Gero Koerner Trio Plays Greatest Hits

Gero Koerner Trio Plays Greatest Hits

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Mons Records

Wer für Straight-ahead-Jazz offen ist, der wird Gero Koerners Interpretationen bekannter Pop- und Rock-Hits gespannt und mit offenen Ohren verfolgen, darunter „We Are The Champions“ und „Highway To Hell“, die von allem Rockigen entkleidet, so daherkommen, als seien es Kompositionen aus den 40er bis 60er Jahren aus der Feder bekannter Jazzmusiker. Gero Koerner bricht mit seinem Konzept Rock- und Popmusik auf ihren melodischen Kern herunter, verzichtet dabei auf allen elektronischen Schnickschnack und spielt die Songs mit seinem Trio, bestehend aus ihm selbst sowie John Goldsby am Kontrabass und Hans Dekker am Schlagzeug, in ihren wahren Facetten und nicht rockig überhöht. Das Trio verwandelt dabei die Rocksongs – neben den beiden genannten auch „The Boxer“ und „Another Brick In The Wall“ – in konzertante „Standards“. In der Pressemitteilung zum Album lesen wird u. a.: „Das Gero Koerner Trio zelebriert mit lässiger Eleganz den Swing: nicht nur Musik, sondern auch Lifestyle – zeitlos und vor allem immer unterhaltsam"

Koerner hat eine bunte Mischung bekannter Hits in seinem musikalischen Köcher. Wie gesagt, die meisten kennt ein jeder, der sich mit Rock und Pop der letzten Jahrzehnte befasst hat, darunter sind Hits wie „Proud Mary“nebst „Take On Me“ als „Aufmacher“ und „Aicha“ als „Rausschmeißer“, ganz abgesehen von den oben bereits genannten Songs.

„A-ha“ macht bei Koerners Ode an die größten Hits den Anfang und hört sich dabei so an, als würde ein Pianist Richard Rogers, Irving Berlin oder einen anderen Heroen des Jazz interpretieren. Das Spiel ist energetisch und perlend, mit allerlei Umspielungen, einem Hauch Ragtime und stets durch den Pianisten Gero Koerner in Rhythmik und Melodieduktus bestimmt. Dabei zeigt sich, dass auch Popsongs bestens für jazzige Umschreibungen geeignet sind.

Das Freche und Rotzige von „Highway To Hell“ vermisst der eine oder anderen gewiss bei Koerners Adaption. Zu sehr plätschert dieser Song dahin, lässt das überaus Rockige vermissen, auch wenn das Grundthema stets zu vernehmen ist. So kann man nur sehr schwach erahnen, dass „Highway to Hell“ das sechste Studioalbum der australischen Hardrockband AC/DC aus dem Jahr 1979 ist.

Eine Hymne englischer Fußballfans ist „We Are The Champions“, ein Song, der für immer mit Queen und vor allem Freddie Mercury verbunden bleibt. Auf die Lyrik wie „I've paid my dues / Time after time / I've done my sentence / But committed no crime ...“ müssen wir beim Zuhören verzichten. Den vielkehligen Chor der Zuhörer, die Queenkonzerte im Wembleystadium und anderswo begleiteten, müssen wir uns mitdenken. Stattdessen kommt die Interpretation Koerners sehr beschaulich und fast schon getragen daher. Auch ein Basssolo wurde ins Stück eingebaut, das dann gänzlich ins Pianissimo abschweift. So muss man wohl beim Zuhören auch an Bar-Jazz denken, so wie man ihn aus dem Film „The Fabulous Baker Boys“ kennt.

Leicht dem Funk und Blues verhaftet ist „Proud Mary“, komponiert von John Fogerty und mit dessen Band Creedence Clearwater Revival eingespielt. Zu Beginn scheint Gero Koerner durchaus ein Händchen für Funk zu zeigen, doch das verwässert sich im Laufe des Vortrags, oder? Simon and Garfunkel waren stets mit "Schmusepop“ auf den Bühnen der Welt unterwegs, auch mit „The Boxer“. Im Original lag der Gesangspart bei Art Garfunkel: „I am just a poor boy / Though my story's seldom told / I have squandered my resistance ...“. Sehr lyrisch und narrativ kommt der Song daher und das versucht Koerner mit seinem Tastenspiel eben auch zum Ausdruck zu bringen, abgesehen von seinen Paraphrasierungen.

Und zum Schluss hören wir dann „Aicha“, allerdings ohne Cheb Khaleds Gesang. Dabei ist der Song in ein typisches Chansongewand gekleidet, also kein Rai, wie man angesichts der Herkunft von Khaled vermuten könnte. Mit einer Basseinführung lässt das Koerner Trio den Song beginnen, der ansonsten durch einen sehr akzentuierten Tastenduktus von den anderen Songinterpretationen Koerners abweicht.

Text: © fdp

Informationen
http://www.monsrecords.de
https://www.gerokoerner.com/trio/
https://gerokoernertrio.de/booking/


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