Frode Kjekstad: a piece of the apple

Frode Kjekstad: a piece of the apple

F

Losen Records LOS 178-2

Mit der Eigenkomposition „A Piece Of The Apple“ macht das Album auf, dessen Cover einen angebissenen Apfel auf farblich changierendem Untergrund zeigt. Auch die Titel „Malala“ und „The Three Musketeers“ stammen aus der Feder des norwegischen Gitarristen Frode Kjekstad. Allerdings sind auf dem Album auch Standards wie „Not While I ́m Around“ (Stephen Sondheim) und „That ́s All“ (Allan Brandt/Bob Haymes) eingespielt worden. Dem „Großmeister des Funks“ Eddie Harris ist „Cold Duck Time“ zu verdanken. Mit „The Lone Ranger“ (F. Kjekstad) findet das Album seinen Abschluss.



© courtesy Frode Kjekstad

Neben Frode Kjekstad sind auf dem Album der Saxofonist Eric Alexander, der Organist Mike LeDonne und der Drummer Joe Farnsworth zu hören.

In den Liner Notes von Randy Johnston lesen wir: „ I have known Frode Kjekstad since he was a student at the Music Conservatory in Oslo when I was a guest teacher there. That was  some 20 years ago in the mid 1990s. He was an impressive jazz musician then and his talent has grown exponentially since that  time. I was the producer on Frode’s  2002 “New York Time” which was acclaimed jazz  release in Norway that year. On this latest release “A Piece of the Apple”, he furthers his legacy as perhaps Europe’s finest Soul-Jazz guitarist.“

Über die Mitmusiker des norwegischen Gitarristen äußert sich Johnston mit folgenden Zeilen: „These musicians are veteran performers who have toured the world many times and perfected their artistry in front of audiences on most of the continents of this globe. They are not recent “jazz school” graduates presenting watered down versions of the music of their heroes or “new” conglomerations of various eclectic “influences”. These guys are all strong original and seasoned artists with their own powerful voices on their instruments.

Groovy geht es gleich beim Eröffnungsstück los, ganz nach dem Motto „An apple a day keeps the doctor away“. Zu den parallel laufenden Melodielinien von Gitarre und Saxofon sorgt der Organist LeDonne für einen weichen Klangteppich, den er ausbreitet, ehe dann Frode Kjekstad zu seinem Solo ansetzt. Das ist Wohlklang pur. Ein Vergleich mit den Giganten des Gitarren-Jazz wie Joe Pass, Jim Hall oder Wes Montgomery muss der norwegische Gitarrist dabei nicht scheuen. Alle Musiker scheinen in beschwingter Stimmung, und selbst die Orgel zeigt sich unter den Fingern von Mike LeDonne quirlig und bewegt.

Eher uptempo angelegt ist „Malala”, ein Song, dem Flügel wachsen zu scheinen. Folgt man den Passagen von Saxofon und Gitarre, meint man Zeuge eines musikalischen Kitesurfens zu werden. Müsste man einen Film über Kitesurfing oder Strandseglen musikalisch begleiten, so wäre dieser Song bestens geeignet, auch und gerade wegen des flinken Fingerspiels von Frode Kjekstad in seinem Solo. Auch der Saxofonist Eric Alexander lässt sich nicht lange bitten und vermittelt den Eindruck, raue Winde kämen nach und nach auf. In diesem Tanzen die Drachen hin und her, sodass das Lenken zur ultimativen Herausforderung wird.

Bluesig eingefärbt ist „The Three Musketeers”, was insbesondere dem Zusammenspiel von Organist und Gitarrist zu verdanken ist. Hervorzuheben ist auch bei diesem Song das Solo von Frode Kjekstad, dessen Finger über die Saiten tanzen. „Not While I’m Around” hingegen muss eher als soulige Ballade angesehen werden. Aus dem Vollen schöpft dabei der Organist LeDonne, der das Stück eröffnet, ehe dann Frode Kjekstad musikalisch das Zepter in die Hand nimmt und LeDonne für einen weichen Klangflokati sorgt, über den Kjekstad seine Gitarrenläufe ausbreiten kann.

Für alle die ein Faible für Funk, für Les McCann und Eddie Harris haben, ist „Cold Duck Time” genau das Richtige. Die Band um Frode Kjekstad steht m. E. der Einspielung der Großmeister des Funks auf dem Montreux Jazz Festival in nichts nach. “The Lone Ranger” beschließt den musikalischen Reigen, der zwischen groovy, bluesy und funky anzusiedeln ist.

Text © ferdinand dupuis-panther


Informationen

Label
Losen Records
http://www.losenrecords.no, info@losenrecords.no

Musiker
Frode Kjekstad
http://www.frodekjekstad.com/
http://www.jazzhalo.be/reviews/cd-reviews/f/frode-kjekstad-new-york-time/


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