Darren Pickering Small Worlds – Volume One

Darren Pickering Small Worlds – Volume One

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Rattle Music

Zwischen Oktober und Dezember 2021 entstand in sogenannten Mini-Sessions das vorliegende Album, dem noch ein zweites folgen wird, da genug Material vorhanden ist. Die Kompositionen des Albums stammen alle vom Pianisten und Komponisten Darren Pickering aus Christchurch (NZ). Neben der Arbeit mit seinem Quartett gibt es auch eine Reihe von Solo-Aufnahmen mit elektronischer Musik. Darren Pickering ist zudem mit nachstehend genannten Bands zu hören: Bits of Beck, Swim Against the Tide und Wulfie. Gemeinsam stand Pickering mit folgenden Musikern auf der Bühne: Gordon Brisker (USA), Dick De Graaf (Holland), William Parker (USA), Raed Yassin (Libanon), Bobby Shew (USA), Jamie Oehlers (AUS), Iain Ballamy (UK), Tom Warrington (USA) und neuseeländischen Musikern wie Julia Deans, LA Mitchell, Mark Vanilau, Whirimako Black, Dave Dobbyn, Anika Moa, Anna Coddington sowie dem CSC (Christchurch Symphony Orchestra).  Zum aktuellen Quartett des Pianisten aus Christchurch gehören der Gitarrist Mitch Dwyer, der Bassist Pete Fleming und der Drummer Mitch Thomas.

Mit „Simple Ballad“ eröffnet das Album. Dabei bewegen sich die Musiker in ruhigem Fahrwasser, durchqueren musikalische Klangflächen ohne Gischt zu erzeugen. Der Pianist Darren Pickering lässt sanfte Kaskadierungen und Klangstrudel erklingen, in die der Gitarrist Mitch Dwyer mit seinem Saiteninstrument einstimmt. Beim Zuhören stellt sich nach und nach Tiefenentspannung ein. Bilder von in den Lüften kreisenden Papierdrachen, von Stand-up-Paddlern auf dem spiegelglatten Wasser und Spaziergängern in auslaufenden Sanddünen stellen sich ein. Maritimes, so könnte man meinen, findet eine musikalische Entsprechung, abseits von Seebeben und Gezeitenstürmen. „Moody 7“ hören wir nachfolgend. Dabei lehnt sich das Stück musikalisch durchaus an Fusion an, lässt phasenweise Jazz-Rock der späten 1970er Jahre aufleben., vor allem aufgrund der Gitarrensequenzen und der nachhaltigen Läufe auf den schwarzen und weißen Tasten. Mit elektronischen Klangteppichen unterscheidet sich „Ixtapa“    zu Beginn ein wenig von den vorherigen Kompositionen. Doch sobald der Pianist Darren Pickering das Wort ergreift und schlierige Klangaquarellierungen und Farbverläufe präsentiert, ist der Hörer erneut wie bei den zuvor angesprochenen Stücken in einem Modus der Entschleunigung. Das Melodische ist allgegenwärtig. Alles fließt harmonisch dahin. Bildlich kann man sich vorstellen, am Ufer eines mäandrierenden Wiesenflusses zu stehen und dem Wasser in seinem Lauf zu folgen. Genauso gut passt zur Musik ein goldgelbes Kornfeld, das im Wind hin und her wiegt, so wie es Vincent van Gogh auf die Leinwand gebracht hat. Hat der Titel des Stücks eigentlich etwas mit einem Ferienort unweit von Acapulco zu tun? Das könnte nur der Pianist und Komponist beantworten. Mit klassischer Attitüde kommt „Cain Song“ daher. Da scheinen Chopin und Brahms bezüglich der Klavierpassagen nicht fern, oder?  Im Verlauf nimmt die Dynamik des Stücks zu, scheint es, als höre man die Wasserwalze eines kleinen Wehres, würde ein rauschender Wildbach hier und da auf Felshindernisse treffen.

Aus dem Off heraus entwickelt sich „Standing“, ehe der Gitarrist das musikalische Zepter schwingt. Dabei lässt er sein Instrument zart heulen und jammern, ohne jedoch in die Welt von R&B abzudriften. Hören wir bei diesem Stück auch ein Rhodes? Man könnte es fast denken. Filmmusik oder was – mag der eine oder andere beim Zuhören denken. Bestens scheint die Musik geeignet, Landschaftsbilder zu untermalen, Gezeitenströme des Meeres, Flussdeltas und exotische Inselparadiese im smaragdgrünen Wasser, so einige Assoziationen, die möglich sind. Ohne Frage ist dieses Stück dem Jazz Rock zuzuordnen. Die Nähe zu Deep Purple und Jeff Beck blitzt für kurze Momente auf, ehe das Stück wieder im Off verklingt.

Die Klangfärbung von „Estonia“ erscheint einem Frühlingsgrün zu gleichen, in das auch manche impressionistische Landschaftsbilder getaucht sind. Auch an den Luminismus erinnert das Stück, an die vielen Farbtupfer in Arbeiten von Paul Signac. Ihm gleichend, wenn auch mit anderen Mitteln, lässt vor allem der Gitarrist des Quartetts musikalische Lichtflecken erklingen, die zu einem Ganzen gefügt werden. Schließlich noch ein Wort zu „Klazmus“: Ein dramatisches Flirren vernehmen wir zu Beginn des Stücks, ehe Darren Pickering in die Tasten und der Gitarrist Mitch Dwyer verhalten und zart in die Saiten greift. Im melodischen Fortgang erscheint das Stück wie eine Fortsetzung des zuvor Gehörten. Ein flauschiger, samtener Klangteppich wird vor dem Zuhörer ausgerollt. Zugleich vernimmt man unentwegtes Dahinfließen. Insgesamt nimmt der melodische Wohlklang den Zuhörer mit.

© ferdinand dupuis-panther


Infos

https://www.darrenpickeringmusic.com

https://rattle.co.nz/catalogue/releases/volume-one
https://rattlejazz.bandcamp.com/album/volume-one


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