Sinfonia de Carnaval - Human Faces

Sinfonia de Carnaval - Human Faces

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neuklang

Cello trifft Posaune, trifft Akkordeon, Stimme und Beatbox vereinen sich mit gestrichenem Cello, Elektronisches und Effekte gehören dazu – all das macht Sinfonia de Carnaval aus. Hinter dem Bandnamen verbergen sich zwei Musiker, die Cellisting Anna Lang und der Posaunist sowie Akkordeonist Alois Eberl

Sie sind wahrhaftig Grenzgänger zwischen Jazz, Pop und Klassik. Letzteres scheint insbesondere in der Komposition „Dead Swan“ durch. Beim Hören muss man an eine Opernarie denken und zugleich an ein Musicalstück mit Windrauschen sowie dem kurz und lang gestrichenen Cello; Loops, so scheint es, eingeschlossen. Alois Eberl trägt zudem stimmlich zum Arrangement bei. Dabei verliert sich das Stimmliche im Klangraum, derweil Anna Lang mit sehr bewegtem Bogenstrich für die Dynamik des Stücks sorgt. Zugleich entwickelt die Cellistin wiederkehrende Klangmuster, die ein wenig hypnotisch wirken. Getragen erhebt sich die Posaune zudem, breitet schwere Klangwolken aus.

Doch noch einmal zum Beginn des Albums und dem sonoren Klang der Posaune in „Synthetic Carnaval“. Zugleich nehmen wir wahr, dass Anna Lang ihr Saiteninstrument teilweise wie eine Baritongitarre klingen lässt, wenn sie nicht gerade den Bogen über die Saiten führt. Der Posaunist des Duos nimmt mit seinem Spiel die Rolle eines Bassisten an, derweil die Cellistin sich um die melodischen Partien kümmert. Man könnte angesichts der Art des Spiels von Alois Eberl auch von einer Posaunen-Beat-Box reden, die den Klangraum füllt. Tiefgründig agiert unterdessen Anna Lang, temporeich bis zum letzten Akkord. Nachfolgend heißt es „Blue Rocks“. Feingliedrig sind die melodischen Motive, für die der Posaunist verantwortlich zeichnet. Voller Elan agiert die Cellistin. Und auch sie signalisiert in ihrem Bogenspiel: Vorwärts, vorwärts, vorwärts. Über weite Klangstrecken ist der Posaunist federführend. Hier und da muss man vom Ansatz, den Alois Eberl pflegt, denken, man höre eine Tuba und ein Euphonium. Doch ein ausgeprägtes Humpda-Humpda erleben wir ganz und gar nicht.

Bass oder Cello – das ist die Frage, wenn die Saiten schnarrend schwingen und „Drama n Bass“ erklingt. Alois Eberl steuert zu diesem Stück Beatboxen vom Allerfeinsten bei. Und dann gibt es noch ein Wimmern des Cellos, das man sonst nur bei Rhythm ‘n Blues erlebt. Wow – das nenne ich Klangüberraschung, mal abgesehen von dem durchdringenden Bassstrich, der das Fundament des Stücks bildet. Titel gebend für das Album ist „Human Faces“: Nun ist auch der Akkordeonist Alois Eberl Teil des Zweiergespanns Lang-Eberl. Folkloristisch wirkt der Charakter des Stücks. Gewiss liegt das auch an der Präsenz des Zuginstruments. Sehr konzertant und beinahe kammermusikalisch ist “The Clearing“ ausgeformt. Gelegentlich fühlt man sich an Musik eines kirchlichen Posaunenchors erinnert, oder?

Zu den Stücken auf dem aktuellen Album gehört außerdem „Vodoo Dance“.  Erneut überrascht uns das Duo, erleben wir nun Alois Eberl, der seinen Blechbläser mit einem Dämpfer spielt. Anna Lang zupft ihr Cello so, als würde sie einen Kontrabass in ihren Händen halten. Damit nicht genug, zwischenzeitlich meint man, Anna Lang würde an der akustischen Gitarre oder Mandoline zu hören sein. Und zum Schluss erleben wir dann „Salted Blob“.  Fazit: Das Album ist ein Klanggenuss pur, changierend zwischen Pop und Jazz sowie Klassik, mit und ohne Loops sowie Beat-Box-Melange.

© fdp 2025


Info
https://www.bauerstudios.de/neuklang
https://www.sinfoniadecarnaval.com

Musicians
Anna Lang – Cello
Alois Eberl – Posaune/Akkordeon

Tracks
1 Synthetic Carnaval 
2 Blue Rocks 
3 Drama and Bass 
4 Dead Swan 
5 Human Faces 
6 The Clearing 
7 Green Blendings 
8 Voodoo Dance 
9 Masking Red 
10 Salted Blob 


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