Oliver Steidle & the Killing Popes - Ego Pills

Oliver Steidle & the Killing Popes - Ego Pills

O

self produced

Ulrich Steinmetzger schreibt über den Drummer Oliver Steidle und seine jüngste Band nachstehende Zeilen: „Weil Oliver Steidle von der Rockmusik kommt, fühlt er sich zu Kollegen wie Jim Black oder Joey Baron hingezogen, ohne John Bonham je aus dem Hinterkopf zu verlieren. Viele seiner Bands haben keinen typischen Jazzcharakter: Der Rote Bereich, Klima Kalima, Philip Gropper’s Philm, Soko Steidle … Er spielt auch mit Peter Brötzmann, Trevor Dunn oder Alexander von Schlippenbach. Er hat unbändigen Spaß an Grooves und krummen Beats. Was geht hier ab?, fragt man sich, wenn die Beine zu zucken beginnen. Höchste Zeit also, eine Band zu formieren, deren Musik vom Schlagzeug her konzipiert ist mit haarfein ausnotierten Beats und total verrückten Rhythmen, in denen kleine Melodien Halt geben.“


Ähnlich wie Ulrich Steinmetzger in den Liner Notes setzt auch die Schlagzeile zu einem Konzert in Dachau, die in der Süddeutschen Zeitung zu lesen war, Erwartungen: „Gemütlich wie ein Kaffeehaus-Massaker: Die "Killing Popes" machen Avantgarde-Jazz der allerhöchsten Güte - und sind dabei noch unglaublich unterhaltsam ...“

Zur Band des Schlagzeugers Oliver Steidle gehören der Gitarrist Frank Möbus, der britische Keyboarder Dan Nicholls, der Saxofonist Philipp Gropper und der britische Bassist Phil Donkin. Gemeinsam lassen sie vor unseren Ohren die „Zombies“ auferstehen, präsentieren „Nuremberg Heroin Lullaby“ und „Strange Condition“. Mit „Monopoly extended“ lassen die Killing Popes das Album enden.

Kristalliner Eisbruch, atmosphärische Störungen, atonische Zuckungen, nervöses Schlagwerk, Rabatz, Krawall, infernalisches Röhren, Aufrührerisches, sonores Keyboard-Geschwirr – all das vereint sich in „Alive“, hinzukommt noch Hyperaktivität und Gitarren-Jaulen. Rockiges ist Teil der Melange. Ein treibendes Schlagwerk wurde untergezogen. Dieser klangliche Mix atmet unbändige Freiheit aus. Einstürzende Klangbauten sehen wir vor unserem geistigen Auge. Zerspringende Klangpaläste aus Eiskristallen werden errichtet und wieder niedergerissen, ehe wir dann „Zombies“ begegnen.

Teilweise meint man, eine Form von Gamelanmusik reloaded mit rockigen Schlagwerkfetzen zu hören. Anspannungen werden vermittelt. Nur selten finden sich ruhige Klangwellen, die der Keyboarder auf seinem Tastenmöbel erzeugt. Hast und Eile ist überwiegend im Spiel. Ausgleich wird selten gesucht. Vorwärts geht es, stetig und bisweilen mit stolpernden Schritten. Entäußerter Saitenklang entlädt sich furios.

Nein, ein klassisches Lullaby gibt es von den Mannen um Oliver Steidle nicht zu hören, wenn „Nuremberg Heroin Lullaby“ zu hören ist. Acid Jazz paart sich hingegen mit Nu Jazz und Rock. Lyrische Anwandlungen sind eher Seltenheit, ebenso das Melodiöse. Und wenn, dann liegt dies in den Händen des Keyboarders, der einen kristallinen Klangteppich ausbreitet und mit einer dumpfen Basslinie verknüpft. Treibend ist der Drummer am Werk, der den dichten Klangteppich beinahe zu einem Flickenteppich macht.

Bei „Strange Condition“ drehen sich unablässig Klangwalzen und klangliche Turbulenzen erleben wir am Ende des Albums, wenn es um „Monopoly extended“ geht. Schlagwerk und Gitarre lassen klangvolle Windhosen kreisen, die sich ungehindert Raum verschaffen. Sirenengeheul ist obendrein wahrzunehmen. Momente von Hard Rock werden wach. Klanggeflirre füllt den Raum und vergeht. Das Spiel ist aus!


Text © ferdinand dupuis-panther – Der Text ist nicht public commons!


Informationen

https://de-de.facebook.com/oliver-steidle
http://oliversteidle.com
https://www.tagesspiegel.de/kultur/portraet-des-drummers-oliver-steidle-anarchie-ist-energie/21252834.html


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