Jelle Van Giel's Close Distance Band – All I Hear

Jelle Van Giel's Close Distance Band – All I Hear

J

W.E.R.F. records

Kurz und knapp zur neuen Band des Drummers Jelle Van Giel und zum vorliegenden Album: „Belgian drummer and composer Jelle Van Giel presents All I Hear, the first full-length album of his new band, Close Distance. All I Hear unfolds in ten chapters - nine on vinyl, with an additional track on CD. Each track depicts its own world. Some burst to life, driven by energy that draws you in and melodies that linger. Others take their time, emerging like landscapes through morning mist,
shaped by shifting textures and quiet detail.“ (zit. nach Bandcamp!)

Die Instrumentierung mit Rhodes und E-Gitarre sowie die gelegentliche Beimischung von subtilen Klangbildern lassen das vorliegende Album als Jazz Rock 2.0, wenn nicht gar 3.0, erscheinen. Dabei gibt es Passagen wie das Bass-Solo von Yannick Peeters in „In Between The Sea And The Houses On The Hill“, das sehr lyrisch ausgerichtet ist. Konzertantes geht eine Liaison mit Rockigem ein, lauschen wir dem Eingangsstück “The secret of Bluebell“. Da meint man gar in den Gitarrenlinien eine Mischung von Pink Floyd und Deep Purple durchscheinen zu sehen. Rockiges wird insbesondere dank der Pianopassagen von Konzertantem abgelöst. Da hat man bisweilen die Vorstellung, einem musikalischen Malstrom beizuwohnen und dann wiederum eher in einem Salon kammermusikalischen Jazz zu hören. Auffallend ist, dass Ewout Pierreux nicht nur am Piano, sondern auch am Rhodes die Finger über die Tasten bewegt. Den Pianisten hören wir auch mit ausgewiesenem lyrischen Tastenspiel nebst den tiefen Bassklängen in der Einführung von dem oben bereits erwähnten „In Between The Sea And The Houses On The Hill“. Untermalung eines Films mit ausgedehnten Landschaftsbildern von rollenden grünen Hügeln oder einer flachen Polderlandschaft – so könnte man meinen. Ein besonderer Hinhörer sind die Sequenzen auf dem Rhodes, die Ewout Pierreux zu verdanken sind. Da meint man, musikalisch sei der Flug eines Albatross eingefangen worden.

Nach dem „kleinen Träumer“ (Little Dreamer) mit einem Ausflug in die Welt von Chopin, so hat es den Eindruck, folgt eine „Ode“ an den unbesungenen Helden (Unsung Hero). Nehmen uns die Musiker mit dem „Heldenepos“ nicht auch mit in die Welt von Songs, die in den 70er Jahren im Umfeld von Dylan, Guthrie oder Baez entstanden sind? Zugleich scheint aber das Element von Rockmusik diese Vorstellung zu konterkarieren. Eine reine Ballade hören wir jedenfalls nicht. Das ist vor allem Roeland Celis geschuldet, der für uns Jeff Beck und andere reloaded, oder? Wie auch in anderen Stück gibt es genug Raum zur solistischen Entfaltung, so auch für den Pianisten, der uns eine Tastenkaskade präsentiert. Und auch die Bassistin hat Raum für ein Solo, das über hintergründigen Klangbildern „schwebt“.

Romantische Klavierpassagen erleben wir zu Beginn von „Black Sunlight“, ein Stück, das nach und nach dramatischer ausgeformt wird und recht überraschend endet. Nachfolgend steht „Within This World“ auf dem Programm. Beim Hören erleben wir Sphärisches und zugleich einen Gitarristen, der in der Welt der Jazzgitarre von Barny Kessel bis Attila Zoller zuhause ist, oder? Einen Moment aus dem Zen-Buddhismus macht das Ensemble mit „Satori“ hörbar. Dabei entwickelt sich das Klangbild aus dem Off, hört man eine wimmernde Gitarre, die sich mit elektronischen Klangschwaden vereint. Was das aber mit Erleuchtung im Sinne des Buddhismus zu tun hat – das meint nämlich Satori – erschließt sich nicht aus dem Gehörten. Zumal die Klaviersequenz, die Teil des Stücks ist, eher an die Legenden des Jazzpianos erinnert und so gar nichts von „Versenkung“ und „Erleuchtung“ hat. Nach „True Fiction“ hören wir zum Abschluss „Loud Whisper“. Fazit: Ein sehr gelungenes Debüt der neuen Band des Antwerpener Drummers Van Giel, der sich in keinem Stück in den Vordergrund gespielt und sich auch kein umfängliches Solo eingeräumt hat, sieht man einmal von dem Stück  „Satori“ ab. Dezent agiert der Drummer und lässt seinen Mitmusikern viel Entfaltungsspielraum.

© ferdinand dupuis-panther


Info
BANDCAMP

Musicians
Jelle Van Giel: drums / soundscapes
Roeland Celis: guitar
Ewout Pierreux: piano / rhodes
Yannick Peeters: double bass

Tracks
1. The Secret Of Bluebell 05:16
2. In Between The Sea And The Houses On
The Hill
3. Little Dreamer
4. Unsung Hero
5. Black Sunlight
6. Within This World
7. Recalling Of The Setting Sun
8. Satori
9. True Fiction
10. Loud Whisper

All music composed & produced by Jelle Van Giel


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