Absolutely Sweet Marie - Wherever You Roam

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A

Tiger Moon Records

Bob Dylan – das ist der Dreh- und Angelpunkt eines Quartetts, das schon mit dem Bandnamen auf den Literaturnobelpreisträger Bob Dylan verweist, indem sie einen Dylan-Song zum Bandnamen gemacht haben. Steffen Faul (Trompete), Matthias Müller (Posaune), Alexander Beierbach (Tenorsaxophon) und Max Andrzejewski (Schlagzeug) setzen sich in der aktuellen Veröffentlichung nun schon zum dritten Mal mit Kompositionen von Dylan auseinander. Zwei Songs auf dem Album, das Dylan ohne Worte vorstellt, sind besonders bekannt: „The Times They Are A-Changing“ und „The Mighty Quinn“, populär gemacht vor allem durch die Manfred Mann Earth Band.

Dass wir auf die raue, kratzige Stimme Dylans verzichten müssen, ist kein Beinbruch, zumal Dylan wirklich kein begnadeter Sänger, sondern ähnlich wie Jim Morrison oder Leonard Cohen eher als ein Rezitator anzusehen ist. Das Quartett hat gut daran getan, auf Gesang zu verzichten, denn ständig würde sonst der Vergleich mit dem Original bemüht werden. Nun sprechen also die Hörner mit ihren unterschiedlichen Klangfärbungen für sich.

Gleich zu Beginn des Albums steht Sakrales im Mittelpunkt: „With God On Our Side“. Wer schon einmal eine Beerdigung in New Orleans erlebt hat, einen von getragener Musik begleiteten Zug zum Friedhof, dem werden die Harmonien dieses Dylan-Songs nicht fremd sein. Bisweilen fühlt man sich als Hörer auch an einen kirchlichen Posaunenchor erinnert, der sonntags Kirchenlieder anstimmt. Nahtlos geht es mit „Cold Irons Bound“ weiter. Wer die Musik von Blood, Sweat & Tears“ schätzt, der wird diese Songinterpretation auf diesem Album besonders schätzen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass auch Anklänge an New Orleans Jazz auszumachen sind. Dabei gibt es eine Art Wechselgesang zwischen Chor und Vorsänger. In diesem Fall ist es der Trompeter, der den Zug der Bläser anführt, während die übrigen Musiker den Chor bilden. Aus dessen Reihe treten dann nach und nach Saxofonist und Posaunist hervor und drängen den vorsingenden Trompeter in den Hintergrund. Das Album ist im Übrigen ein musikalisches Kontinuum, bei dem ein Song in den nächsten übergeht, so auch bei „Ballad Of Hollis Brown“. Auch in diesem Song scheint es, als käme die Bearbeitung nicht ohne Chorgesang aus. Vogelstimmen sind zu Beginn von „Ring Them Bells“ zu vernehmen, gebrochen durch Saxofongehauche und Sirenengesang. Gestrichene Blechränder sind eine wahre akustische Herausforderung zwischendrin. Und schließlich tauchen die Musiker ins Lyrische ein, scheinen beinahe ein „folkloristisches Hohelied“ zu singen.

Die Kernmelodie von „The Times They Are A-Changing“ ist zu erahnen, aber ansonsten ist die Interpretation eher frei und vom Bläsertutti dominiert. Hier und da scheint es, als haben die Musiker versucht, die kratzende, krächzende Stimme Dylans einzufangen. Choral oder Psalm – das ist beim Hören von „Gates Of Eden“ die Frage. Zugleich meint man, man sei auf einem Fluss unterwegs, der in Nebel getaucht ist und auf dem sich verschiedene Schiffsführer mit unterschiedlich gestimmten Nebelhörnern verständigen. Völlig losgelöst aus dem „Chorkonzept“ agiert der Saxofonist in seinem Solo. Gegen Ende des Songs taucht man dann in eine Art Lamento ein, getragen von allen Bläsern. Zuletzt noch eine Bemerkung zu „The Mighty Quinn“. Dabei ragt der Trompeter in der Melodiezeichnung besonders heraus und präsentiert das bekannte Motiv des Songs, das zum Mitsingen verführt.

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