Ingrid Hagel – Our Wonderful Lives

Ingrid Hagel – Our Wonderful Lives

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WinterDream Music

Estland wie auch Osteuropa stehen nicht unbedingt im Fokus des Jazzgeschehens. Insider allerdings kennen die Jazzszenen in den baltischen Staaten und Polen. Die Geigerin, Komponistin und Vokalistin Ingrid Hagel stammt aus der Hauptstadt Estlands, aus Tallinn. Auf ihrer Homepage finden wir u. a. folgende biographische Angaben: „Ingrid, a jazz violinist, singer and songwriter, was born in Tallinn, Estonia, where her musical journey began at a young age. At just six years old, she picked up the violin at Nõmme Music School, and over the years, music became an essential part of her identity. However, her true passion for jazz wasn’t ignited until she attended to Charles Lloyd concert at the Jazzkaar Festival when she was sixteen. That experience shifted her focus from classical music to jazz, marking the beginning of her deep exploration into the world of improvisation and rhythm.“

Zitat aus dem Presstext zum Album: „Brief introduction to the album - Jazz violinist and singer Ingrid Hagel's new album called "Our Wonderful Lives" is a collection of her original pieces, where the songs are a journey into the inner world of a modern person. Through music, Ingrid talks about staying and leaving, reality, waiting and wandering and being grateful for the good things in our lives . Ingrid's new album has a more pervasive jazz fusion feel, which is maintained by Raun Juurikas on both piano and electronic piano, Kaarel Liiv on electric bass and Eno Kollom on drums. Meelis Vind on the bass clarinet, Jason Hunter on the trumpet and Jaan Jaanson, who mixes the music with a rustic western carpet through the atmosphere of the 70s, are guests on the album.“

Die Geige ist im Jazz eher rar, sieht man einmal von den Genres Swing und Manouche ab. Ja, der eine oder andere wird sich an die Namen Didier Lockwood und Jean-Luc Ponty erinnern, lange ist es her. Und nun also ist es eine Violinistin aus Estland, die an Fusion Jazz der späten 1970er Jahre anknüpft und der Geige eine Stimme im Jazz der Gegenwart verleiht. Schon das ist es wert, besonders auf das selbstverlegte Album hinzuweisen.

Mit „Our Wonderful Lives“ wird das aktuelle Album eröffnet. Ausladend und erzählerisch sind die Passagen, die die Violinistin vorträgt, begleitet vom Pianisten und dem Schlagzeuger. Im weiteren Verlauf des Stücks hören wir zarte rockige Anklänge, erleben einen tanzenden Bogen über den Geigensaiten. Hier und da dringt auch Balladenhaftes ans Ohr des Zuhörers. Nachfolgend hören wir „I’ll Be Around“.  Aufgemacht wird das Stück mit einer getragenen Piano-Sequenz,  die die Violinist dann in ihre Klangfarben taucht. Bisweilen hat das Stück etwas von einem gut gemachten Song und auch durchaus von nordischer Schwere, ohne gänzlich in ein depressives Tal zu fallen. Sehr aufgeräumt und mit einer Prise Swing lockert der Pianist die Stimmung auf, lässt Vorstellungen von einer Landschaft in zartem Frühlingsgrün aufkeimen. Jenseits von Grappelli oder auch Lockwood entfaltet die Violinistin Ingrid Hagel ihre Klangbögen und breitet auch einen fliegenden Klangteppich aus, der uns auf eine Klangreise mitnimmt. „Sea Salt and Burgundy Snail“ ist eigentlich kulinarisch etwas für Gourmets. Nun aber serviert uns das Ensemble um Ingrid Hagel diese französische Leckerei, nämlich Weinbergschnecken mit Meeressalz, musikalisch, auch mit den Klängen einer Bassklarinette und natürlich der Leitstimme der Geige. Irgendwie umgarnt uns die Band ein wenig mit folkloristischen Weisen. Da scheint dann die Folklore der Bretagne durchaus nahe, auch wenn ein Keyboard dafür eher fremd ist. Doch wir erleben ja Fusion 2.0 aus Estland!

In „Places“ zeigt sich Ingrid Hagel in der Rolle der Vokalistin neben einer fein gesetzten Trompete und perlenden Keyboards. Vom Höreindruck scheinen sich Popmusik mit Singer/Songwriter und mit einem Musical-Song zu vermischen. Auch mit „From Dusk Til Dawn“ unterstreicht die Violinistin ihre Stimmstärke. Und zum Schluss hören wir „Me Oleme Lahus“.

© fdp 2025




Musicians
Eno Kollom on drums
Raun Juurikas on keyboards
Kaarel Liiv on bass
Ingrid Hagel on violin & voc

As guests
Jaan Jaanson on guitar
Meelis Vind on bass clarinet
Jason Hunter on trumpet


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