Antonio Piluso – Amara

Antonio Piluso – Amara

A

Dodicilune

„‘Amara’ is the title of the new CD by Sicilian saxophonist and composer Antonio Piluso, leading a quartet with guitarist Salvo Amore, acoustic and electric bassist Alessio Tirrò, and drummer Alessandro Borgia. The project consists of seven original tracks written by the leader himself, ranging from jazz to ethnic music, from rock to fusion, in a climate of “tension and chaos” constantly searching for a state of calm that seems unattainable.“ (zit. nach dem Pressetext des Labels!)

Nervöses Schlagwerkspiel, rhythmische Gitarrensequenzen und weiche Sopransaxofonklänge – das ist die Melange, aus der „Amara“ schöpft. Ein „Klangleckerbissen“ ist das in diesem Stück integrierte Solo von Antonio Piluso. Weit trägt der helle Klang des Saxofons. Klangwellen und Klangspiralen zaubert der Saxofonist, der vom Drummer und Gitarristen in sensibler Weise begleitet wird. Nachfolgend hören wir „Idea“. Dabei mischen sich anfänglich Schlagwerkschauer mit lang gezogenen Saxofonklängen und „rotierenden Gitarrenpassagen“ im Hintergrund. Motivisch scheint das Stück im Weiteren an „Amara“ anzuknüpfen. Zwischenzeitlich gibt es auch Anmutungen an Jazz-Rock zu erleben, dank vor allem an den Gitarristen, aber auch an den Saxofonisten. Da liegt viel Dynamik und Klangfeuer im Stück, ohne Frage. In seinem Solo zeigt der Gitarrist, dass er nicht in der Nachfolge der Legenden des Jazzgitarre steht, sondern eher in der der R&B- Gitarristen. Der eine oder andere mag beim Hören spontan ins Headbanging abschweifen, oder? Gefolgt wird der solistisch agierende Gitarrist von Alessio Tirrò, der auf seinem E-Bass versucht, das Fahrwasser des Gitarristen zu teilen. Und auch der Drummer zeigt sich in dem genannten Stück mit seinem solistischen Talent und wirbelt wie ein Berserker auf seinem Schlagwerk.

Die Band konfrontiert uns auf dem Album auch mit schlechtem Wetter, siehe den Titel „Malu Tempu“. Nach schlechtem Wetter klingen die melodischen Linien nicht. Eher muss man angesichts des Spiel des Saxofonisten an den Beginn eines Tages denken, an den frühen Morgen mit Nebelschwaden und Tautropfen, oder? Ja Turbulenzen sind im Verlauf des Stücks auszumachen, so als würden aufkommende Windböen eingefangen. Dafür zeichnen vor allem der Drummer und der Gitarrist verantwortlich. Immer wieder entwickelt der Saxofonist seine Klangzeichnungen, die von Dramatik erzählen. Doch nach dem Unwetter scheint die Luft klar und der Himmel wolkenlos, so jedenfalls ist der letzte Teil des Stücks zu interpretieren.

„Scallia“ (dt. „Stufenleiter“?) macht mit einer turbulenten Schlagwerkinszenierung auf. Man meint, hier werde musikalisch ein Murenabgang umgesetzt, oder? Ja, Bergsturz ist eine Assoziation, die bei dem Solo des Drummers aufkommen mag. Erregt erscheint das, was der Saxofonist zum Stück beiträgt. Nach wie vor ist der Drummer jedoch sehr präsent und scheint das in kleinen Motiven wiederkehrende Spiel des Saxofonisten kommentierend zu begleiten. Sphärisches und große Klangbögen steuert der Gitarrist im Nachgang bei. Und gegen Ende scheint es nur noch um eines zu gehen: Aufbruch und Umbruch, oder? Den Schluss des hörenswerten Albums bildet „Vespri“ (dt. „Abend, Abendstunde“). Eher Getragenes dringt ans Ohr des Zuhörers. Der Eindruck drängt sich auf, dass die hereinbrechende Dämmerung beschworen wird. Das ist ein sehr gelungener Abschluss des Albums.  


fdp 2025


Musicians
Antonio Piluso, soprano/alto sax
Salvo Amore, electric/acoustic/classical guitar
Alessio Tirrò, electric bass, double bass
Alessandro Borgia, drums

TRACKS
1) Amara
2) Idea
3) 197
4) Malu Tempu
5) Scallia
6) Sichillia
7) Vespri

All compositions by Antonio Piluso


In case you LIKE us, please click here:



Foto © Leentje Arnouts
"WAGON JAZZ"
cycle d’interviews réalisées
par Georges Tonla Briquet




our partners:

Clemens Communications





Hotel-Brasserie
Markt 2 -
8820 TORHOUT


Silvère Mansis
(10.9.1944 - 22.4.2018)
foto © Dirck Brysse


Rik Bevernage
(19.4.1954 - 6.3.2018)
foto © Stefe Jiroflée


Philippe Schoonbrood
(24.5.1957-30.5.2020)
foto © Dominique Houcmant


Claude Loxhay
(18.2.1947 – 2.11.2023)
foto © Marie Gilon


Pedro Soler
(8.6.1938 – 3.8.2024)
foto © Jacky Lepage


Sheila Jordan
(18.11.1928 – 11.8.2025)
foto © Jacky Lepage


Raúl Barboza
(22.5.1938 - 27.8.2025)
foto © Jacky Lepage



Special thanks to our photographers:

Petra Beckers
Ron Beenen
Annie Boedt
Klaas Boelen
Henning Bolte

Serge Braem
Cedric Craps
Luca A. d'Agostino
Christian Deblanc
Philippe De Cleen
Paul De Cloedt
Cindy De Kuyper

Koen Deleu
Ferdinand Dupuis-Panther
Anne Fishburn
Federico Garcia
Jeroen Goddemaer
Robert Hansenne
Serge Heimlich
Dominique Houcmant
Stefe Jiroflée
Herman Klaassen
Philippe Klein

Jos L. Knaepen
Tom Leentjes
Hugo Lefèvre

Jacky Lepage
Olivier Lestoquoit
Eric Malfait
Simas Martinonis
Nina Contini Melis
Anne Panther
France Paquay
Francesca Patella
Quentin Perot
Jean-Jacques Pussiau
Arnold Reyngoudt
Jean Schoubs
Willy Schuyten

Frank Tafuri
Jean-Pierre Tillaert
Tom Vanbesien
Jef Vandebroek
Geert Vandepoele
Guy Van de Poel
Cees van de Ven
Donata van de Ven
Harry van Kesteren
Geert Vanoverschelde
Roger Vantilt
Patrick Van Vlerken
Marie-Anne Ver Eecke
Karine Vergauwen
Frank Verlinden

Jan Vernieuwe
Anders Vranken
Didier Wagner


and to our writers:

Mischa Andriessen
Robin Arends
Marleen Arnouts
Werner Barth
José Bedeur
Henning Bolte
Paul Braem
Erik Carrette
Danny De Bock
Denis Desassis
Pierre Dulieu
Ferdinand Dupuis-Panther
Federico Garcia
Paul Godderis
Stephen Godsall
Jean-Pierre Goffin
Claudy Jalet
Chris Joris
Bernard Lefèvre
Mathilde Löffler
Claude Loxhay
Ieva Pakalniškytė
Anne Panther
Etienne Payen
Quentin Perot
Jacques Prouvost
Jempi Samyn
Renato Sclaunich
Yves « JB » Tassin
Herman te Loo
Eric Therer
Georges Tonla Briquet
Henri Vandenberghe
Peter Van De Vijvere
Iwein Van Malderen
Jan Van Stichel
Olivier Verhelst