Carl Schultz - The Road to Trantor

Carl Schultz - The Road to Trantor

C

Origin Records

So schreibt das Label über den Musiker und das Album: „While composing for his newest recording, saxophonist Carl Schultz realized he was visualizing rich cinematic landscapes as his tunes were taking form. Likely related to his rereading of Hugo Award winning science fiction books at the time, it made sense to flesh out a complete narrative for the compositions to take, thus The Road to Trantor, the soundtrack of an epic tale that exists only in the mind of Schultz. Armed with a concept, some electronics, and an ensemble well-versed in evocative, highly creative explorations, Schultz, guitarist Tim Wendel, keyboardist Adam Benjamin, bassist Zack Teran, and drummer Alwyn Robinson create an expansive album of modern jazz that unfolds in the dramatic arc of a mesmerizing saga well-told.“

Im ersten Moment erscheint es so, als wäre die Stimme des Saxofonisten allgegenwärtig. Doch weit gefehlt, denn an den Klangnuancen und -färbungen hat der Gitarrist Tim Wendel einen ganz wesentlichen Anteil. Wirft man einen Blick auf die Instrumentierungen der Band, liegt es nahe, die Musik, die zu hören ist, zwischen Fusion und Jazz Rock zu verorten.

Mit „Journey“ macht das Album auf. Angesichts dessen, was uns der Saxofonist zu Gehör bringt, scheint diese Reise in die Unendlichkeit, in die Weite von Steppe und Savanne oder auf einer Hochebene mit unverstelltem Blick zu erfolgen. Dabei lassen wir mit dem Saxofonisten und dessen feinen Melodielinien die Zeit an uns vorbeiziehen. Teilweise erleben wir die Klangwelten des ersten Tracks im Off. Klangwellen türmen sich nach und nach  sehr langsam auf, auch geprägt von dem sonoren Klang des Saxofons. Bewegte Klangbilder werden gezeichnet, so als wären wir auf einer Suche nach skurrilen Wolkenformationen bzw. Wettereskapaden, oder? Weichzeichnungen und ein sanfter Klangteppich empfangen den Hörer bei dem Track „Psychohistory“. Neben dem Saxofonisten ist es vor allem der Gitarrist, der den Song klanglich definiert. Beide zelebrieren aufsteigende Linien, die in klangliche Schleifen übergehen. Zu den beiden gesellt sich noch das Rhodes, teilweise mit eher dunklen Klangfärbungen und ein wenig an elektronische Effekte denken lassend, ohne nun gleich mit den Klassikern der elektronischen Musik der später 1970er und 1980er Jahre in Konkurrenz zu treten. Es beherrscht dieses Stück noch immer die analoge Welt, die der Saxofonist repräsentiert.

Klangeffekte, die Chaos anzeigen, machen den Anfang von „Caves of Steel“, ehe man leicht modulierte Klangphrasen ausmachen kann. Der Schlagzeuger meldet sich nachhaltig in Folge zu Wort, wirbelt auf seinem Set. Dann erhebt das Rhodes die Stimme, die ein wenig nach analogen Synth klingt. Bassphrasen oder Gitarrenlinien – das ist die Frage im Weiteren. Es scheint ein E-Bass zu sein, der sich da in den Vordergrund drängt. In seiner Begleitung erleben wir dahinfließende Saitenpassagen, teilweise auch kristallin anmutend. Im weiteren Verlauf des Stücks haben wir gelegentlich den Höreindruck eines Vibrafons, auch wenn es das Rhodes ist, das eine Klangmelange zum Besten gibt. Über dem schraffierten Klangfeld des Rhodes erhebt sich die schwebende Stimme des Saxofons. Zerbrechliche Klangbrücken präsentiert uns der Pianist am Flügel, wenn „Gladia“ zu hören ist. Das Gehörte hat durchaus Anmutungen an klassische Musik. Zwischen Ballade und lyrischem Narrativ changiert das Stück, in dem der Saxofonist nunmehr zu seiner Flöte greift. Der Flötist zeichnet dabei eine Klanggouache mit Verwischungen und Schummerungen. Man muss beim Zuhören durchaus an impressionistische Malerei und an entsprechendes Lichtspiel denken. Getragene Saxofonpassagen, die sich auflockern, sind zudem zu erleben. Und schließlich ist das Gitarrensolo in diesem Stück ein wahrer Ohrenschmaus.

Nach „Crystalline Desolation“ folgt dann das Finale des Albums: „The Spirit of Adventure“. Nachhaltig ist das dynamische Gebläse, das an unser Ohr dringt. Hier und da setzt der Pianist Klangzäsuren, wenn er nicht gerade solistisch unterwegs ist. In seiner Begleitung bewegt sich der dunkel gefärbte Bass. Der Bassist scheint dabei wie ein Fels in der Klangbrandung im Kontext der Kaskaden des Pianisten. Fast ungezügelt erscheinen die Sequenzen, die der Saxofonist uns zu Gehör bringt. Ein sehr gelungener Schluss des aktuellen Albums!

© fdp 2025


Info
https://originarts.com/catalog.php

Musicians
Carl Schultz - tenor saxophone, flute
Tim Wendel - guitar
Adam Benjamin - piano, Fender Rhodes
Zack Teran - bass
Alwyn Robinson - drums

Tracks
1  Journey  7:10
2  Psychohistory  10:16
3  Caves of Steel  6:24
4  Ecumenopolis  6:57
5  Gladia  10:33
6  Unsettled Worlds  4:18
7  Crystalline Desolation  8:31
8  The Spirit of Adventure  5:22
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