5th SEASON – Live
F
Eclipse Music
Über das Album der finnischen Prog-Rock-Band, die durchaus von Yes, Pink Floyd und Procul Harum beeinflusst wurde, lesen wir Nachstehendes: „The album features impressive interpretations of songs familiar from the debut album, whose massive soundscapes and deep atmospheres are now reproduced live with virtuosic precision yet with the breathing quality of live music. True to the genre, the improvisations are taken far, offering listeners who have worn out the debut album suitably different versions of beloved pieces. Adding a special touch to the record is guest drummer Jaakko Pöyhönen, known from, among others, Tinyhawk & Bizarro, and awarded the Teosto Prize in spring 2025. Pöyhönen’s contribution gives the already dynamic ensemble a new, explosively expressive dimension.“
Aber nicht allein Progressiv-Rock mit jaulenden und heulenden Gitarrenriffs ist zu hören, sondern auch ein veritable Klaviersolo mit durchaus klassisch-orchestraler Attitüde, wenn „The Dark Side of the Moon, part 1“ auf dem Programm steht. Schon im Titel scheint dies eine Referenz zu Pink Floyd zu sein. Wenn der zweite Teil von „The Dark Side of the Moon“ erklingt, dann vermischen sich Klänge von Rhodes – oder doch Hammond-Orgel ? - und schnellen Gitarrenriffs, die man sonst von Ten Years After gewöhnt ist. In den langsamen Passagen meint man gar, man höre wirklich eine Hammond-Orgel oder einen Synth. Bei den „Orgelklängen“ schweifen die Gedanken des Hörers unter Umständen zu Brian Auger ab. Und ist da nicht auch eine Lap-Steel-Guitar mit im Spiel, wenn der Tracks seinen Fortgang nimmt? Im Line-up findet sich allerdings kein Hinweis auf eine derartige Gitarre. Nun ja, dank diverser „elektronischer Zauberkästlein“ lässt sich auch eine herkömmliche E-Gitarre modulieren. Wer Orgelklänge, wie sie Brian Auger und Keith Emerson liebten, zu schätzen weiß, kommt bei einem entsprechenden Solo von Arto Piispanen voll auf seine Kosten. Und die Antwort des Gitarristen Tapio Ylinen auf die Orgelsequenzen ist ein besonderer „Hinhörer“!
„In Memoriam“ kommt mit einer teils folkloristischen Ausformung daher. Zu Beginn meint man gar, man höre eine akustische Gitarre und eine Santur, oder? Dann aber bewegt sich das Quartett erneut im Fahrwasser von Prog-Rock und Jazz-Rock. Da werden keine einfachen Muster heruntergespielt. Es gibt Raum für differenzierte Soli, unter anderem die des Gitarristen, der sich auf den Fußspuren von Jeff Beck, Eric Clapton, Alvin Lee und anderen Rockmusikern der letzten Jahrzehnte bewegt. Als Hörer wird man eingenommen von „Saitensalti“ und „Saitenblubbs“, die sich wie ein Orkan langsam entwickeln und anschließend abflachen. Dann ist es am Pianisten Arto Piispanen, uns „Klanghügel“ und „Klangtäler“ zu Gehör zu bringen. Ohne Frage liegt auch in diesem Stück der Fokus auf dem Gitarristen, der alle Register zieht. Mit „Desperate Measures“ findet das Album einen gelungenen Abschluss. Fazit: Die Musik von 5th Season ist nichts für Puristen, sondern für alle, die offen für Grenzgänge und Grenzüberschreitungen sind, also sich nicht mit nur einem puren Genre verbunden fühlen. Im Falle von 5h Season mag man von Jazz-Rock, Prog Rock oder Crossover reden – jeder, wie er es mag!
© fdp 2025
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Musicians
Mikko Löytty – bass, vocals (Q.Stone, SF Blues, Remu & Hurriganes)
Tapio Ylinen – guitar, compositions (PULSE, Mortality)
Arto Piispanen – keyboards (Dave Lindholm, Tuomari Nurmio, Ismo Alanko)
Jani Auvinen – drums (Uniklubi, Pekko Käppi K:H:H:L)
Tracks
On The Dark Side of the Moon, part 1
On The Dark Side of the Moon, part 2
I Am The Waves
In Memoriam…
Desperate Measures
Track 1: music by Mikko Löytty / lyrics by Tapio Ylinen
Track 2: music by M. Löytty & T. Ylinen / lyrics by T. Ylinen
Tracks 3–5: music & lyrics by Tapio Ylinen
Arrangements by Löytty, Ylinen, Piispanen & Auvinen















