Beim diesjährigen Festival spannt sich der Bogen von Industry über Poesie bis Funk und eins gilt dabei wirklich für alle Formationen: Die Jazzinitiative Würzburg hat sie ausgewählt, weil sie wirklich etwas zur Gegenwart des Jahres 2017 ausdrücken.
Samstag, den 28. Oktober 2017
19:00 Uhr // Tobias Christl Wildern
© courtesy Jazzfestival Würzburg
Der Sänger nimmt die großen Gefühle des Pop Ernst: Leonard Cohen, Björk, a-ha. Er verlässt sich darauf, dass Melodien ihre Botschaft ausdrücken, und seien es nur zwei Töne eines modernen Evergreens. Wenn es sinnvoll scheint, lässt Tobias Christl diese zwei Töne für sich sprechen. Durch sich. Das kommt raus beim Wildern. Aus einer melancholischen Ballade entwächst ein Groovemonster, aus orchestralem Pomp wird eine kammermusikalische Miniatur in Gänsehaut. Beiträge dazu leisten die hervorragende Rhythm Section und zwei mitunter Wahnsinnige an Gitarre und Saxophon. Tobias Christl ist Mitglied im Kölner Jazzkollektiv Klaeng, wurde vor zwei Jahren für den Jazzecho nominiert und veröffentlichte seine CD „Wildern“ beim Label ACT Music.
Musiker
Tobias Christl Gesang, Keyboard
Peter Ehwald Saxophon
Tobias Hoffmann Gitarre
Matthias Nowak Kontrabass
Daniel Schröteler Schlagzeug
Homepage: www.tobias-christl.de
20:30 Uhr // Christian Muthspiel & Steve Swallow
Steve Swallow machte den E-Bass im Jazz hoffähig, war Duo-Partner von John Scofield und als Mitglied im Jazz Composer’s Orchestra auf Carla Bleys „Escalator over the Hill“ zu hören. Der großen Dame begegnete er 1960 als 20-Jähriger – keine 32 Jahre später zog das Paar zusammen.
Christian Muthspiel kann solo Posaune spielen und dabei durchblicken lassen, dass er eigentlich an Bigband denkt – trotzdem fehlt weder ihm noch dem Publikum etwas. An einem Tasteninstrument funktioniert sein übergreifender Musikverstand genauso gut. Stets mit Spaß am Grenzen-Erkunden und am Groove zugleich. „Simple Songs” nennen die beiden ihr Duo und die so genannten einfachen Lieder. Sagen wir es so: Es ist einfach eine Freude zu hören, wie dicht und leichtverständlich der Gitarrist die Vorgaben des Österreichers auffängt und umsetzt. Und umgekehrt.
Musiker
Christian Muthspiel Posaune, Klavier, E-Piano
Steve Swallow Bassgitarre
Homepage: www.christianmuthspiel.com
© Claudio Casanova
22:00 Uhr // Black Project
© courtesy Jazzfestival Würzburg
Finster, laut und elektrisch macht sich das Black Project auf der Bühne breit. Die lustigen Saiteninstrumente auf der Liste unten täuschen: Diese sechs Söhne Mannheims rufen die melancholischen Ahnen des Artrock aus der Gruft, nicht die heiteren Hippies.
Musiker
Johannes Stange Trompete, Flügelhorn, Ventilposaune
Jörg Teichert Gitarre, Banjo, E-Mandoline
Jo Ambros Gitarre, Pedal Steel, Banjo
Konrad Hinsken Fender Rhodes
Matthias Debus Kontrabass, E-Bass
Christian Huber Schlagzeug, Percussions
Homepage: www.blackproject-musik.com
Sonntag, 29. Oktober 2017
19:00 Uhr Susanne Alt & Pheel D. J.
Die Saxophonistin hat grade einen großen Disco-Erfolg mit ihrer CD „Saxify“. Doch der Glitz wird nicht über die Felix-Fechenbach-Halle hereinbrechen. Und es wird ganz ohne Bombast abgehen. Aber tanzbar startet der Sonntagabend schon. Susanne Alt tritt mit einer handverlesenen Combo auf, exklusiv in Würzburg: ein Saxophontrio mit Beatbox. DJ Pheel legt den Groove vor. Da bewegt sich Alt auf bekannter Bahn, schließlich arbeitet sie oft mit einem Rillenkünstler als Ersatz für eine komplette Kapelle zusammen.
Musiker
Susanne Alt Reeds
Dirk Rumig Reeds, Bassklarinette, Effekte
Johannes Liepold Reeds, Altklarinette, Effekte
DJ Pheel Human Beatbox, Taschenkeyboards, Effekte
Homepage: www.susannealt.com
20:30 Uhr Distances
© courtesy Jazzfestival Würzburg
Der Würzburger und Münchner Bassist Georg Kolb gründete vor drei Jahren zusammen mit dem venezianischen Pianisten Marco Ponchiroli ein neues Jazzquartett, nachdem sie sich im Jahr zuvor bei der Biennale in Venedig kennengelernt hatten. Heuer im Februar trug die Distanzbeziehung Früchte in Form der CD „Venice“. Zu deren internationalem Flair tragen ein litauischer Saxophonist und ein bulgarischer Drummer bei, die aber in Oberbayern leben. Damit der Würzburger Auftritt nicht zu routiniert abläuft, lud Georg Kolb zwei Gäste zum Feste: Dirk Rumig und den experimentierfreudigen und bluesig-geerdeten Gitarristen Jochen Volpert.
Musiker
Marco Ponchiroli Piano
Jan Grinbert Alt- und Sopransaxophon
Georg Kolb Bassgitarre, Synthesizer
Nevyan Lenkov Schlagzeug
Jochen Volpert E-Gitarre
Dirk Rumig Bassklarinette
Homepage: www.distances.eu
Review: http://www.jazzhalo.be/reviews/cd-reviews/d/distances-venice/
22:00 Uhr The Booty Jive
© courtesy Jazzfestival Würzburg
Kosmischer Nonsens-Funk schießt das 33. Jazzfestival Würzburg in ein walzerselig taumelndes All. Die vier Musiknauten werfen die Groovemaschine an und schicken – im Prinzip fast konventionell – abwechselnd Takashi und Bernhard an die Bühnenrampe, um die brodelnde Masse weiter aufzupeitschen.
Musiker
Bernhard Ullrich Saxophon
Takashi Peterson Gitarre
Tobias Fleischer Bass
Andi Bühler Schlagzeug
Homepage: www.thebootyjive.com
Review: http://www.jazzhalo.be/reviews/cd-reviews/t/the-booty-jive-ufo-unidentified-funky-organisms/
Tickets pro Abend
Eintritt: 35,- Euro / Studenten: 20,- Euro / Schüler 15,- Euro
Veranstaltungsort
Felix-Fechenbach-Haus (Stadtteilzentrum Grombühl)
Petrinistraße / Ecke Gutenbergstraße, 97080 Würzburg
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(10.9.1944 - 22.4.2018)
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