The Willit Blend: Rainbow's End

The Willit Blend: Rainbow's End

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Ajazz A5022

Die Frage, die sich im Bandnamen verbirgt, lautet: Will it blend? Also etwas locker formuliert: Wird's passen?

Um die Frage zu beantworten: Ja, es ist stimmig, wenn Benjamin Steil (saxophone, clarinet, bass clarinet), Christoph Moschberger (trumpet, flugelhorn), Filippa Gojo (vocals), Constantin Kramer (piano), David Andres (bass) und Thomas Sauerborn (drums) gemeinsam zu „Perception“ anheben, uns etwas von Mary erzählen – siehe „Mary's Tale“, mit uns „The Rainbow's End“ suchen oder mal wieder in der „Warteschleife“ stecken. Mit „Chase“ und „Drifting“ klingt dann das vorliegende Album aus. Im Liner zum Album lesen wir: „Stilistisch erstreckt sich das Spektrum von einer Art Nordic Jazz (Eingangsnummer „Perception“) über 70er Jahre Happy-Island Sound, der an die Musik zu „Vier Fäuste gegen Rio erinnert“ („Mary's Tale“), und überhaupt szenischer Vertonung (der Beginn von „Waterfalls“) bis zu Latin Bebop („The Chase“) und beinahe schon restaurativen Swing (wunderbar: „My one and only waltz“).“ Machen wir uns am besten selbst ein Hörbild von der Band, in der Filippa Gojo dank ihrer sehr prägnanten Stimme, die Gojo hier und da wie ein Instrument einsetzt, ein wenig herausragt. Der überwiegende Teil der vorgestellten Kompositionen stammt aus der Feder des Altsaxofonisten Benjamin Steil.

Ja, es gibt einen Liner mit einem Beitrag von Peter M. Baumgarten, Dieser Liner enthält auch die Lyrics von „Drifting“ und „Come Away Death“, doch nicht von „Perception“. Bei diesem Titel singt Filippa Gojo unter anderem von Schattenlichtern und dem Mond, der sein Lächeln schenkt. Das mutet beinahe wie die Dichtkunst der Romantik an, in deren Mittelpunkt die blaue Blume steht. Der gesangliche Vortrag wird dabei von  Constantin Krahmer am Piano begleitet, ehe dann Filippa Gojo sich stimmlich in den Chor der Bläser einreiht, sich also ihre Stimme zum Instrument verwandelt. So hören wir eine Melange aus Sopranlautsprache, und Bassklarinette, gefolgt von einem Basssolo – dank an David Andres.  Einschmeichelnd kommt das Altsaxofon daher, gut gestimmt und frühlingsfroh, so hat es den Anschein. Es bietet wiederum eine andere Ansicht und Sichtweise, so wie es der Songtitel verspricht.

Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Ende des Regenbogens? The Willit Blend lassen es uns wissen: Bläser und Stimme vereinen sich zu einem in Tempo und Charakter sehr wechselhaften Song. Durchaus theatralisch mutet an, was die Band uns da zu Gehör bringt. Leicht Latin eingefärbt ist zeitweilig der Lautgesang von Filippa Gojo, der von Rasseln und wenigen Pianoakzenten begleitet wird, ehe dann die Bläser, vor allem die von Christoph Moschberger gespielte triumphierende Trompete hinzutreten.

Lassen wir uns mal im Folgenden auf die „Warteschlange“ ein und erwarten dabei eine gewisse Wiederholung nach dem Motto „Bitte warten Sie, Sie werden gleich verbunden ...“. Irgendwie hört man etwas Schwirrendes und Krächzendes. „Haben Sie etwas Geduld“, vernehmen wir. „Der nächste freie Mitarbeiter wird sich um ihr Problem kümmern.“ Derweil ächzt und stöhnt die Trompete. Anschließend vereint sie sich mit den übrigen Instrumenten. Auf die Gemeinsamkeit folgt Auflösung. Die Stimme von Filippa Gojo und die Trompete verfallen in Gleichform. Das Saxofon wimmert und zeigt sich derweil rebellisch. Noch wird die Verbindung gehalten, wie wir hören. Was will uns das Saxofon eigentlich vermitteln? Dass Warten vergeblich ist? Dass die Warteschleife zu Chaos führt, derweil Filippa Gojo mittels Megafon ihrem Scat Vocal freien Lauf lässt? Oder zeigt sich darin, die wachsende Verzweiflung desjenigen, der sich minutenlang in der Warteschleife verfangen hat?

Mit „Come Away Death“ haben sich die Musiker einen Text von William Shakespeare vorgenommen: Dem gestrichenen Bass gehört das Entree, ehe dann Filippa Gojo mit den Bläsern gemeinsam zu hören ist. Irgendwie klingt es auch ein wenig nach höfischer Musik, was da präsentiert wird, wenn auch die Klarinette nicht gerade in den Kanon der Instrumente für derartige Musik gehört. Vorschnell könnte man gar von einer kammermusikalischen Darbietung sprechen.

Nach „The Chase“, der „Jagd“, kommen wir zu „Drifting“ mit einem Text von Filippa Gojo: „Lingering thoughts why do I keep them / closer than laughs and be drifting again ...“. Begleitet vom Bass und Bassklarinette singt Gojo Zeile für Zeile und wir lassen uns mit ihr dahintreiben.

Text © ferdinand dupuis-panther

Informationen

Label
http://www.ajazz.de

Musiker
http://www.thewillitblend.de/


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