Frank Muschalle: Piano Solo live in Vannes

Frank Muschalle: Piano Solo live in Vannes

F

Styx Records, CD 1078

Ragtime, Boogie und Blues – das ist die Melange, die uns Frank Muschalle als feines musikalisches Menü serviert. Insgesamt 17 Titel, angefangen bei „Blue Mor-Bihan“ über „Mr. Freddie Blues“ und „Born's Boogie“ sowie „Vannes'N Waltz“ bis hin zu „Pastry“ und „Splashin' Around With The Kids“ wurden live eingespielt, übrigens überwiegend eigene Kompositionen.


(c) Pollert

Mit dem ersten Stück namens „Blue Mor-Bihan“ entführt uns Frank Muschalle nicht nur in die Bretagne und zu prähistorischen Orten wie den Steinen von Carnac, sondern zum Teil auch in die Welt des Ragtime. Morbihan heißt im Bretonischen übrigens kleiner See. Doch dieser scheint, folgt man dem Tastenspiel, ständig überzufließen. Schon bei den ersten Takten vermag man als Zuhörer kaum ruhig zu bleiben. Wer da nicht Lust aufs Tanzen verspürt, hat wohl selber schuld. Besaß der Pianist Frank Muschalle vielleicht auch mal eine Carrerabahn, die er überaus begeistert bespielt hat? Zumindest hat er einen Boogie für diese Art der auf Schienen fahrenden Miniaturautos geschrieben, mit dem auch heute noch vor allem in die Jahre gekommene Herren ihrer Passion des Motorsports nachgehen. Beim Zuhören der flotten Takte kann man sich sehr wohl ein solches Autorennen vorstellen. Doch wo bleibt der unausweisliche Crash?
Bekannt als Musiker, der den Blues, den Boogie und den New Orleans-Jazz pflegte, ist Eurreal Montgomery, der 1906 geboren wurde. Er spielte unter anderem mit Sunnyland Slim und dem Gitarristen Skip James. 1928 war Montgomery Mitglied der Tanzband Clarence Desdune's Dixieland Revelers. Ihm verdanken wir „Cooney Vaughn's Tremblin' Blues“, den Frank Muschalle ebenso auf der vorliegenden Veröffentlichung anstimmt wie die Komposition „Mama, You Don't Mean Me No Good“.

Mit auffälligem Basslauf, aber durchaus gesetzt – so erklingt „Cooney Vaughn's Tremblin' Blues“. Sprunghaft ist dabei der Tastenlauf der Rechten.  Ganz anderer Natur ist hingegen „Born's Boogie“ (Frank Muschalle). Da geht die Post ab. Bereits bei den ersten Takten weiß man spätestens, wo die Wurzeln für den später aufkommenden Rock 'n Roll liegen, vor allem der, den Bo Diddley pflegte. Auch dem Song „The Sheik of Araby“ widmet sich Frank Muschalle auf seinem Soloalbum. Geschrieben wurde der Titel 1921 von Harry B. Smith und Francis Wheeler. Die Musik komponierte Ted Snyder, der sich dabei auf den sehr populären Film „The Sheik“ bezog. Zum Hit machte Tin Pan Alley diesen Song, der sich unter New Orleans Jazz Bands großer Beliebtheit erfreute und zu einem Jazz Standard wurde. Frank Muschalle verwandelt diesen Standard in einen sehr dynamischen Boogie. Ob in „Bass Goin' Crazy“ (Albert Ammons) der Bass wirklich verrückt spielt, ist allerdings eine Frage der Betrachtung.

Sehr populär war in den 1940er und 1950er Jahren der Pianist und Rhythm and Blues Bandleader Sonny Thompson, aus dessen Repertoire Frank Muschalle für sein Konzert in Vannes den Titel „Pastry“ ausgesucht hat, der deutlich stärker eine bluesige Note aufweist als andere Titel seines aktuellen Albums. Zum Abschluss kredenzt uns Frank Muschalle noch einmal einen edlen Boogie-Tropfen: „Splashin' Around With The Kids“. Na dann, Let's Boogie.

Text: © ferdinand dupuis-panther

Informationen

Label
Styx Records
http://www.styrecords.com

Musiker
Frank Muschalle
http://www.frankmuschalle.de
http://www.facebook.com/frankmuschalle
Konzerte
http://www.frankmuschalle.de/index.php?id=1261


In case you LIKE us, please click here:




Foto © Leentje Arnouts
"WAGON JAZZ"
cycle d’interviews réalisées
par Georges Tonla Briquet




our partners:

Clemens Communications


 


Silvère Mansis
(10.9.1944 - 22.4.2018)
foto © Dirck Brysse


Rik Bevernage
(19.4.1954 - 6.3.2018)
foto © Stefe Jiroflée


Philippe Schoonbrood
(24.5.1957-30.5.2020)
foto © Dominique Houcmant


Claude Loxhay
(18/02/1947 – 02/11/2023)
foto © Marie Gilon


Special thanks to our photographers:

Petra Beckers
Ron Beenen
Annie Boedt
Klaas Boelen
Henning Bolte

Serge Braem
Cedric Craps
Christian Deblanc
Philippe De Cleen
Paul De Cloedt
Cindy De Kuyper

Koen Deleu
Ferdinand Dupuis-Panther
Anne Fishburn
Federico Garcia
Robert Hansenne
Serge Heimlich
Dominique Houcmant
Stefe Jiroflée
Herman Klaassen
Philippe Klein

Jos L. Knaepen
Tom Leentjes
Hugo Lefèvre

Jacky Lepage
Olivier Lestoquoit
Eric Malfait
Simas Martinonis
Nina Contini Melis
Anne Panther
Jean-Jacques Pussiau
Arnold Reyngoudt
Jean Schoubs
Willy Schuyten

Frank Tafuri
Jean-Pierre Tillaert
Tom Vanbesien
Jef Vandebroek
Geert Vandepoele
Guy Van de Poel
Cees van de Ven
Donata van de Ven
Harry van Kesteren
Geert Vanoverschelde
Roger Vantilt
Patrick Van Vlerken
Marie-Anne Ver Eecke
Karine Vergauwen
Frank Verlinden

Jan Vernieuwe
Anders Vranken
Didier Wagner


and to our writers:

Mischa Andriessen
Robin Arends
Marleen Arnouts
Werner Barth
José Bedeur
Henning Bolte
Erik Carrette
Danny De Bock
Denis Desassis
Pierre Dulieu
Ferdinand Dupuis-Panther
Federico Garcia
Paul Godderis
Stephen Godsall
Jean-Pierre Goffin
Claudy Jalet
Bernard Lefèvre
Mathilde Löffler
Claude Loxhay
Ieva Pakalniškytė
Anne Panther
Etienne Payen
Jacques Prouvost
Yves « JB » Tassin
Herman te Loo
Eric Therer
Georges Tonla Briquet
Henri Vandenberghe
Iwein Van Malderen
Jan Van Stichel
Olivier Verhelst