Tessie Overmyer – Tidelines

Tessie Overmyer – Tidelines

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Earshift Music

„Tidelines is the debut album from alto saxophonist-composer Tessie Overmyer, recorded just before her move to New York City to study at the Manhattan School of Music. The self-titled release presents a heartfelt document of a unique moment in time - capturing the sound and spirit of a band assembled to play Overmyer’s original compositions. Overmyer reflects, “This project was never meant to be anything more than an honest reflection of where I was musically at the time. I just wanted to get my favourite people together to play my music, and document that moment before leaving Sydney.” The music is rich in emotion and personality, drawing on Overmyer’s deep love of melody, her growing interest in folk traditions, and her commitment to telling musical stories.“ So kann man es im Kontext der Albumveröffentlichung lesen.

Swing und ganz viel Bop sowie Modern Jazz und Anlehnungen an Big-Band-Sound, auch durchaus jenseits von Duke Ellington - das ist die Melange, die uns das Ensemble um die Saxofonistin Tessa Overmyer präsentiert. “The Imposter” nimmt uns dank seiner swingenden Energie mit. Blues und Funk machen Teile von „The Messiah’s Shoe“ aus. Dabei kommt es dem Gitarristen Harley Coleman zu, die Klangfärbungen durch ein abwechslungsreiches Saitenspiel zu bereichern. Ja, und dann hat man ab und an das Gefühl von karibischem Lebensgefühl. Das unterstreicht auch der Pianist mit seinen Tastenkaskaden. Bisweilen muss man beim Hören der ersten Stücke auch an Dexter Gordon und Freddie Hubbard denken, oder? Zugleich drängt sich der Eindruck auf, dass das Ensemble mit dem Album auch die Tanzbarkeit von Jazz unterstreicht. Bis zum Entstehen von Bop und Cool Jazz war ja Jazz die Popmusik der Zeit.

Mit einem Sinn fürs Romantische und für die Ballade schuf Overmyer “Why Does the Water Sparkle So?“. Grauer Himmel, Herbstwinde, prasselndes Feuer im offenen Kamin – das sind Bilder, die diese Komposition evoziert. Getragen und ein wenig düster ist die klangliche Ausstrahlung. Dabei hat man auch durchaus den Bezug zu einem Lamento im Sinn, wenn man zuhört. Ein Stück „nordische Schwere“ liegt in der Komposition. Man denke an klassische Musik von Sibelius und Grieg, wenn man dem Titel lauscht. Wie in anderen Stücken auch ist die Saxofonistin durchaus ein Fokus, aber nicht ausschließlich. Im vorliegenden Fall ist sie in einem sehr gefühlvollen, sonoren Solo zu erleben, begleitet von Kevin Hunt an den schwarzen und weißen Tasten. Stilistisch ist das Saxofonspiel durchaus in der Tradition der bereits oben genannten „Legenden“. Hervorzuheben ist, dass die Saxofonistin mit ihrem Altsaxofon auch die Höhen eines Sopransaxofons nimmt, derweil die Band einen Klangteppich webt, der dem einer Big Band gleicht. Zartes Bass-Saitenspiel ist Jonathan Zwartz zu verdanken, der Raum für ein Solo bekommt. Im Verlauf des Stücks, so könnte man es beschreiben, gleiten wir vom Herbst in den Winter mit Winterruhe.

„Ecky Thump“ (dt. Was zum Teufel!) ist eine temporeiche, dynamische Komposition. Einschließlich des Basses unterwerfen sich alle im Ensemble der Dynamik des Stücks. Das Saxofonspiel reißt uns mit. Es signalisiert, dass es keinen Stillstand gibt. Nur vorwärts scheint die Richtung. Man könnte denken, die Bandleaderin und Altsaxofonistin habe eine eigene Symphonie der Großstadt konzipiert, Rush Hour eingeschlossen. Man lausche mal den Gitarrenklängen, die das Gewirr des Stadtverkehrs nachzeichnen, so ein etwaiger Eindruck. Mit “Sunset Walk” findet das Album einen gelungenen Abschluss.

© fdp 2025


Musicians
Tessie Overmyer - alto saxophone, compositions
Tom Avgenicos – trumpet
Sandy Evans – tenor sax
Harley Coleman – guitar
Kevin Hunt - piano
Jonathan Zwartz - double bass
George Greenhill - drums

BANDCAMP

Tracks
1. The Imposter 06:08
2. Muriwai
3. The Messiah’s Shoe
4. Why Does the Water Sparkle So?
5. Ecky Thump
6. Little Pwagmattasquarmsettport
7. The Box Factory
8. Intro to Sunset Walk
9. Sunset Walk


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