Edmund November - Edmund November

Edmund November - Edmund November

E

Unday

Unter eigenem Namen, aber mit einem Quartett hat der Gitarrist Edmund Lauret (Nordmann, Kosmo Sound, The Milk Factory) das aktuelle Album veröffentlicht. Lauret spielt Gitarre und singt eigene Lyrik. Zudem schlüpft er in die Rolle des Geschichtenerzählers, wie dies in der Vergangenheit für Folksinger üblich war und ebenso für Bänkelsänger. Doch Moritaten hören wir nicht, sondern eher Balladen in der Tradition von Singer-Songwriter.

Um sich schart der in Gent beheimatete Gitarrist den Keyboarder Stijn Engels, den Bassisten Trui Amerlinck und den Drummer Gert Malfliet. Auf der Homepage der Plattenfirma lesen wir die folgenden Zeilen: „Edmund Lauret returns to his British roots and the music he grew up with. He also debuts as a singer. ‚I had been making solo songs for a while, but that process was accelerated during the corona period,” he says. „I think there has always been a singer inside of me and now it has come out.” Und was hören wir den nun im Kern?  Pop, Indie Pop, eine Variante von Post-Jazz-Rock?

Musikalisch entführt uns Edmund Lauret in die 1960er und 1970er Jahre. Hier und da meint man, die Musik von The Hollies und Herman’s Hermits aus den Songs filtrieren zu können. Das ist erstaunlich für einen Jazzgitarristen, den wir unter anderem von der Rockjazzformation Nordmann her kennen. Interessant ist es obendrein zu erfahren, dass Edmund Lauret in jungen Jahren von Hendrix, Donovan, Pink Floyd und The Beatles beeinflusst wurde. Sollten wir also musikalische „Zitate“ dieser Beat-, Pop- und Rock-Urgesteine in der Musik von Edmund November wiederentdecken? Oder ist es Ambient Music?

Nein, wimmerndes und jaulendes Gitarrenspiel im Sinne von Hendrix hören wir nicht, Lyrisches im Sinne von Donovan schon. Man mag dem zustimmen oder nicht, was die Plattenfirma zum Album veröffentlicht: „Edmund November floats between psychedelic folk and melancholy pop. The songs were recorded live with minimal editing, which only adds to the liveliness of the record. Ten songs take the listener on a dreamy musical trip that showcases Edmund's singer-songwriter qualities.“

Nun ja, gewiss gibt es Sphären-Klänge wie in „Ijburg“, die die Charakterisierung psychedelisch rechtfertigen. Von der Gesangstimme und der Lyrik kann man wie bereits oben angedeutet eine Nähe zu Donovan und Cat Stevens durchaus sehen, wenn auch solche Bezüge immer hinken. Insgesamt aber haben die Songs eine starke lyrische Konnotation mit einem sanft dahin fließenden Melodiestrom. Dabei fällt auf, wie stark der samtene Klangteppich geknüpft ist, auf dem sich Edmund Lauret gesanglich ausbreitet. Gelegentlich meint man, in diesem Klangteppich wie in „All Those Times“ den Singsang von Steeldrums zu vernehmen. Ab und an dringt eine Variante von Surfmusik an die Ohren des Hörers, so bei „Zonsverduistering Gemist“. Dabei folgt die Band ihren eigenen melodischen und harmonischen Wegen und nicht etwa den Fußspuren von The Beach Boys! Und dann blitzt auch ganz kurz in einem Gitarrensolo Edmund Laurents Faszination für Jimi Hendrix auf, ohne jedoch in einer überbordenden Gitarrendramatik zu enden. Derweil sorgen die Mitmusiker für eine stete Klangdichte, vor allem geprägt vom Klang eines Rhodes, oder?

Besonders bei „Jersey Thursday“ ist Folk Rock – man denke hier auch an Pentangle - präsent und ein wenig Jim Morrison und The Doors mit poetisch ausgerichtetem Rock. Doch der Schöpfer des Stücks ist kein Geringerer als Donovan. Bei „Birds of Prey“ hingegen sind wir erneut  von Surfmusik à la Edmund November umgarnt. Das ermöglicht auch Momente der Tiefenentspannung. Unaufgeregt ist das, was wir hören. Samten und seidig im Klang kann man das bezeichnen, was an unsere Ohren dringt. Und dann scheint auch der Begriff Ambient Music angebracht, oder?

© fdp2023


www.undayrecords.be
https://link.undayrecords.be/EdmundNovember

Tracks    
1. Cold Street Light 02:57
2. Mellow Tram 02:59
3. Fia 03:30
4. Canal 03:46
5. IJburg 04:26
6. All Those Times 03:41
7. Zonsverduistering Gemist 05:02
8. Jersey Thursday 04:03
9. Birds Of Prey 04:08
10. Glinting 03:38


In case you LIKE us, please click here:




Foto © Leentje Arnouts
"WAGON JAZZ"
cycle d’interviews réalisées
par Georges Tonla Briquet




our partners:

Clemens Communications


 


Silvère Mansis
(10.9.1944 - 22.4.2018)
foto © Dirck Brysse


Rik Bevernage
(19.4.1954 - 6.3.2018)
foto © Stefe Jiroflée


Philippe Schoonbrood
(24.5.1957-30.5.2020)
foto © Dominique Houcmant


Claude Loxhay
(18/02/1947 – 02/11/2023)
foto © Marie Gilon


Special thanks to our photographers:

Petra Beckers
Ron Beenen
Annie Boedt
Klaas Boelen
Henning Bolte

Serge Braem
Cedric Craps
Christian Deblanc
Philippe De Cleen
Paul De Cloedt
Cindy De Kuyper

Koen Deleu
Ferdinand Dupuis-Panther
Anne Fishburn
Federico Garcia
Robert Hansenne
Serge Heimlich
Dominique Houcmant
Stefe Jiroflée
Herman Klaassen
Philippe Klein

Jos L. Knaepen
Tom Leentjes
Hugo Lefèvre

Jacky Lepage
Olivier Lestoquoit
Eric Malfait
Simas Martinonis
Nina Contini Melis
Anne Panther
Jean-Jacques Pussiau
Arnold Reyngoudt
Jean Schoubs
Willy Schuyten

Frank Tafuri
Jean-Pierre Tillaert
Tom Vanbesien
Jef Vandebroek
Geert Vandepoele
Guy Van de Poel
Cees van de Ven
Donata van de Ven
Harry van Kesteren
Geert Vanoverschelde
Roger Vantilt
Patrick Van Vlerken
Marie-Anne Ver Eecke
Karine Vergauwen
Frank Verlinden

Jan Vernieuwe
Anders Vranken
Didier Wagner


and to our writers:

Mischa Andriessen
Robin Arends
Marleen Arnouts
Werner Barth
José Bedeur
Henning Bolte
Erik Carrette
Danny De Bock
Denis Desassis
Pierre Dulieu
Ferdinand Dupuis-Panther
Federico Garcia
Paul Godderis
Stephen Godsall
Jean-Pierre Goffin
Claudy Jalet
Bernard Lefèvre
Mathilde Löffler
Claude Loxhay
Ieva Pakalniškytė
Anne Panther
Etienne Payen
Jacques Prouvost
Yves « JB » Tassin
Herman te Loo
Eric Therer
Georges Tonla Briquet
Henri Vandenberghe
Iwein Van Malderen
Jan Van Stichel
Olivier Verhelst