The Booty Jive: U.F.O. (Unidentified Funky Organisms)

The Booty Jive: U.F.O. (Unidentified Funky Organisms)

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Unit Records URT 4613

Einsteigen bitte und Platz nehmen, um eine intergalaktische Musikreise zu erleben. Willkommen heißen uns Bernhard Ullrich als Captain Rich (Korkusian Saxophone / Cosmic Flute beim Song „Nebula“), Takashi Peterson als Mr. Takaway (Interstellarian Guitar / Bayounian Noise Generator beim Song „Bayou7“), Tobias Fleischer als Fleischer Doria (Wormhole Bass / Korkuphone beim Song „Got Jiggles“) und Andi Bühler als Loken Sand (Big Bang Drums / Weird Vocals beim Song „Got Jiggles“). Dazukommen noch einige andere Musiker auf der interstellaren Reise, so Ralph Grässler, Markus Büchel, Alicia Bühler oder Maya Klaus. Schaut man sich das Plattencover an, so fühlt man sich in die Welt von „Raumschiff Enterprise „ und „Star Wars“ versetzt.

Mit einem Augenzwinkern liest man den nachstehenden Liner: „ Vier Musiker vom Planeten Bayou7 haben es sich zur Mission gemacht, die Menschheit mit einem auf Erden nie zuvor gehörten Musikstil zu erleuchten: dem Spaceboogie!“ Von gnadenlosem Funk über soulige Tanzklänge bis hin zu zartbitteren Balladen darf man beim Hören erwarten. Ralph Grässlers Berliner Studio – eigentlich die Heimstatt von Commander Fux – bildete bei den Aufnahmen die Heimbasis für die Mannen vom Planet Bayou7.

Von der Basis „Bayou7“ machen wir uns auf, hören „Swampty Dumpt“ und "Schmooze Me“, ehe wir dann gebannt den Songs „Nebula“ und „Got Jiggles“ lauschen. Mit „The Wind Shall Carry Me Free“ wird das Album abgerundet und unsere musikalische Allexpedition hat dann auch ein Ende gefunden.

Wie in einem Science-Fiction-Hörspiel begrüßt uns Captain Rich – oder ist es Commander Fux? – zu Beginn des Songs „Bayou 7“ und bittet alle Musiker an Bord, die die galaktische Reise mitmachen. Dann werden die Türen geschlossen, und es wird Kurs auf die Erde genommen, nachdem abgehoben wurde. Die Reisezeit ist kurz: 3 minutes 25 seconds, so die Ansage. Danach eilt die Crew durch das All und heizt uns dabei heftig mit kurzen Beats und kräftigeBläsersatz ein. House, Techno und Acid Jazz verschmelzen hier auf ganz eigene Weise. Unter dem lyrischen Saxofon hört man den rhythmischen Bass und ein nervöses Schlagwerk. Derweil schwebt das „Raumschiff“ gen Erde.   Mit Effekten wird recht frei hantiert. Doch stets ist der scharfe Klang eines Saxofons präsent.

Soul, Funk, Rock und Fusion – das ist die Melange für „Swampty Dumpty (And Some Rubbin)“. Dass auch der Blues und der Rock 'n Roll abgefärbt haben, ist schlicht nicht zu überhören. Sehr gelungen ist das Solo des Bassisten Tobias Fleischer aka Fleischer Doria, der, so der Plattentext, mit einem „wurmstichigen“ E-Bass zu Werke geht, getreu dem Motto „Spaß muss sein!“. Takashi Peterson lässt sich nicht lumpen und das bedeutet, dass er seine E-Gitarre schreien, jaulen, wimmern, wummern und vibrieren lässt, was das Zeug hergibt. Ach ja, die Zeiten von Cream und Co. scheinen nicht ganz vergessen, auch nicht die von Blood, Sweat & Tears.

Nein, James Brown gehört nicht zur Besatzung der Expedition, aber irgendwie erinnert mich phasenweise „Brown Is The Color Of My Dancin' Shoes“ an Brown's „Get Up (I Feel Like Being a) Sex Machine“. Sehr eindrucksvoll ist das Wechselspiel zwischen E-Gitarre und Saxofon in der Mitte des Songs. Bernhard Ullrich und Takashi Peterson scheinen sich regelrecht zu Höhenflügen anzustacheln. Auch solistisch brilliert Ullrich zum Schlagzeugspiel von Andi Bühler. Still sitzen kann man bei einer derart feurigen Musik nicht, also Shake your body ...“. Das ist Funk und Soul in seiner besten Verpackung, frisch, dynamisch und mitreißend.

Lassen wir mal den Nebel aufziehen und hören uns den Song „Nebula“ an, der in seiner Anlage sehr lyrisch daherkommt. Aus dem Off vernehmen wir eine „kosmische Flöte“, die uns die Vorstellung von wabernden Nebelschwaden und tief liegenden Wolken vermittelt. Wenn Bernhard Ullrich spielt, hat man zugleich auch einen vagen Begriff von New-Age-Musik, auch wenn wir immer noch in kosmischer Mission unterwegs sind. Liegt zwischendurch nicht auch ein Knistern in der Luft, ehe Bernhard Ullrich erneut sein gekrümmtes Atemrohr erschallen lässt? Das klingt dann eher wie ein aufbrausender Wind, der den Nebel davonträgt.

Welch Klangwechsel, keine vibrierende E-Gitarre, sondern eine jazzig gespielte Gitarre stimmt uns auf „The Wind Shall Carry Me Free“ ein. Balladenhaft gepaart mit ein wenig Schmuserock kommt der Song. Das gilt auch dann, wenn Ullrich mit dem Saxofon die Klangwelt dominiert. Danke an Commander Fux und Captain Rich sowie die restliche Crew für diese klangfarbenprächtige Reise durch den musikalischen Kosmos.

Text © ferdinand dupuis-panther

Informationen

Label
Unit Records
http://www.unitrecords.com

Musiker
http://www.thebootyjive.com


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