahrlich erklommen hat“. Statt eigene Kompositionen aufzunehmen, entschloss sich Monaco diesmal für einen eher eklektischen Mix von bekannten Songs, darunter „Ceora“, „Quando Quando Quando“ und „Never Let Me Go“.

Mit Tony Monaco ist auf dem aktuellen Album der Gitarrist Derek DiCenzo zu hören, der jahrelang Monty Alexander begleitet hat. Dicenzo ist zudem auf Aufnahmen mit Jim Hall und Charlie Byrd zu hören. Als Drummer konnte Monaco Tony McClung gewinnen, eine bekannte Größe in der Jazzszene von Columbus, dem Heimatort von Monaco. Auch dessen Ehefrau, die Pianistin Asako Monaco, ist bei einem Song mit von der Partie.

Aufgemacht wird das Album  mit “Cars Trucks Buses,” geschrieben vom Keyboarder Page McConnell von der Rockband Phish. Es ist ein Song speziell für die B3. Wenn auch das rockige Stück wenig mit Jazz gemein hat, so gelingt es Monaco doch, eine Infusion von Blues und Jazz-Grooves zu verabreichen. Das Thema ist niemals aufdringlich, sondern eher untergründig getragen von der Hammond B3, die auch mal mit hohen Registern auf sich aufmerksam macht. Die Gitarrensaiten schwirren und wimmern bluesig. Der Rhythmus geht in die Beine. Verhaltene Schlagwerkwirbel begleiten das Spiel von Monaco und  Dicenzo, der gekonnt Zwiesprache mit Monaco hält.  Und auch ein Solo des Drummers wurde eingestreut, mit und ohne sprunghafte Verwirbelungen.

Auf dem Programm steht auch “Ceora”, ein Bossa des Trompeters Lee Morgan, den Monaco sehr schätzt. Der Bossa ist überaus langsam angelegt und die Konturen sowie Linien liegen in den Händen von Monaco. Dazu hört man ein stetes Ticktick des Schlagzeugers. Beinahe perlend ist das Gitarrenspiel Dicenzos. Beim Zuhören denkt man übrigens eher an die Blaue Stunde als an einen „feurigen Bossa am Zuckerhut“.


Mit  “Root Down” verneigt sich Monaco vor seinem Idol Jimmy Smith. Irgendwie scheint der Titel in Arrangement und Interpretation auch an den Soundtrack von „Shaft“ (comp Isaak Hayes) angelegt. Monacos „Root Down“ atmet viel Funk und Soul. Zugleich kann man sich einen Eindruck von dem flinken Fingerspiel Monacos machen, der wie ein Berserker mit „Wischbewegungen“ die Tasten zu bedienen scheint.

“Never Let Me Go” (comp Jay Livingston/Ray Evans) entstand für den 1956 gedrehten Film „The Scarlet Hour“. Bei diesem durchaus als Ballade einzustufenden Stück mit „süßlicher Beimischung“ ist Monaco mit seiner leicht souligen Stimme neben dem zarten „Glasperlenspiel des Pianos“ zu hören. Als Pianistin hören wir im Übrigen Monacos Ehefrau.

“Quando Quando Quando” ist ein italienischer Popsong von 1962, von Monaco im flotten Bossa-Stil gespielt. Solistisch tritt bei dem Arrangement kurz auch Dicenzo an der Gitarre in den Vordergrund und paraphrasiert das Thema, derweil Drums und Hammondorgel für die „rhythmische Unterfütterung“ sorgen. Mit “Non Ti Scordare Di Me”, einem traditionellen Song aus Neapel im Dreiviertel-Takt, bleiben wir nochmals in Italien. Gesungen wurde diese Melodie unter anderem von Luciano Pavarotti und Andrea Bocelli. Monaco begleitet seinen eigenen Gesang mit dem Akkordion. Dabei hat man den Eindruck, einer leichten Opernarie zu lauschen. Zugleich scheint ein langsamer Walzer gegenwärtig.


Crossover ist bei “Awar Athar” mit einer orientalischen Kolorierung angesagt. Dass es für eine derartige Einfärbung weder Saz noch Ud bedarf, unterstreicht das Trio um Monaco nachhaltig. Sehr fein besaitet erweist sich das Gitarrenspiel, beinahe schon mit klassischer Attitüde vorgetragen. Und dann, ja dann lebt sich Monaco an seinem Tastenmöbel aus, lässt die Tasten „klimpern“ und den Orient klanglich ganz verschwinden. Augenscheinlich wollte Monaco auch nicht auf eine Prise Country Music verzichten, als er das Album zusammengestellt hat. Das muss man beim Hören von „Last Date“ jedenfalls annehmen.

Monacos Vorliebe für die Harmonien Jobims spiegelt sich in „Triste“ wider, in einem Song, den auch Frank Sinatra mit englischer Lyrik im Repertoire hatte.  Auch die Band Grateful Dead verewigt Monaco auf seinem Album, auf dem eine Funk-Version von  “Truckin’”  zu hören ist. Dabei ist zudem Rhythm `n Blues nicht zu überhören. Mit einer weiteren Referenz an die Welt von Rock und Pop beschließt Monaco sein Album. Zu hören ist Leon Russells “A Song for You“.

Text © ferdinand dupuis-panther

Informationen

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