Greg Burk - And The Sea Am I

Greg Burk - And The Sea Am I

G

self production

Mit der Veröffentlichung von „And The Sea Am I" setzt der in Rom lebende, aus Michigan stammende us-amerikanische Pianist Greg Burk seine Soloinszenierungen fort. Alle haben das Wasser zum Thema, angefangen von "Clean Spring", erschienen 2016 bei SteepleChase Records, über "As A River", herausgegeben von Tonos Records 2019 und Final nun "And The Sea Am I", erschienen im Eigenverlag und seit 2023 auf dem Markt. Gewiss findet man die Verbindungen zwischen dem Pianisten und dem Wasser in der Biografie von Burk, der an den Great Lakes aufgewachsen ist, Flüsse erkundete und in den Seen badete. Seit beinahe zwei Jahrzehnten lebt der Pianist nun nahe der italienischen Mittelmeerküste, die ihn zum aktuellen Album inspirierte.

Bereits bei den ersten Takten des Albums sieht der Hörer vor seinem geistigen Auge gekräuselte Wellen, die langsam auslaufen, wenn sie den Sandstrand erreichen. Es ist ein steter Kreislauf von Welle auf Welle, jenseits von Wogen und Gischt, wie von Gustave Courbet in seinem Gemälde „Die Woge“ eingefangen. „I Am The Sea“ lautet der Titel dieses ersten Stücks des Soloalbums. Mensch und Meer ist das Thema, ein Schelm, wer da an Ernest Hemingway und „Der alte Mann und das Meer“ denkt. Assoziationen können ja vielfältiger Natur sein, auch der eigene Bezug zum Meer, oder?

„Sapphire Mist“ ist eine weitere Komposition, die wir hören. Dabei fragt man sich wohl, wie denn „Saphirnebel“ ausschaut und was das mit dem Thema „Ozean und ich“ zu tun hat. Müsste man nicht musikalisch Feingewebtes hören, vielfach Funkelndes, Transparentes, Diskantes, Perlendes? Doch Greg Burk brilliert durch ein energiegeladenes Spiel, auch mit der Basshand, ehe er dann Kaskadierungen erzeugt und diese mit Bassakzenten versieht. Energiegewalt entlädt sich im weiteren Verlauf des Stücks. Da scheinen gewaltige Gewitter auf Springfluten zu treffen. Sprunghafte Tonfolgen, aufsteigend und in Wiederholungen, sind zu vernehmen. Und immer wieder ist die „kommentierende Basshand“ mit im Spiel. An Nebelschwaden, die wabern und sich nach und nach auflösen, muss man angesichts der Musik wenig denken. Hier und da erlebt man Dramatisches und denkt vielleicht an Strawinsky, oder? Jedenfalls ist der Bezug zur Musik der europäischen Klassik bei diesem Stück nicht ganz von der Hand zu weisen.

Bezug aufs Meer nimmt der Pianist expressis verbis erneut mit „And The Sea Am I“. Dabei scheint das Meer, das musikalisch eingefangen wird, doch eher bewegt, von Winden aufgeraut, dahinrauschend, Gischt entwickelnd. Zugleich kommen in den Harmonien durchaus folkloristische Anlehnungen zum Vorschein. Man hat den Eindruck, dass hier die Strandbilder der Skagener Maler in Musik umgesetzt werden, einschließlich der Strandläufer und -spaziergänger in Sonntagskleidung. Doch war Greg Burk jemals im Norden Dänemarks? Wohl kaum? Und die Folklore in seiner Musik ist nicht nordisch geprägt, sondern mediterran und einer Huldigung der Tarantella gleichkommend.

Dem „tanzenden Meer“ ist „Ocean Dance“ gewidmet. Auch dieses Stück birgt Folkloristisches in sich. Es scheint so angelegt, dass man mitsingen kann, ohne gar in Shanty zu münden. Eher ist die sehr bewegte Musik dazu angetan, Wellenreiter und auf den Wellen tanzende Boote vor seinem geistigen Auge zu sehen. Dabei fängt Burk auch die Momente von Veränderungen ein, wenn der Wind nachlässt und eher Flaute herrscht, sodass das Meer spiegelglatt ist. Meereswogen im Orkan sind in dieser Musik ganz fern. Und zum Schluss heißt es dann „Horizon Contemplation“. Fazit: Musikalische Meeresbilder im Rhythmus der Gezeiten brillant von Burk eingefangen.

© fdp2023


https://www.gregburk.com
BANDCAMP


Tracks

I Am The Sea
Petals on the Water
Sapphire Mist
And The Sea Am I
We’ll Be Together Again in Time
Ocean Dance
Imperfect Strangers
Horizon Contemplation


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