Max Alduca – Monastery

M
Earshift Music
Nunmehr legt der in Sydney beheimatete Kontrabassist und Komponist Max Alduca sein Debütalbum vor. Inspiriert wurde die Musik durch die „persönliche Reise“ durch die Geschichte und die Genres der Musik und die spirituelle Suche. Für dieses Debütalbum hat der Bassist die besten in Sydney beheimateten Musiker in seine Band geholt: Hilary Geddes (guitar), Michael Avgenicos (tenor sax), Luke Sweeting (piano), und James Waples (drums). Wenn man das Album kurz und knapp beschreiben würde, dann ist es eine Mischung aus dem Jazz der Gegenwart, freier Improvisation und filmischen Klangbildern. Zudem kann man bei den Klanggemälden des Albums auch meditative Momente entdecken.
„Unknown Flow“ ist der erste Track, den wir zu hören bekommen. Vom Charakter her muss man beim Hören an eine Ballade denken. Durchaus konzertant ist das, was das Quintett vorträgt. Weich gezeichnet und einem Aquarell gleich mit verwässerten Farben ist ein Vergleich, den man auf das Saxofonspiel anwenden könnte. Wir entdecken „Spiralwindungen“ des Klangs. Dabei bewegt sich der Saxofonist zumeist in einer Lage, die man eher vom Alt- statt vom Tenorsaxofon erwarten würde. Sonores Gebläse mit kurzen wiederkehrenden Motiven ist das, was beim Hören im Gedächtnis bleibt, abgesehen von der solistischen Einlage des Pianisten, der die Klänge dahin rinnen lässt. Ja, beim Saxofonisten wie auch Pianisten erleben wir Flow, im Sinne von „Alles fließt!“. Und auch die beiden Saiteninstrumentalisten tragen gegen Ende des Tracks zum „Unbekannten Fluss“ bei.
Weiter geht es mit dem namensgebenden Track fürs Album: „Monastery“. Dabei ist es am Drummer die Einführung zu gestalten. Zugleich vernimmt man auch neben dem Schlagwerkregen einen elektronischen linearen Effektfluss. Gestrichen wird der Bass, der gleichsam aus dem Off mit seiner Tieftönigkeit in den Vordergrund gesetzt wird. Klagend hört sich an, was der Bassist vorträgt. Konstant ist ein hoher Ton im Hintergrund zu hören. Welliges steuert der Pianist zum Stück bei. Das, was wir als hohen Ton stetig vernehmen, klingt wie eine Tram mit quietschenden Bremsen, derweil sich die Musik wie eine rituelle Improvisation entwickelt. Erst gegen Ende beteiligt sich auch der Saxofonist an der Kompositionsgestaltung.
„Homage“ heißt es weiter auf dem Album: Getragenes lässt der Pianist vernehmen. Es klingt nach Lamento. Doch dann hellen sich die Klangfärbungen auf, wenn der Saxofonist seine Klangbögen baut. Aber auch der Saxofonist ist dabei in einem getragenen Modus unterwegs. Einfache Tonleiterschritte sind im Verlauf Teil der musikalischen Inszenierung. Und danach erleben wir die Rhythmusgruppe in Aktion. Sind da verfremdete Saitenklänge im Hintergrund vorhanden? Es scheint so. Unser Fokus liegt jedoch auf den Tastenkaskadierungen, die der Pianist uns präsentiert. Dabei changiert er auch mit Tonleitern, umspielt sie und ist obendrein im Diskant unterwegs. Beigaben einer E-Gitarre sind auszumachen; diese gleichen Klangschwaden.
Nach „Scando“ folgt „Sam's Bass“, ein Track, der im Titel die Erwartungen an eine stärkere Präsenz des Bassist fördert. Doch die ersten Takte gehören dem Pianisten, der uns in einen Klang-Whirlpool eintauchen lässt. Zarte Saxofonbegleitung ist eine dezente Zutat in diesem Track. Vor allem die energetische Tastenmelange ist es, die uns in ihren Bann zieht. Beim Zuhören hat man den Eindruck, der Pianist lasse Monsterwellen entstehen, erzeuge einen Malstrom, in den Schlagwerk und Saxofon einbezogen sind. Doch vom Bass ist erst einmal weit und breit nichts zu vernehmen. Nervöses Saxofonspiel und eine gewisse Schlagwerkflut erleben wir. Dann, aber dann ist der Bass mit Zögerlichkeit zu hören. Dazu gibt es Fellgewische und Beckenschwirren sowie ein Pling-Pling des Pianisten. Mit „Falling“ wird das Debütalbum schließlich abgerundet.
© ferdinand dupuis-panther 2025
Info
BANDCAMP
https://www.earshift.com/news/monastery
Musicians
Max Alduca - Double bass, compositions
James Waples – drums
Hilary Geddes – Guitar
Luke Sweeting – Piano
Micheal Avgenicos - Tenor Sax
Tracks
1. Unknown Flow
2. Monastery
3. Homage
4. Scando
5. Sam's Bass
6. Sympathetic Resonance
7. Falling