Elements of Tomorrow

Elements of Tomorrow

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HeyJazz

Die Essener Formation – alle Musiker haben an der hiesigen Folkwang Universität studiert, ob bei Matthias Nadolny oder Robert Landfermann – besteht aus Florian Boos (Sax / Comp), Tim Bücher (Guit / Comp), Moritz Götzen (Bass) und Karl F. Degenhardt (Drums). Für das Cover des Albums haben sich die vier Musiker jeweils auf einen Sockel gestellt, sodass sie wie Schattenrisse von Skulpturen im öffentlichen Raum wirken. Schaut man sich die Vita der Musiker an, so findet man Auszeichnungen wie Folkwangpreis Jazz 2014, Convento Jazzpreis NRW 2015 und „Jugend jazzt“ 2014.

Mit „Elements of Tomorrow“ macht das Album auf, das auch Titel wie „Fragile Peaks“, „Amsterdam“ und „Recover“ enthält und mit „Whispering Katrina“ beschlossen wird. Die Instrumentierung des Quartetts ist eher ungewöhnlich, da auf das klassische Harmonieinstrument, auf den Flügel, verzichtet wird. Stets sind die vier Musiker bemüht, die Balance von Holzbläser und Saiteninstrument, von Saxofon und Gitarre, auszuloten – und das gelingt, auch wenn man hier und da den Eindruck hat, das Saxofon führe alleinig Regie.

Flott geht es mit „Elements of Tomorrow“ los. Jazz Rock und Fusion sind m. E. überaus deutlich im Klangbild vorhanden. Dabei wechseln sich Florian Boos (Sax / Comp) und Tim Bücher (Guit / Comp) sehr gekonnt in der Linienführung des Songs ab. Neben eher rockigen Passagen finden sich lyrische Klangfolgen, die eher an Singer/Songwriter denken lassen. Nervös und quirlig agiert Karl Degenhardt am Schlagwerk, derweil Tim Bücher mit seinem Saitenspiel überzeugt, das sich allerdings fern der üblichen Sequenzen klassischer Jazzgitarristen bewegt. Hört man ihm beim Spiel zu, so scheint das Bild von Wellenflüssen durchaus eine geeignete Beschreibung dessen zu sein, was wir vernehmen. Wir sehen mit sehr viel Fantasie tanzende Jollen auf Wellenhügeln, ehe uns ein Tutti aus diesen Vorstellungen herausreißt. Crescendo ist angesagt, Drama und Tumult, Höhepunkt zum Ende der „Elemente von Morgen“, die doch eigentlich Hörklänge von heute sind.

Erklimmen wir nachfolgend mal die „fragilen musikalischen Höhen“, so vernimmt man anhaltendes Rauschen und einige Wortfetzen sowie ein verhaltenes Zupfen an einigen Saiten, die aber gleich wieder verstummen. Der Klang der Gitarre entwickelt sich aus dem Off, unterbrochen von Satzfetzen, die wohl Nachrichtensendungen entstammen. Ein lyrisch gestimmtes Saxofon schmeichelt sich nach und nach ein. Beim Zuhören kommen eher Assoziationen an einen nebligen Herbst auf als an „Fragile Peaks“. Nein, verfremdet „Tulpen aus Amsterdam“ bietet uns das Quartett nicht. Ihre musikalische Version von „Amsterdam“ ist rockig-bewegt und mit einer anfänglichen Kakofonie versehen. Diese Kakofonie verschwindet und Jazz Rock macht sich mehr und mehr breit, auch wenn man nicht sagen kann, dass die Gitarre sanft schreit und wimmert. Eher wimmert das Saxofon. Auch Moritz Götzen darf am Bass eine Zeit lang Regie führen, ehe dann jedoch Florian Boos am Saxofon das Zepter führt und uns ins nächtliche Amsterdam mitnimmt. Die Stadt scheint zu brummen und nie zur Ruhe zu kommen, so ist der vermittelte Eindruck.

Zum Schluss flüstert Katrina - „Whispering Katrina“ -, und man weiß nicht so recht, ob damit auf den verheerenden Wirbelsturm angespielt wird, der den Süden der USA und vor allem New Orleans vor einiger Zeit heimsuchte. Ein wenig bluesig kommt der Song daher, was auch dem Spiel von Florian Boos geschuldet ist. Doch einen Orkan vernehmen wir nicht, kein Wunder, denn der Song heißt ja auch nicht „Thundering Katrina“, sondern „Whispering Katrina“.

Text © ferdinand dupuis-panther

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