Norbert Susemihl's Joyful Gumbo - Featuring Chloe Feoranzo & Jason Marsalis

Norbert Susemihl's Joyful Gumbo - Featuring Chloe Feoranzo & Jason Marsalis

N

SUMI Records

Ja, es gibt sie noch, Jazzbands, die sich den Wurzeln, den klassischen Wurzeln des Jazz, widmen. So auch Norbert Susemihl, der mit seinen Mitmusikern New Orleans Jazz präsentiert, und das zunächst als digitales Album.

Unterdessen ist dies das fünfzehnte Album, das Susemihl veröffentlicht hat, darunter auch Live-Aufnahmen vom Maribo Jazzfestival.  Auf dem aktuellen Album sind nachstehend genannte Songs zu hören. Es beginnt mit „I'm Walking“, gefolgt von „Comes Love“ und „Climax Rag“ sowie „My Indian Red“. Bluesiges darf auch nicht fehlen, sodass „Empty Bed Blues“ Teil des Albums ist, auf dem auch „Jeepers Creepers“ seinen Platz gefunden hat. Gleiches gilt für „Limbo Jazz“ und abschließend „I'll Fly Away“. Die Aufnahmen entstanden im Februar 2018 im Ballerup Jazzclub sowie im Sorgenfri Church and Falsterbo Jazzclub. Auf der Bühne standen Norbert Susemihl (D/DK/USA; trumpet, flugelhorn, vocal), Chloe Feoranzo (USA; clarinet, vocal), Hans Ingelstam (S; trombone), Morten Gunnar Larsen (N, piano), Jens Kristian Andersen (DK, bass) und Jason Marsalis (USA, drums).

Zwei der an den Aufnahmen beteiligten Musiker, Jason Marsalis, und Cloe Feoranzo, kommen aus New Orleans, der Geburtsstätte des Jazz. Marsalis ist ein sehr versierter Drummer, der den richtigen Swing im Blut hat. Auffallend seine Gabe, einen polyrhythmischen Stil punktgenau umzusetzen, sprich genau den Rhythmus, der für New Orleans so typisch ist. Cloe Feoranzo überzeugt vor allem durch ihre volle, ausdrucksstarke Stimme, die wie in „Jeepers Creepers“ hier und da auch gekonnt gebrochen daherkommt. Angesichts so vieler Stimmchen, die sich gegenwärtig im Jazz tummeln, ist dies wirklich eine Wohltat. Zudem ist sie mit 24 Jahren eine der besten Jazzklarinettistinnen, die New-Orleans-Jazz spielen. Davon kann man sich u. a. beim Solopart in „Jeepers Creepers“ überzeugen Dabei darf eine gewichtige Portion Swing gewiss nicht fehlen.

Bandleader ist der in Hamburg geborene, aber teilweise in New Orleans lebende Trompeter Norbert Susemihl. Er gilt unter Kennern als einer der besten Trompeter und Flügelhornisten, der sich mit New-Orleans-Jazz befasst. Der Norweger Morten Gunnar Larsen ist weltweit wohl einer der führenden Pianisten, die sich auf Ragtime verstehen. Morten studierte an der Norwegischen Akademie für Musik klassisches Klavier und spezialisierte sich zudem auf die Musik u .a von Scott Joplin und Jelly Roll Morton, einer Musik, der er bis heute treu geblieben ist.


Und nun heißt es Vorhang auf für Traditional Jazz, Ragtime, Calypso, Swing, Gospel Rhythmik & Blues und Funky Brassband Style: Bekannt gemacht hat „I‘m Walking“ vor allem der Pianist Fats Domino. Doch auch Norbert Susemihl und seine Mitmusiker verstehen sich auf diesen Song, in dem Susemihl sich nicht nur als „wild gewordener“ Trompeter, sondern auch als versierter Sänger zeigt und dabei alle Register zieht. An Ella Fitzgerald reicht Cloe Feoranzo stimmlich nicht ganz heran, aber sie überzeugt dennoch in ihrem Vortrag des leicht mit Blues versetzten „Comes Love“. Klanglich  schwebt die solistische Trompete nach dem Gesangspart dahin., gefolgt von der weich-samtenen Klarinette, die zudem gehemmt-exaltiert wahrzunehmen ist. Und es swingt leicht, ehe dann hart in die Tasten gehauen wird. Und so lauschen wir denn beschwingt und entspannt den Zeilen: „Comes a rainstorm, put your rubbers on your feet / Comes a snowstorm, you can get a little heat / Comes love, nothing can be done.“

Ist da nicht auch ein bisschen Charleston mit im Spiel, wenn „Climax Rag“ erklingt? Eine andere sehr bekannte Vokalistin, Bessie Smith, sang „I woke up this morning with a awful aching head / I woke up this morning with a awful aching head / My new man had left me, just a room and a empty bed ...“.  Cloe Feoranzo interpretiert auf ihre Weise und mit den gleichen Zeilen den Song „Empty Bed Blues“. Auffallend auch hier ist die kräftige, tragende Stimme, eine „schwarze Stimme“ mit allem Zipp und Zapp, so wie sie auch Bessie Smith besaß.

Nach der „Hommage“ an Ella und Bessie, zwei überaus bekannte Jazz-Ladies des 20. Jahrhunderts, widmet sich die Combo um Susemihl dem Duke-Ellington-Song „Limbo Jazz“ mit einer ins Ohr gehenden rhythmischen Eröffnung. So steht also auch Calypso auf dem Jazz-Programm der Band. Übrigens, kein Geringerer als der Trompeter Wynton Marsalis hat diesen Titel als Hommage an Duke 2013 in Marciac gespielt. Susemihl mischt Calypso in seiner Aufnahme mit klassischem New-Orleans-Jazz. Dabei gibt es vielerlei Raum für die Mitmusiker, sich musikalisch darzustellen, auch für den Pianisten und die Klarinettistin.

Zum Schluss: Wenn „I'll Fly Away" gespielt wird, dann hat sich Susemihl einem der am häufigsten aufgenommenen Gospel angenommen, mit dem er sein vorliegendes Album abrundet. Zugleich endet damit die Reise durch den frühen Jazz und seine Wurzeln, die im Blues und im Swing liegen.

Text: © ferdinand dupuis-panther / Der Text ist nicht public commons.

Informationen
www.susemihl.eu


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