Nu Jazz Project: Dreamer

Nu Jazz Project: Dreamer

N

Ragtime Production

Das Kollektiv an Musiker, das für die Einspielung „Träumer“ zusammenkam, besteht aus folgenden Musikern: François Legrain (trumpet), Christelle Jochmans (voice, sax), Sylvio Iascio (drums), Brieuc Angenot (bass) und Antoine Lafontaine (keyboard). Dazu kamen folgende Gäste: Gilles Répond (trombone). Stéphane Mercier (altosaxophone), Oran Etkin (tenorsaxophone). Chris Joris (percussions). Sébastien Haciane (guitar on #4), Dave Vermeulen (guitar solo on #4), Samah El Biyar (guitar on #5), Emilie de Halleux (violon), BenDiba (text) und DJ Odilon (scratch). Aufgenommen wurden insgesamt neun Titel, darunter „Dreamer“, „Space Cowboy“ (Jamiroquai), „So What“ (Miles Davis), „Maddrums“, "Summertime" (George Gershwin) und als letztes Stück „Redrum“.

In „Abstract Summer“ mischen sich Rap und Scratching mit dem samtenen Melodiefluss der von Legrain gekonnt gespielten Trompete: „Dddddd und funfunfun … about what a man“ mischt sich mit Trompetensequenzen, die in der Ferne zu verklingen scheinen. In einer Art Intermezzo nimmt uns Antoine Lafontaine am Keyboard mit auf eine sommerliche Reise und man spürt bei jeder Tonreihe die Sonnenstrahlen im Gesicht. Anschließend ist es erneut an DJ Odilon, Nu Jazz zu zelebrieren. Das ist ähnlich wie bei Smooth Jazz und Jazz after work durchaus sehr melodiös und überhaupt nicht kopflastig.

Sehr flott im Tempo und sehr akzentuiert in der Rhythmik ist der Titel „Dreamer“ ausgerichtet. Bisweilen dachte ich beim Hören an die westafrikanische Gruppe Osibisa und deren Songs. Bei „Dreamer“ verschwimmen die Grenzen zwischen Jazz Rock, Fusion und Pop: Über einen weichen Klangteppich erhebt sich ein teilweise nervös anmutendes Trompetenspiel. Die unterlegten Beats sind im Sinne von „Let's move your arse, let's shake your hips" ausgerichtet. Funk scheint in der Luft zu liegen, aber auch ein Hauch von Disco-Pop gepaart mit Jazz Rock, wie ihn Miles Davis am Ende seiner musikalischen Karriere zu spielen pflegte. Genau diesem Giganten des Jazz verdanken wir den Titel „So What“, der auf dem aktuellen Album des Nu Jazz Project ebenso zu finden ist wie Wayne Shorters Komposition „Footprints“.
Bezogen auf die Interpretation von „So What“ ist anzumerken, dass die Band um den Trompeter Legrain wirklich eine Hommage an Miles abliefert. Miles würde sich wohl freuen, würde er die Band mit ihrem sehr verfeinerten Spiel hören. So steuert Stéphane Mercier sein versiertes Spiel auf dem Altsaxofon zum Gelingen des Unterfangens bei. Gerappt wird von BenDiba übrigens zum Schluss auch noch ein wenig. Mit „Summertime“ - gesungen von Dianne Reeves - verneigen sich Legrain und Co. vor George Gershwin und dem Great American Songbook. 1989 hatte Reeves diesen Titel auf dem legendären Newport Jazzfestival vorgetragen und augenscheinlich hat das Nu Jazz Project ihre aktuelle Version von „Summertime“ mit Reeves' Gesang bereichert bzw. gesampelt. Stéphane Mercier sorgt mit seinem Saxofonsolo bei dieser Aufnahme ebenso für Akzente wie Chris Joris mit Percussions. Wer allerdings das Flötensolo beisteuerte, geht aus dem Line-up auf dem Covertext des Albums nicht hervor. Wurde es vielleicht gesampelt?

Mit „Redrum“ beendet das Nu Jazz Project seine aktuelle Vorstellung. Beim Zuhören meint man sich in die Zeit der 1920er Jahre und Ballroom Dancing zurückversetzt, auch wenn der Titel eine Frischzellenkur erhalten hat. Zugleich muss man an die Andrew Sisters und deren Ohrwürmer wie „Bei mir biste scheen“ denken.

Dem Nu Jazz Project ist mit dem Album wirklich ein musikalischer Coup gelungen. Liest man die Titel der aufgenommenen Songs, weiß man nie, wie viel Original vorhanden ist und wie viel Paraphrasierung sich die Band gestattet. Das Ergebnis lässt sich auf alle Fälle hören. Mehr davon bitte.

Text © ferdinand dupuis-panther

Information

Label

Ragtime Production
http://ragtimeproduction.com/

Musician/Musiker

Nu Jazz Project
http://www.nujazz-project.com/Home

 


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