Hazmat Modine Live

Hazmat Modine Live

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Jaro 4320-2

Man nehme Klezmer und Jazz, Blues und R&B, Balkan Pop und Swing, New Orleans Jazz und… – so entsteht die ganz eigene musikalische Melange von Hazmat Modine, die auch die Musik der 20er und 30er Jahre wieder peppig aufgefrischt haben, so auch einen Titel des über Antwerpen in die USA emigrierten jüdischen Komponisten Irving Berlin. Er wie auch andere Neubürger der Neuen Welt haben ganz wesentlich zur damaligen Musikkultur Amerikas beigetragen nicht nur mit 'Walking Stick', einem Titel, den Hazmat Modine in einem neuen Kleid präsentiert, sondern auch mit 'White Xmas' oder 'Puttin’ on the Ritz'.

Die Besetzung der Band Hazmat Modine – der Name leitet sich von „hazardous material“ („gefährliches Material“) und dem Namen eines Heizlüfterhersteller her – gleicht einerseits einer Bluesband, aber dank der zahlreichen Bläser auch einer Street Marching und Jazz Band. Zu den Besonderheiten zählt das Vorhandensein eines Sousafons ebenso wie einer Piccoloflöte, mal von den chromatischen und diatonischen Mundharmonikas ganz zu schweigen. Hawaii- und Lautengitarre sind beim Auftritt der Band ebenso zu vernehmen wie ein Akkordeon.
Wade Schuman, der Kopf des im Kern achtköpfigen Ensembles, lässt sich bei seinen Eigenkompositionen von einem illustren Kreis von Musikern inspirieren: Desmond Dekker, Jaybird Coleman, Sidney Bechet, Taraf De Haidouks und Slim Gaillard. Zur Band gehören u. a. der Tuba- und Sousafonspieler Joseph Daley, der unter anderem mit Carla Bley und Charlie Haden aufgetreten ist, Pamela Fleming an der Trompete und am Flügelhorn, Steve Elsion, der verschiedene Saxofone sowie Flöte und Klarinette spielt, der Drummer Richard Huntley, die Akkordeonspielerin Rachelle Garniez sowie die Gitarristen Pete Smith und Michael Gomez und der Vokalist und Mundharmonikavirtuose Bill Barrett.
Die Tatsache, dass unterdessen die Grenzen dessen, was Jazz eigentlich ist, fließend sind, wird durch Auftritte der Band bei renommierten Festivals wie dem Jazzfest Wien, dem Kopenhagen Jazzfestival, dem Jazzfest Berlin und dem Jazzfestival im norwegischen Molde unterstrichen.
Mit dem aktuellen Album liegen nun erstmals Livemitschnitte der Musik von Hazmat Modine vor – und die geht in die Beine! Im ersten Titel auf der CD – 'Everybody loves you – mischt sich die rauchig-bluesige Stimme des Bandfrontmanns Wade Schuman mit dem satten Sound der Bläser und dem dumpfen Klang des Sousafons, das im Hintergrund mit gesetztem Spiel fernab von Ompdaompda agiert. Während das Sousafon seine Reise durch die tiefen Klangwelten antritt, schwillt der Sound von Saxofonen und Trompete an und füllt den Raum. Doch was ist nun zu hören? Westafrikanischer Gitarrensound? Und alsbald setzen dann auch die Mundharmonikaspieler zu ihrem Part ein. Wade Schuman drückt mit seiner Stimme – Janis Joplin und Joe Cocker lassen grüßen – der Komposition 'Something you got' seinen ganz eigenen Stempel auf.
Mit 'Walking Stick' verneigt sich die Band vor dem russisch-jüdischen Komponisten Irving Berlin, dessen Schicksal man beim Besuch des Red Star Line Museums in Antwerpen nachverfolgen kann. Hört man der Irving-Komposition zu, dann heißt es: Vorhang auf für den Ballroom Dance. Hammond-Orgel-Grooves scheinen sich mit Klarinettentönen zu vermischen, die ein wenig an Klezmer erinnern. Nervös-flott ist der Rhythmus, der durch das Schlagzeug vorgegeben wird. Bluesig kommen die Mundharmonikas daher, die von Schuman und Barret zum Klingen gebracht werden und ein Akkordeon vergessen machen. Doch wie mag wohl das Original von Irving Berlin klingen?
Die 'Gezeiten' ('The Tide') meistern Wade Schuman und Bill Barrett mit einem sehr gelungenen Mundharmonikaduett, das in einer harmonischen Einheit aufgeht. Zum Ausklang des Stücks darf man noch dem sanften Spiel einer Piccoloflöte lauschen und dann verebbt die 'Tide'.
Ganz anders gestrickt ist 'So Glad', das durch einen vibrierenden Reggaesound gekennzeichnet ist. Zwischen Klezmer und Balkan Pop changiert hingegen das Stück 'Bahamut'.
Neben der oben genannten Irving-Komposition gibt es auf der vorliegenden CD-Veröffentlichung noch weitere, die nicht aus der Feder von Wade Schuman stammen, u. a. von dem mit einer neunsaitigen Gitarre spielenden Blues-Barden Big Joe Williams und von Robert Petway, dessen Akustik-Blues aus den frühen 1940er Jahren Schuman frisch und flott arrangiert hat.
Mit 'Catfish Blues' schließt die aktuelle CD und als Zuhörer hofft man auf einige Zugaben.


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