Kristina Barta – Love and Passion

Kristina Barta – Love and Passion

K

alessa records

Nach ihrem Debütalbum legt die tschechische Pianistin Kristina Barta ihr nächstes Album vor. Für die Einspielung des Albums standen nachstehend genannte Musiker an der Seite Bartas, die auf dem aktuellen Album neben ihrer Schwester Marta Barta auch als Vokalistin zu hören ist. Am Bass hören wir Jan Fečo und am Schlagzeug Marek Urbánek, zudem sind als Gäste der Gitarrist Kryštof Tomeček, der Trompeter Miroslav Hloucal, der Vibrafonist David Friedman und der Saxofonist Karel Růžička jr. zu hören. Außerdem ergänzt die Saxofonistin Nela Dusová das Ensemble, das den Namen Event Horizon trägt und als erste tschechische Jazzband auf der Bremer Jazzahead! zu hören war. Als ein Gast des Ensembles, der eine besondere Klangnote beisteuert, tritt der Cellist Šimon Marek auf.

Ob das vorliegende Album mit dem Begriff Eklektizismus richtig definiert ist und ob Barta in ihren Kompositionen stark unter dem Einfluss der New Yorker Jazzszene steht, muss jeder Hörer für sich einschätzen und bewerten. Dazu musste der Hörer genau heraushören, ob Klassik, Pop und diverse Jazzstilistiken in den Kompositionen vorhanden sind oder nicht. Ohne Frage jedoch dreht sich das Album, so ja der Titel, um Liebe in allen Formen und um Leidenschaft.

Nach dem Eröffnungsstück „Breathing“, eine Mischung aus Musik inklusive eines Dialogs zwischen Pianistin und Saxofonist und rezitierten, kurz eingesprochenen Textfragmenten sowie Atemgeräusch - begegnen die Zuhörer musikalisch der „Jungfrau in Berlin“ ( „Virgin in Berlin“). Zum Auftakt meldet sich der Drummer, der alsbald gemeinsam mit der Pianistin Kristina Barta und dem Bassisten zu hören ist. Doch nein, vielleicht ist auch der Cellist Šimon Marek - Violoncello, der es versteht sein Instrument mit langem Bogenstrich zum Klingen zu bringen. Im Diskant vernehmen wir Kristina Barta, die gemeinsam mit ihrer Schwester zu hören ist, die ihre Stimme instrumental einsetzt, dabei auch auf die Bruststimme mit tieferem Timbre setzend. Beim Hören des lautmalerischen Vokalen hat man das Bild von sich im Wind neigenden Kornähren vor Augen, oder? Fein geknüpft sind die Passagen der Ssaxofonisin. Man meint, sie lasse vor unseren Augen den morgendlichen Raureif entstehen und die ersten aufgehenden Sonnenstrahlen erscheinen. Und dann ist wieder das raumgreifende Vokale im Fokus, das jedoch nicht versucht, irgendein Instrument zu kopieren, sondern den eigenen instrumentalen Weg beschreitet. Dazu vernimmt man fast zerbrechliche Gitarrenklänge. „We can find so many different ways …“ ist am Schluss zu hören.

Im Anschluss steht der Vortrag von „Personal Bush“. Dabei scheint die Saxofonistin eine offene Klanglandschaft zu erschaffen, die einen weiten Blick erlaubt. Gleichsam wie das Nachzeichnen von in Intervallen emporschießenden Wasserfontänen erscheint das, was die Pianistin mit ihrem Tasteninstrument inszeniert. Dabei erzeugt sie ab und an Klangstrudel, die ausufern. Das Spiel ist in keiner Weise verspielt und banal, sondern durchaus in sich ruhend. Sonores ist dann das, was die Tenorsaxofonistin Nela Dusová zum musikalischen Gelingen beiträgt. Sehr rhythmisch sind die nachfolgenden Setzungen von Kristina Barta angelegt. Zudem wirbelt der Drummer Marek Urbánek mit seinem Set an Blechen bis zum letzten Takt. Rasselnde Geräusche und Off-Klänge des Saxofons sowie kristallines „Geklimper“ bestimmen teilweise „Secret“. Wehklagend und melancholisch äußert sich der Cellist Šimon Marek, so der Eindruck. Unterschiedliche musikalische Umlaufbahnen gehören dem Bassisten und der Pianistin, die sich im Diskant bewegt, während der Bass seine Erdigkeit zum Ausdruck bringt.

„Bye, My Everything“ steht auch auf dem Programm von „Liebe und Passion“. In einer gelungenen Collage hören wir die Pianistin, die ihr Harmonieinstrument mit dem Klang des Cellos vereint. Durchaus mit klassischen Anmutungen kommen diese Passagen daher. Und dann, ja dann hört es sich an, als gäbe es auch einen verstärkten elektrischen Bass, dessen Saiten kurz zum Schnarren gebracht werden. Stetig ist der Klangfluss, den uns Kristina Barta beschert. Beinahe in das Genre von Kurkonzertmusik scheint das Stück im Weiteren abzudriften, oder? Und schließlich ist auch der Bassist zu hören, der sein Spiel „vokal“ begleitet, wie es so viele Bassisten unbewusst tun.

Fragiles Pianospiel verbindet sich mit Tieftönigkeit sowie Songhaftem in „Love and Passion“. Dabei fällt der Vokalistin Martina Barta eine wesentliche Rolle zu. Beim Hören fragt man sich zeitweilig allerdings: Jazz, Pop oder Singer/Songwriter? Mit „Those Nice Memories“ wird das Album beschlossen und erneut stellt sich angesichts des Gehörten, die zuvor aufgebrachte Frage.

© ferdinand dupuis-panther


Info


Line-Up:

Kristina Barta - Piano, Rhodes, Synth, Vocals
https://kristinabarta.com
Nela Dusová - Tenor Saxophone, Vocals
Kryštof Tomeček - Guitars, Vocals
Jan Fečo - Bass, Vocals
Marek Urbánek - Drums, Vocals

Featuring

Martina Barta - Lead Vocal (2, 8, 11)
Šimon Marek - Violoncello (2, 4, 6, 7, 8, 11)

All compositions written by Kristina Barta
Lyrics written by Martina Barta (8, 11)

http://www.alessarecords.at/jazz-art






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