Synesthetic Octet: “Rastlos”

Synesthetic Octet: “Rastlos”

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Jazzwerkstatt Wien Records

Vorab mal einige biografische Angabe zu Vincent Pongracz (geboren 1985 in Wien). Er ist ein österreichischer Komponist, Klarinettist und Saxofonist. 2012/13 wurde Pongracz eingeladen, die Stageband in Wiens renommiertem Jazz Club Porgy & Bess zu leiten. In dieser Zeit gründete er sein Synesthetic Octet. 2013 erhielt er das Startstipendium des BMUKK. Im folgenden Jahr war er Gewinner des SKE-Publicity-Preises. Die Band des jungen Wiener Jazzmusikers besteht aus folgenden Musikern: Vincent Pongracz (Clarinet, Compositions), Doris Nicoletti (Flutes), Clemens Salesny (Bassclarinet, Stritch), Richard Köster (Trumpet), Alois Eberl (Trombone), Peter Rom (Guitar), Manu Mayr (E-Bass, Double Bass), Lukas König (Drums) und Renee Benson (Vocals). Acht Titel wurden für das Debütalbum eingespielt, angefangen beim „Zaunkönig“ über „Luftschutz“ und „Related“ bis „Regungslos“.

 

Pfeift da der „Zaunkönig“, schilpt da ein anderer gefiederter Freund, schnattert da eine Krickente – zu Beginn der Komposition „Zaunkönig“ hört es sich jedenfalls nach dem Karneval der Vögel an. Hm, da scheint ja ein Rotkehlchen sich gemeldet zu haben, oder? Der Kuckuck ist außerdem von Ferne zu vernehmen. Nach dem anfänglichen Gezwitscher geht es dann kurzzeitig mit abgewandeltem Big Band Sound zur Sache, und die Vogelstimmen werden zu Saxofon, Flöte, Posaune und Klarinette mit sattem Klangbild. Im Verlauf des Stücks fühlt man sich dann eher in einen Ballroom und die 40er Jahre entführt. Was hat das denn nur mit einem „Zaunkönig“ zu tun, fragt man sich verdutzt. Auffällig sind die Intermezzos, bei denen die Blasinstrumente zu Blasrohren werden, durch die Atemluft streicht, ohne hohes C, B, A oder D. Istanbul kommt uns aufgrund der folgenden Harmonien des Stücks auch ein wenig in den Sinn, ohne dass man gleich von Oriental Jazz reden sollte.

Drums und Bass beherrschen zu Anfang die Komposition „Rastlos“. Völlig außer sich gerät im weiteren Fortgang des Stücks das Saxofon, während das Schlagwerk stoisch im Maß bleibt. Leise wird der Bass in der Einleitung zu „Luftschutz“ gezupft. Es hört sich nach Plink, Plank, Plonk an. Über dieses Gezupfe setzt sich einer der Bläser mit seinen Sequenzen, derweil es eine Fortsetzung von Plink, Plank, Plonk , ergänzt um Toktoktok, zu hören gibt. Dann nimmt man eine Pause wahr, ehe wieder das gezupfte Plink, Plank, Plonk zu vernehmen ist. Flöte und Klarinetten gehen anschließend ein illustres Zwiegespräch ein. Dabei gewinnt man den Eindruck von einem kammermusikalischen Intermezzo, das sich im weiteren Verlauf verfestigt. Charakteristisch sind bei dieser Komposition obendrein die bewusst eingefügten Pausen. Geht es also um Thema und Variationen, die durch Pausen kenntlich gemacht werden? Klarinettenmacht und Trompetenkraft tragen im Übrigen wie die lyrisch aufgelegte Gitarre zur spezifischen Hörfarbe des Stücks bei.

„xxo“ verströmt einen Hauch von Fusion gemischt mit Big Band Sound aus den 80er Jahren und der Gegenwart. Diese Melange trägt sicherlich zu den ganz frischen Farben bei, die dem Album eine besondere Strahlkraft geben. Jazz Vocal ist nicht das bevorzugte Genre des Rezensenten, aber auch das gibt es auf dem Debütalbum zu hören, wenn man „Alice“ begegnet. Beinahe ins Operettenhafte und Coupletlastige gleitet der Titel zu Beginn ab. Nun ja, das muss man mögen. Doch dann, ja dann, scheint Hip-Hop deutlich an Einfluss zu gewinnen. Ist das nicht auch eine Chance, dass ein junges, hippes Publikum zu den neuen Hörern von Gegenwartsjazz werden kann? Vielleicht lässt sich so ja das Ergrauen des Jazzpublikums durchbrechen. Mit „Regungslos“ und den sehr schönen Flöten- und Klarinettenpassagen verabschiedet sich die junge Wiener Band von ihrem Publikum. Darf man auf mehr hoffen? Hoffentlich!

Text: © ferdinand dupuis-panther

English Press Release

“...finally a young serious composer and arranger who fortunately also plays an instrument himself and does that very excellent too!” Mathias Rüegg (Vienna Art Orchestra)
The album „Rastlos“ by Synesthetic Octet was released on the 1st of Mai 2015 on Jazz Werkstatt Records (Vienna, Austria). It is a blend between the sound aesthetics of 90's Hip-Hop and a wind instrument sound that reminds of 60's Gil Evans records.
Clarinet and hip hop?
The Synesthetic Octet is lead by composer and clarinetist Vincent Pongracz. He has been experimenting with sound and genres from an early age: “Since I was actively creating and learning about music I was also always recording it at home. I was creating an audio diary since I was 13 years old, without even knowing it. It started when I got into Hip Hop, that was the first music that I felt I want to be an active part of.” Much later he got introduced to jazz musician Eric Dolphy, whose music inspired him to pick up the clarinet:
“I learned that music is a way to express very direct and in the moment, which was very appealing to me because I was rather introverted and shy and often felt I couldn't make my self understood by talking.”
From a small rehearsal room to the big stage
Vincent Pongracz started composing at home by improvising on all the instruments he could find and recording them:“ There I had the intimacy of loneliness and the space for both my sensitivity and my anger. I always had the urge to play this music on stage but I knew I would need the right combination of people to do it the right way.”

To get his music played he needed the right musicians. A few of them he met already because same interests and ideas about music brought them together. Others he knew but not in person. The band was completed when he was offered to lead the stage-band at Austria's most renowned Jazz Club “Porgy & Bess” for the season 2012/13: “With the “Synesthetic Octet” Porgy & Bess presents a stage-band who’s members are all aspiring and promising representatives of the young Austrian jazz-scene” - Music Austria (mica)

Informationen
Musiker
Synesthetic Octets
http://www.synestheticoctet.com/
https://www.youtube.com/watch?v=d_qPPXTGcjc
https://www.facebook.com/pages/Synesthetic-Octet/266797033481999
https://www.youtube.com/watch?v=hcIVWE4UNPU

Contact

Vincent Pongracz
pongracz.vincent@gmail.com
Tel. 0043 664 84 99 426

Link for full album download https://soundcloud.com/synesthetic-octet/sets/rastlos-full-album/s-Htuik

Label

Jazzwerkstatt Wien
http://jazzwerkstatt.at/


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