Duo Sonoma - I

Duo Sonoma - I

D

alessa records

Klassik, Ethno, Weltmusik – das ist die Frage bei der Musik der beiden Schwestern Mira Gregorič (violin) und Sara Gregorič (guitar). Von klein auf mit Musik umgeben haben die Geschwister  bereits im Vorschulalter gemeinsam musiziert. Der erste öffentliche Auftritt folgte bald; im Rahmen der Musikausbildung an der heutigen Slowenischen Musikschule des Landes Kärnten nahmen die beiden an Wettbewerben teil, bei denen sie erste Auszeichnungen erhielten. Das Musikstudium führte die zwei Schwestern nach Wien an die Universität für Musik und darstellende Kunst und
an die Linzer Anton Bruckner Privatuniversität, wo sie auch ihre pädagogische Ausbildung absolvierten.

Zu den Musikerinnen Mira Gregorič erhielt ihren ersten Geigenunterricht mit vier Jahren in der Glasbena šola na Koroškem / Kärntner Musikschule und am Kärntner Landeskonservatorium bei Prof. Helfried Fister. Sie hat ihr Bachelorstudium der Musik– und Bewegungspädagogik/Rhythmik mit den Schwerpunkten auf das erste Instrument (Violine bei Prof. Ulrike Danhofer) und musikalische Improvisation an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien mit Auszeichnung abgeschlossen. Zurzeit studiert sie im Masterstudium Instrumentalpädagogik Jazz und improvisierte Musik an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz. Seit einigen Jahren ist sie Lehrerin für Violine und unterrichtet im Bereich der elementaren Musikpädagogik bei der KinderMusikGruppe in Wien. Sie arbeitet im Bereich der Rhythmik mit unterschiedlichen Altersstufen und hat seit Herbst 2020 einen Lehrauftrag auf der Jam Music Lab Privatuniversität in Wien.

Sara Gregorič hat ihren ersten Gitarrenunterricht bereits mit vier Jahren bei ihrem Vater erhalten und war bis zur Inskription an der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Schülerin der Glasbena šola na Koroškem / Kärntner Musikschule. Sie hat ihr Bachelorstudium, sowie ihr Masterstudium der Instrumentalpädagogik im Fach Gitarre mit Auszeichnung abgeschlossen. Bereits während ihrer Studienzeit begann Sara Gregorič an unterschiedlichen Bildungsinstitutionen zu unterrichten und seit September 2020 ist sie Gitarrenlehrerin an der Musikschule Wien. Als junge Pädagogin hat sie bereits einiges an Praxis in Planung und Ausführung von Projekten im kulturell-pädagogischen Bereich sammeln können - sei es in Kärnten als Dozentin und Mitarbeiterin in der Organisation der Kammermusikwerkstatt Sonus oder bei der Koordination unterschiedlicher Projekte und Symposien in Wien.

„IRVE_SH“ hören wir zu Beginn des Albums: Hufgetrappel glaubt man wahrzunehmen. Rhythmische Schläge auf den Korpus der Gitarre sind es wohl und dazu kommen vereinzelte Gitarrenakkorde, ehe dann die Violine spielende Mira Gregorič  das Wort erhält. Spielt sie zum Tanz auf? Für einen Augenblick scheint es so. Danach zieht sich die Geigerin mit ihrem Instrument auf das Spielen eines anhaltenden Tons zurück, derweil die Gitarristin Tropfen gleich Tonfolgen erklingen lässt. Nach und nach drängt die Geigerin dann in den Vordergrund und lässt uns angesichts ihres Vortrags an mittelalterliche Musik denken, die hierzulande bei Mittelalterspektakeln zu hören ist. Der Wechsel zwischen einem lang gezogenen  Klang und dem „Plong-Plong“ der Gitarre ist auch in „Nmau“ zu vernehmen. Im Weiteren gibt es eine Zwiesprache zwischen der lang gehaltenen Melodiestimme der Geige und dem rhythmisch-rollenden und „bassverwandten Spiel“ der Gitarristin. Redundante Klangfolge sind der Gitarristin geschuldet, eine eher wehleidig und nach Schmerz klingende Stimme der Geigerin. Getragen ist „nonema“ angelegt. Die Geigerin bringt in ihrem Spiel Schwermut und eher dunkle Gedanken zum Ausdruck, oder? Das Spiel der Gitarrist kann man dagegen als durchaus in hellen Farben angelegt charakterisieren, dabei auch ein wenig höfisch anmutend. Im Fortgang des Stücks hat man mehr und mehr die Vorstellung, dass die Tragik ausweglos und überbordend ist. Hier und da meint man gar, man höre das Klagelied einer Trauernden, oder?  Oder wird gar verschmähte Liebe besungen?

Auch in „Lunar 0 18- II Klara“ hat die Gitarristin die Rolle, sanfte Nuancen und feine Aquarellzeichnungen des Klangs zu schaffen. Der Geigerin hingegen fällt eine doch melodramatisch zu bezeichnende Rolle zu. Ihr Spiel ist nachhaltig und in Wiederholungen eingebunden. Hört man nicht ab und an auch ein langes Schluchzen, während sich die Gitarristin in Dreierstufen des Saitenklangs bewegt? Beim Zuhören hat man eher dunkle Färbungen wie Umbra und Siena vor Augen, eben nicht frühlingshaftes Grün oder himmlische Blautöne. Die Musik klingt nicht nur im vorliegenden Stück eher nach nordischer Tristesse, nach Winterschwere, nach Einsamkeit, nach sozialer Isolation. Oder ist das eine zu weit führende Interpretation?

„SEDM“ ist noch so ein kryptisch anmutender Titel auf dem Album, auf dem sich keine Hinweise der Enträtselung finden. Klopflaute paaren sich in diesem Stück mit tropfenden Gitarrenpassagen, die fragmentiert sind. Ist da nicht auch flüchtiges Laufgeräusch zu hören? Ist das was wir neben der Gitarre hören die gezupfte Geige? Und wer nutzt sein Instrument eigentlich für die Perkussion? In Wiederholungsschleifen vernimmt man im Weiteren die Geigerin. Das ist opulent im Klang, vollmundig, den Raum füllend und durchaus mit dramatischem Impetus gestaltet. Wer sogenannte Mantel-und-Degen-Filme vor Augen hat, könnte denken, es handele sich zumindest in Teilen des Stücks um einen entsprechenden Filmsound. Und zum Schluss heißt es „19ar“, nochmals glyphisch und kryptisch. Was hören wir? Einen Tanz? Eine Volksweise? Es bleiben Fragen über Fragen – und das gilt eigentlich für alle Kompositionen, die uns vorgetragen werden.

Ein Booklet mit einer Einführung in die Kompositionen und deren Intentionen hätte man sich bei diesem Album schon gewünscht. Insbesondere wäre es wohl angezeigt aufzuzeigen, ob die Stücke Bezüge zu slowenischer Folklore habe und inwieweit sie mit klassischen Vorbildern verbunden sind. Aus sich heraus erläutern sich die Stücke nicht, oder?

©  ferdinand dupuis-panther


Infos

https://www.gregoric.at/duosonoma
https://www.dorftv.at/video/35439


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