AS IS feat Alan and Stacey Schulman – Here’s to Life

AS IS feat Alan and Stacey Schulman – Here’s to Life

A

Night Night the Elephant Productions

Hinter AS IS „verbergen“ sich unter anderem der Gitarrist Alan Schulman und die Vokalistin Stacey Schulman: Stacey ist gebürtige New Yorkerin, die seit ihrem neunten Lebensjahr singt und seit einigen Jahren eine gefragte Studiovokalistin ist, aber auch in der Welt der Filmmusik und Musik für TV-Serien zu Hause ist. Der unter anderem im Bebop beheimatete Gitarrist Alan Schulman stammt aus Cincinnati und studierte bei Benny Goodmans Gitarrist Cal Collins. Als Begleiter von Anita Baker, Wynton Marsalis, Herbie Hancock und Michael Feinstein verdiente er sich in den letzten Jahrzehnten seine Meriten. Alan Schulman besitzt ein Masterabschluss in Jazz Arranging & Composition, mit dem er seine Studienjahre an der Howard University in Washington, DC abschloss. Dort waren Legenden wie der Drummer Grady Tate und der Pianist Geri Allen seine Lehrer.

Schulman fast sehr treffend den Charakter des Albums mit folgenden Worten zusammen: “This CD is not just a vocal homage to the tunes from the Great American Songbook. Through the years, both Stacey and I have grown to love great songwriting no matter its stylistic origins. That’s why we selected, arranged and presented the music on this CD in a way that speaks to the broad tapestry of life experience.”

AS IS das sind neben den Schulmans der Drummer Marcus Baylor sowie die Bassisten Rashaan Carter, Matt Geraghty und Kevin Powe jr., die bei einzelnen Titeln mitgewirkt haben. Am Saxofon hören wir David Binney und als Perkussionisten Alejandro Lucini.

Schulman/Schulman verstehen es, in ihre Interpretationen von Standards stets Blues-Würze und Scat Vocals einfließen zu lassen, Bluesig und streckenweise auch mit einem Hauch von Soul versehen ist unter anderem „It Aint Necessarily Too Late for Love“ angelegt. In der Tat fehlt eine rauchige Stimme wie die von Nina Simone oder Janis Joplin, die man für einen solchen Song durchaus erwartet, aber Stacey Schulman macht dies durch ihre stimmliche Bandbreite ohne Frage wett. Mal bricht ihre Stimme leicht, mal haucht sie die Lyrik; hinzukommt außerdem noch die Mundharmonika, dank an Gregoire Maret, die das Bluesige so richtig abrundet. Man ist beinahe geneigt von einem Moment des Country Blues zu sprechen, wenn man dem Song folgt.

Mit „In The Name Of Love“ wird das Album aufgemacht. Eine swingende Gitarre trifft dabei auf Scat Vocal. Auch der Drummer Marcus Baylor trägt durch sein Besenspiel dazu bei, dass der Song überaus beschwingt daherkommt. Stacey Schulman wechselt mit Brillanz zwischen lyrischen Zeilen und Scat Vocal hin und her. Fingerflink lässt sich Alan Schulman vernehmen, der sich in seinem Saitenspiel den Umspielungen des Themas verschreibt. Einen wahren Klassiker unter den Standards finden wir auf dem vorliegenden Album auch: „Night In Tunisia“ (comp Dizzy Gillespie, 1941), durchaus mit einer Note brasilianischer Jazzanmutung präsentiert. Stacey Schulman wird bei dieser Aufnahme von einem Chor unterstützt, der in A-Capella-Manier zu Werke geht. Dieser Chor besteht aus Christie Dashiell, James McKinney und Carl "Kokayi" Walker.

Ein Mundharmonika-Solo eröffnet den vielfach gecoverten Song „It Ain't Necessarily Too Late For Love“, ehe die Gitarre dem Song auch eine balladeske Note verpasst, mal von der Prise „schwärzestem Blues“ schlicht abgesehen. Von Melodie und Harmonie muss so mancher Hörer gewiss an andere Blues-Songs wie der St. James Infirmary Blues denken, auch wenn die Vokalistin diese Assoziation stimmlich versiert durchbricht.

Es ist nicht so, dass auf dem Album nicht auch die Klaviatur des Sehnsüchtigen und überschwänglich Lyrischen angespielt werden würde, wozu eine Reihe von Streichern beitragen. Man höre in diesem Kontext „When October Goes“ (Barry Manilow, 1984). Ohne die Violinen in den Händen von Chelsea Green, Kendall Isidore und Dianna Said, ohne die Viola, die Dawn Johnson spielt, und das Cello von Elise Cuffy hätte man als Hörer nicht den Eindruck des schmerzlichen und rührseligen Abschieds von einem bunten Herbst, der in diesem Song anklingt. Dabei liegt Stacey ganz auf der Wellenlänge von Manilow!

In die Welt des indischen Subkontinents entführen uns die Musiker mit „Navins Ditty“ nicht nur aufgrund der Tabla-Rhythmik, sondern auch gesanglich. Dabei sind wir dann in Karnataka und anderswohin in Indien unterwegs. Geschuldet ist dies auch dem Auftritt von Navin Girishankar. Allerdings bleibt diese exotische Bereicherung des Albums ein sehr kurzes Intermezzo.

Funk und Soul mischen sich ganz vielfältig in „Street Life“. Dabei können wir ein sehr schönes Solo des Gitarristen Alan Schulman ebenso erleben wie den schroffen Stakkato-Klang der Tabla unter den Fingern von Navin Girishankar.

Nicht gar so rotzig und aufmüpfig wie Moore, Gallagher und andere Rhythm'n-Blues-Barden gehen Alan und Stacey ans Werk, wenn „Save Your Love“ (u. a. Cannonball Adderly & Nancy Wilson, 1961) auf ihrem Programmzettel steht. Auch wenn Blues hier und da durchschimmert, so wird dies mit ein wenig Broadway – man achte auf die Gesangspassagen – und Singer/Songwriter verwoben. Es wäre kaum falsch, würde man die spezifische Interpretation des Songs durch Stacey Schulman als Pop-Jazz bezeichnen, während Nancy Wilson den Song eher in der Blues-Tradition vortrug.

Mit „Overjoyed“, entstanden 1985, wurde ein Stück des R &B-Sängers und Songschreibers Stevie Wonder in den Reigen von Standards und Popsongs aufgenommen, ehe mit „Here's To Life“ ein runder Abschluss für das jüngst erschienene Album gefunden wurde.

Text: © ferdinand dupuis-panther

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