Alex Jung Quartet & Johannes Enders: Love and the Inception

Alex Jung Quartet & Johannes Enders: Love and the Inception

A

jawo records, Jawo11

„Acht musikalische Miniaturen zum Thema Liebe finden sich auf dem vorliegenden Album. Sieben davon stammen aus der Feder von Alex Jung. Keine Liebeslieder sollen es sein, sondern Einsichten und Ansichten zum Thema aus verschiedenen Blickwinkeln.“ So heißt es in einer Presseverlautbarung des Labels zum aktuellen Album.

 

Der Titel des Albums verrät, dass es nicht allein um Liebe, sondern auch um Abbruch von Liebesbeziehungen geht. Wer kennt das nicht, wenn auch nicht in musikalischer Umsetzung durch den Gitarristen Alex Jung und seine Musikerkollegen. Die Liebe scheint ein zartes Pflänzchen, das man pflegen muss, ehe es sprießen und gedeihen kann. Das legt der erste Titel des Albums, „All Spruced Up“ nahe. Wie klingt diese frische, junge Liebe nun? Wie setzt man Gefühlsrausch und Überschwang der Gefühle in Sequenzen und Harmonien um? Da scheinen der Tenorsaxofonist Johannes Enders und in seinem Schlepptau der Pianist, Tim Allhoff, jeder auf seinem Instrument die Wallungen der Liebe Note für Note umzusetzen. Zum einen sind aber auch dunkle Klavierzäsuren wahrzunehmen und zum anderen verspielt-bewegte Saxofonläufe. Droht da schon etwa die junge Liebe zu scheitern? Gelassen und abwartend schaut sich der Bass die Liebesbeziehung an. Verhalten erscheinen die Gitarrenpassagen, während das Saxofon stets für die Dramatik sorgt. Dabei meint man, eine Seelenverwandtschaft zwischen dem Alex Jung 4tet und Cannonball Adderley zu erahnen. Eine derartige Verwandtschaft scheint zudem zu Thelonious Monk zu bestehen, verfolgt man aufmerksam die Art und Weise, wie Timm Allhoff an den schwarzen und weißen Tasten agiert, auch wenn das typische Plink, Plank, Plonk weitgehend fehlt.

Man würde schon gerne wissen, in welchem Kontext Alex Jung die Ideen zur Liebe aus der Feder geflossen sind. Doch darüber hüllt er sich leider in Schweigen. So genießen wir das Abhängen, wenn wir „Hangout“ anspielen. Flott beginnt der Titel, der beinahe an ein Musikstück für einen Jive erinnert, oder? Nach der knapp gehaltenen Einleitung dürfen wir dann der ausgereiften Spielweise von Alex Jung folgen. Das ist Wohlklang pur, der einen Hauch von Frühling verbreitet und Glücksgefühle heraufbeschwört. Auch Johannes Enders am Saxofon trägt dazu bei, den besten Platz zum Entspannen zu finden.

Bei „Lina Part 2“ fragen wir uns, ob es auch einen ersten Teil gibt. Die ersten Takte des Stücks sind ganz und gar auf Melancholie eingestimmt. Das setzt sich auch fort, wenn Alex Jung und Johannes Enders vordergründiger aufspielen. Schmerz, Sentimentalität, Trauer sind weitere Begriffe, die mit der Komposition in Verbindung zu bringen sind. Geht es um eine verlorene Liebe namens Lina? Sind wir vielleicht bei einem romantischen Abend mit Lina dabei oder bei einem kurzen Urlaubsflirt, aus dem nicht mehr wurde? Nur Alex Jung könnte dazu Auskunft geben.

Die Frage „Should I“ versucht das Quartett auch zu beantworten. Dabei legt die Band ein forsches Tempo vor gepaart mit fröhlichen Harmonien, für die auch Bass und Piano im Duett verantwortlich sind. Es ist eher ein freudig-erregtes „Sollte ich“ als ein zögerliches „Sollte ich?“, das Alex Jung bei der Komposition im Sinn hatte.

Wer kennt nicht den Zustand, Hals über Kopf verliebt zu sein, auch Alex Jung kannte es, denn sonst hätte er nicht „Head Over Heels“ schreiben können. Den Ausklang des Albums bildet dann das Stück „Peace“. Wer Musik im Stil des Post-Bop mag, der greife zu diesem Album, das Balsam auf die gestresste Seele ist.

© ferdinand dupuis-panther

English press release by jawo records

Eight musical miniatures on the theme of love make up the present album, seven of these written by Alex Jung. Not meant to be „usual“ love songs they should rather present sights and insights into the topic from different perspectives. For once the focus is wide on the theme as a whole; then again it gets close and microscopic. The atmospheric scope reaches from serenely ironic to sadly melancholic, from hilarious to – well, listen yourself. Maybe you even recognize yourself in one or another of these places.

Informationen

jawo records
www.jawo-records.com

Musiker

Alex Jung
www.alexjung.info

Johannes Ochsenbauer
www.ochsenbauer-bass.de

Johannes Enders
http://www.johannes-enders.com/de/

Tim Allhoff
http://www.timallhoff.de/


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